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Drive By Wire: Spellbound (Review)

Artist:

Drive By Wire

Drive By Wire: Spellbound
Album:

Spellbound

Medium: CD/LP
Stil:

Stoner / Hard / Blues Rock

Label: Minstrel Music (LP) / Argonauta Records (CD)
Spieldauer: 45:05
Erschienen: 24.02.2018
Website: [Link]

Wie vom Zauberbann getroffen – und ergo zur Bewegungslosigkeit verdammt – wirkt das niederländische Alternative Rock Quartett auf seinem vierten Album "Spellbound" keineswegs. Mehr denn je scheint es seinen Trip durch staubige Stoner-Blues-Psych-Gefilde zu genießen und lässt es in elf eingängigen Songs leidenschaftlich wie lässig krachen. Frontfrau Simone Holsbeek singt befreit auf, und die Band scheint insgesamt von den Konzerten nebst Reisen der letzten Jahre zu profitieren, klingt doch ihr Zusammenspiel ar***tight und absolut souverän.

Hatte ich noch beim Vorgänger "The Whole Shebang" kritisch angemerkt, dass DRIVE BY WIRE mehr Potential andeuten, als sie auf voller Länge entfalten, so überzeugt "Spellbound" mit gehörigem Abwechslungsreichtum, mitreißendem Groove und hörbar guter Laune. Selbige steckt durchweg an, egal ob das Tempo für psychedelische Anklänge gedrosselt, oder dem Bandnamen entsprechend angezogen wird. Dabei überraschen sowohl die starke Produktion wie auch die Balance zwischen gradlinigem Rock und hörenswert ausgeklügelten Arrangements, die für eine vergleichsweise "kleine" Band auch heute nicht selbstverständlich sind. Eine Melodielinie im Song "The Devil’s Fool" erinnert mich ganz leise an "Different World" von Iron Maiden, schindet jedoch vor allem Eindruck durch seine energische Darbietung, die sich hinter The Dead Weather nicht zu verstecken braucht.
Der spielerische Einstieg von Drummer Jerôme Miedendorp de Bie in den bereits vorab veröffentlichten Song "Where Have You Been" greift ein vom Vorgänger-Album bekanntes Motiv auf, während Gitarrist Alwin Wubben seinen Faves von Alice in Chains mit fetten Riffs Tribut zollt. Bereits dieses zweite Stück auf "Spellbound" präsentiert eine Band, die offenbar mit sich selbst im Reinen ist, und beträchtliche Mengen an Herzblut und Schweiß in diese Aufnahmen gesteckt hat – in den Arrangements steckt viel Liebe zum Detail, ohne dass es im Album-Verlauf auch nur einziges Mal erzwungen klänge. Natürlich erfindet die Band aus Deventer den Rock’n’Roll nicht neu, so dröhnt beispielsweise "Super Overdrive" in bester QOTSA-Manier, doch DRIVE BY WIRE klingen vor allem dank Simones variablem Gesang eigenständig – und auf eine Weise gefällig, die weder aufdringlich, noch kitschig wirkt. Allerdings kommt es auch nicht oft vor, dass mich eine Band mit einem Lied wie dem ruhigen "Apollo" an Emmerhoff & The Melancholy Babies oder Paatos erinnert. Statt skandinavischer Schwermut regiert hier jedoch eine – typisch niederländische(?) – Gelassenheit, die Marcel Zerb am Bass absolut mannschaftsdienlich anklingen lässt.

FAZIT: "Spellbound" ist von der ersten bis zur letzten Sekunde anzuhören, dass hier eine Band am Start ist, die genau weiß, was sie will und worin ihre Stärken liegen. Kraftvoll in Szene gesetzt, legen DRIVE BY WIRE mit Album numero vier eine Scheibe vor, die oft mitreißt, gelegentlich zum Träumen einlädt, und dieses Mal auch zwei, drei Hits beinhaltet. Diese bewegen sich im Bereich von 13 bis 14 Punkten und heben sich somit vom "nur" schlicht und einfach guten Material noch einmal ab. Dass sich Hörer ob dieser Klänge – quasi im Zauberbann gefangen – nicht mehr rühren können, scheint kaum vorstellbar. Vor allem in seinen ruhigeren Momenten gibt sich "Spellbound" zunächst nahezu unspektakulär – dabei schreit diese leidenschaftlich intonierte Musik nach Bewegung und wird im kleinen Club ebenso zünden wie auf Bühnen lauschiger Festivals.

Thor Joakimsson (Info) (Review 3812x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Glider
  • Where Have You Been
  • Mammoth
  • Apollo
  • Blood Red Moon
  • Super Overdrive
  • Van Plan
  • Lost Tribes
  • The Devil's Fool
  • Lifted Spirit
  • Spellbound

Besetzung:

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