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New Native: Asleep (Review)

Artist:

New Native

New Native: Asleep
Album:

Asleep

Medium: Download/LP farbig
Stil:

Indie-, Emo-, Dream-Pop, Shoegaze

Label: Midsummer Records/Cargo
Spieldauer: 43:41
Erschienen: 23.03.2018
Website: [Link]

Gibt es ein bedrückenderes und zugleich geheimnisvolleres Cover-Bild als das zu Asleep von NEW NATIVE?
Eine Wasserleiche treibt auf dem Rücken durch das Meer?
Oder ist das ein entspannter Schwimmer, der nur nicht mehr kann?
Aber warum trägt er Klamotten – doch eine Leiche? Oder doch noch Hoffnung?
Vor dem Hören des Albums, das in seiner LP-Variante zugleich noch in transparentem, eben Wasser ähnlichem, Vinyl und mit einem LP-großen Einleger mit allen (bedrückenden) Texten daherkommt, sollte man sich erst einmal auf das Cover und dessen Stimmung einlassen – denn diese Stimmung begleitet uns auch die Dreiviertelstunde lang aus musikalischer und textlicher Sicht.

Schon beim ersten Song des Albums, um den furchtbaren Denker, erschließt sich die Symbolkraft des Covers. Vielleicht sehen wir ja hinter dem Konkreten darauf das Abstrakte nicht – und es ist die Vision eines geistigen Rauschs, nach dem man sich einerseits sehnt und den man kurz darauf verabscheut: „I shouldn‘t have stayed up knowing I‘m an awful thinker.“ („Awful Thinker“)
Ein starkes Stück gleich zu Beginn, das manchmal an die „Automatik der Menschen“ erinnert, der R.E.M. ein ganzes Album – zugleich ihr bedrückendstes und eigentlich auch bestes – widmeten und in dem es auch ums Schwimmen und Ertrinken ging. Diese Atmosphäre wohnt „Asleep“ ebenfalls inne und setzt sich meisterhaft in „Until It All Stops Spinning“ fort, ein Song, in dem es um das Gefühl geht, sich immer nur im Kreis zu drehen und am Ende nirgends anzukommen, sodass nichts von einem bleibt?

Die Themen sind wie das VERVE der „Bittersweet Symphonie“, welche diesmal aus Deutschland kommt, sich ihren Nightmare-Dream-Pop und Indie-Emo-Shoegaze-Rock überstreift und in Dunkelheit und Nebel davonschwebt, um am Ende mit „Asleep“ als Debüt-Album von NEW NATIVE zu landen, das Sänger und Gitarrist Michael Hanser treffend mit diesen Worten beschreibt: „Die Platte ist das Resultat einer langen Reise. Von Euphorie bis Frustration, von Konflikt bis Freundschaft. Von Twisting, über Soul Cult und Swing Low hin zu ‚Asleep‘, das alle Aspekte unseres Lebens miteinander vereint.“
Und ganz zum Schluss gibt der Song „On A Lighter Note“ auch noch den Ansatz einer Lösung hinter dem mystischen Cover: „I watched my friends drown in a sea full of friction, living on in shells, washing out and away.“
„Automatic People“ eben!
Der eine oder andere Sonnenstrahl hätte ihnen und manchmal auch der Musik auf „Asleep“ ganz gut getan.

FAZIT: Traummusik für hoffnungslose Romantiker auf der Suche nach der endgültig blauen Stunde, während sich ganz vorsichtig in der Ferne die kleinen Post-Rock-Mountains mit für die Ewigkeit eingeschlagenen Insignien (sprich: anspruchsvollen Texten) erheben. In „Asleep“ von NEW NATIVE kann man genauso ertrinken wie der im Meer treibende Mann auf dem Cover.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3462x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (20:04):
  • Awful Thinker (3:49)
  • Night Scene (3:52)
  • Until It All Stops Spinning (3:48)
  • The Worst Of All (4:13)
  • The Captor (4:22)
  • Seite B (23:27):
  • By Design (4:15)
  • Tired Down (3:42)
  • Wash Away (4:28)
  • Upside Down (3:17)
  • Parochial V (3:05)
  • On A Lighter Note (4:40)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Asleep (2018) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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