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AD_DA: backspace [augmented] (Review)

Artist:

AD_DA

AD_DA: backspace [augmented]
Album:

backspace [augmented]

Medium: CD/Download
Stil:

Avantgarde / Jazz / Ambient

Label: Hevhetia
Spieldauer: 56:38
Erschienen: 12.07.2019
Website: [Link]

Selbst im Bereich dominant improvisatorischer Musik, wo man um Neuerungen und Grenzgänge nie verlegen ist, halten AD_DA einen Ausnahmestatus inne, denn das Duo verbindet die übliche Stegreif-Attitüde mit elektronischen Klängen und erzeugt noch dazu mithilfe von Alltagsgegenständen unerhörte Sounds im wahrsten Sinn des Wortes.

Hinter dem Namen, der so abstrakt ist wie AD_DAs Musik, verbergen sich die beiden Warschauer Zbigniew Chojnacki (Akkordeon) und Lukasz Czekala (E-Geige), die sich jeweils auch der Manipulation akustischer Signale mittels moderner Technik hingeben. Kornettist Marcin Albert Steczkowski stieß für die aktuellen Aufnahmen dazu. Samples und Loops (häufig rhythmische Schleifen) sowie der gezielte Einsatz der Produzenten- bzw. DJ-Software Ableton Live prägen das Bild, das die zwei mit "backspace [augmented]" zeichnen, ohne dass man es als Rezensent in hinreichender Weise beschreiben könnte.

Die vier Tracks sind hier und dort von regelrecht sinfonischer Anmutung, ein andermal zurückhaltend kühl wie Polarluft im Sinne der Ambient- und Techno-Exkurse vor allem im norwegischen Jazz, wozu sich aber auch quasi konträr fiebrige Momente auftun, rastlos wie Miles Davis' Dschungel-Fusion auf "Bitches Brew". Die beiden Instrumente erklingen entweder unbelassen oder bis fast zur Unkenntlichkeit verfremdet, sodass oft alles schlicht in Sound an sich aufzugehen scheint.

Freilich lassen AD_DA einstweilen Willkür walten, doch im Laufe bis zum 19 Minuten dauernder "Stücke" ergeben sich - ob zwangsläufig oder nicht - eine gewisse Ordnung und Struktur, die an Minimal Music respektive Musique Concrète und John Cages Serialismus denken lassen.

FAZIT: AD_DAs "backspace [augmented]" verliert sich abwechselnd im bloßen Geräusch und eigenwillig schönen Geigenmelodien. Ersteres wirkt irgendwie urban, ja nachgerade roboterhaft aufgrund steter Repetitionen, letztere vermitteln innere Ruhe, etwas Esoterisches, wenn nicht sogar Naturverbundenheit. Man muss dieses Album selbst gehört haben - wie Vernissagen-Berieselung (im besten Sinn) oder Scores zu spröden, alten Arthouse-Streifen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2433x gelesen, veröffentlicht am )

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  • backspace [augmented]

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