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Hollow Water: Rainbow's End (Review)

Artist:

Hollow Water

Hollow Water: Rainbow's End
Album:

Rainbow's End

Medium: CD/Comic
Stil:

Progressive Rock im Comic-Style

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 79:51
Erschienen: 12.09.2016
Website: [Link]

Welch wunderbare Idee, progressive Rockmusik in Verbindung mit Comic-Kunst zu bringen. Eine lohnenswerte Idee für alle Prog- und Comic-Freunde eben, aber ob sich dieser Aufwand auch für ein paar leidenschaftliche Musiker lohnt, die nicht im trüben Mainstream, sondern tiefem Prog-Wasser fischen?

Nach wie vor gilt in unserer Mainstream-Welt, dass die Prog-Sparte zwar künstlerisch und musikalisch immer wieder großartige Ergebnisse hervorbringt, die an Kreativität und Leidenschaft nur so übersprudeln, aber aus ökonomischer Sicht das pure Desaster sind.
Ja, sie ist so ungerecht, diese Welt! Doch an wem liegt‘s?
Vielleicht finden wir eine Antwort, wenn wir unseren Blick erst zum Anfang und dann zum Ende des Regenbogens richten?
Denn dort steht ganz am Ende: „We Changed. The World Didn‘t.“

Doch fangen wir mit dem Anfang von „Rainbow‘s End“ der jungen britischen Band HOLLOW WATER an, die genauso leidenschaftlich und abwechslungsreich und kunstvoll wie TANGENT an ihr progressives Konzept-Album herangehen. Natürlich kommt einem bereits, wenn man das 20seitige Comic in Bookletgröße durchblättert und dazu die Musik hört, TANGENT mit „Not As Good As The Book“ in den Sinn. Ein Album, das von Tillisons Idee her, ein ähnliches Konzept verfolgt wie „Rainbow‘s End“, auch wenn die Regenbogen-Handlung, die im Comic sehr anschaulich dargestellt und in den Texten ebenfalls sehr bildhaft besungen wird, deutlich surrealer ist: Drei Freunde begeben sich auf die Suche nach einem Regenbogen, der dauerhaft erhalten bleibt. Auf ihrer Suche nach dem Anfang und Ende dieses Regenbogens besuchen sie die unterschiedlichsten Orte und treffen auf die eigenartigsten Gestalten. Als sie von der Suche zurückkehren, erkennen sie: „But we are different we have all changed / Now our whole purpose has become exchanged / Seek out other dimensions we know are all out there / Find keys in every corners of his world and theirs.“

Einfallsreich jedenfalls ist die Geschichte allemal – und das Comic dazu ist wunderschön gestaltet.
Leider ist die Produktion und der Sound des Albums nicht ganz ausgewogen, einige Passagen sind etwas zu dumpf und auch das Schlagzeug ist nicht immer überzeugend abgemischt. Die Musik von HOLLOW WATER aber ist genauso farbenfroh und abwechslungsreich wie der besungene Regenbogen. Sogar humorvolle Momente bestimmen Handlung und Sound, viele Klang-Collagen tauchen immer wieder auf, sogar lustige Sprechtexte und immer wieder eine E-Gitarre, die an Mr. GILMOUR angelehnt ist, während der Beginn der Handlung musikalisch und konzeptionell über einen ähnlichen Highway wie ROGER WATERS „The Pros And Cons Of Hitch Hiking“ gerollt sein muss: „I was driving home at midnight, the rain swirls in the headlights, / A black figure looms right in those rays, a swerve, a skid, the wheels slid away.“
Noch dazu ein Saxofon, mit dem man eigentlich jede Menge „Money“ verdienen oder ein „Welcome To The Machine“ zugerufen bekommen müsste. „Mirror‘s Frame“ ist bereits das erste absolute Glanzstück des „Rainbow‘s End“-Albums!

Nach und nach wird die Handlung immer verworrener und es passieren die seltsamsten Dinge, bereits ab „Rainbows Begin“. Genau das Gleiche gilt für die Musik, welche die Geschichte begleitet. Ständig wechseln die Stimmungen, die Rhythmen, die Genre – Elektronisches auf „Gathering Sunbeams For The Future“, Progmetallisches auf „Immortal Portal“, Psychedelisches auf „Solar Beacon“, extrem Komplexes und Verfremdetes auf „The Light Dimension“, melodisch Rockendes auf „Illusions & Delusions“ und am Ende eine Melange aus Neoprogressivem und ausgiebigem „Gilmour“-Gitarren-Solo plus Bombast auf „We Changed. This World Didn‘t“.

Ein tolles, manchmal noch etwas verworren wirkendes Debüt, das da von dem englischen Zweigespann Cookson & Roberts mit tatkräftiger Unterstützung einiger Gastmusiker, bei denen besonders die beiden Saxofonisten hervorstechen, als Gesamt-Kunstkonzept mit progressiver Regenbogen-Ortung abliefern. Somewhere over the rainbow we will find the HOLLOW WATER!

FAZIT: Progressive Rockmusik im Comic-Style?! Gibt‘s so etwas? Aber klar doch – bei der britischen Band HOLLOW WATER, die ihr sehr komplexes Konzept-Album „Rainbow‘s End“ gleich mit einem 20seitigen Comic-Booklet von AIDAN KELLY versehen, in dem es um die Suche nach einem ewig bleibenden Regenbogen geht. Die Musik und das Comic sind dabei genauso kunterbunt wie das Ziel ihrer begierigen Suche.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2818x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Day In Day Out
  • Mirror‘s Frame
  • Rainbow‘s Begin
  • Gathering Sunbeams For The Future
  • The Quantum Mechanic And The Map Collector
  • Rainbow‘s End
  • Trick Of The Light
  • Immortal Portal
  • Solar Beacon
  • The Light Dimension
  • Illusions & Delusions
  • We Changed. This World Didn‘t

Besetzung:

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