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Kari Sál: Betesda (Review)

Artist:

Kari Sál

Kari Sál: Betesda
Album:

Betesda

Medium: CD/Download
Stil:

Vocal Jazz

Label: Hevhetia
Spieldauer: 54:33
Erschienen: 01.12.2017
Website: [Link]

Da Sängerin und Komponistin KARI SÁL aus dem Nimbus des ACT-Labels kommt, darf man auch von diesem beim slowakischen Vorzeige-Label Hevhetia erscheinenden Album massentaugliche Musik erwarten, zumindest im weiteren Vocal-Jazz-Bereich.

Allerdings kompiliert die Polin hier von der Technik der Sfumato-Ölmalerei inspiriert eine Reihe von geistlichen Liedern, die auf apokryphen Bibeltexten aus dem Protoevangelium des Jakobus beruhen - daher auch der Titel des Albums in Bezug auf den gleichnamigen Brunnen in Jerusalem. Das Hauptwerk auf "Bethesda" ist sein abschließendes, zweiteiliges Titelstück, das satte 16 Minuten der gesamten Spielzeit für sich in Anspruch nimmt und zugleich alle klanglichen Elemente vereint, die das Oktett für die Umsetzung der Vision seines Kopfes herangezogen hat.

Folkloristische Melodien intoniert nicht nur die Sängerin; sie sind etwa auch im Instrumental 'Puffin' prägnant zu vernehmen und machen "Betesda" zu einem ausgesprochen eingängigen Werk zwischen E- und U-, nicht zu vergessen klerikaler Musik. Dass weite Teile des Materials während eines Island-Aufenthalts der Künstlerin entstanden sind, hört man ihm nicht an - zumindest dann nicht, wenn man an einschlägige Klischees der Kälte denkt.

Nein, "Betesda" tönt warm und bietet obendrein eine Menge musikalischer Prominenz nicht nur aus der polnischen Szene: U.a. machen Stargeiger (und Lebensgefährte) Adam Ba?dych, Trompeter Verneri Pohjola aus Finnland und Bratschist Michael Zaborski (ATOM STRING QUARTET) die Platte zu einer klangfarblich bunten Angelegenheit, bei der die handwerkliche Güte beinahe zur Nebensache verkommt. Letztendlich steht sowieso KARI SÁLs Stimme im Vordergrund.

FAZIT: Pastoral, sakral oder wie man "Betesda" auch immer sonst umschreiben mag - mit diesem Album erhält man eine gesanglich eigenwillige und mit allem von Blechbläsern bis zu anheimelnden Streicherklängen gewaschenes Werk, das kein besseres Solodebüt für KARI SÁL sein könnte. Falls es so etwas wie spirituellen Vocal Jazz geben sollte, dann hört man ihn hier, und zwar ganz ohne Glaubenszwang.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3159x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Bros (U?miech)
  • Zaczekaj
  • Foss (Wodospad)
  • Ostatnie Dni Lata
  • Puffin (Maskonur)
  • Dyrhólaey
  • Betesda I
  • Betesda II

Besetzung:

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