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Mister Misery: Unalive (Review)

Artist:

Mister Misery

Mister Misery: Unalive
Album:

Unalive

Medium: CD/Download
Stil:

Modern Metal

Label: Arising Empire / Nuclear Blast / Believe
Spieldauer: 40:05
Erschienen: 04.10.2019
Website: -

Frischgewaschen, gestriegelt und herausgeputzt haben MISTER MISERY bereits in einigen Videoclips auf mich aufmerksam gemacht, und nun möchten die Skandinavier über bloße Singles hinaus beweisen, dass sie neben einem kessen Image über hinreichend Substanz verfügen, um langfristig im modernen Rock-Geschehen zu bestehen.

"Unalive" kommt als Debüt eines im Grunde unbeschriebenen Blatts aalglatt und souverän daher, auch wenn der Stil der Band ebenso vertraut wirkt wie ihre Ästhetik zwischen Irrenhaus, Tingeltangel und Tim-Burton-Film. In letzter Konsequenz handelt es sich um eine Mischung aus 69-Eyes-artigem Gothic Rock und gewollt psychopathisch anmutendem Nu Metal, wie Marilyn Manson ihn auf seinen ersten zwei bis drei Alben in die weltweiten Charts brachte.

So gesehen steckt eine Menge Kommerz-Potenzial in MISTER MISERY, die sich vermutlich nicht in Anspielung auf Elliott Smiths Grammy-prämierte Gänsehaut-Nummer 'Miss Misery' benannt haben. Orchestral angehauchte Tracks im Radio-Format mit markerschütternden Stakkato-Gitarrenriffs, etwas Gebrüll und poppig eingängigen Refrains sind das Metier des Quartetts, dessen androgyner Frontmann Harley Vendetta auch der optische Anziehungspunkt mehrerer schmucker Videoclips ist. Als reinrassige Melodic-Metal-Nummer steht mit dem abschließenden 'Live While You Can' ein einziger Ausreißer auf dem Programm.

Darüber hinaus weiß man erschreckend wenig über die Schweden zu sagen, wenn man ihr erstes Album hört. "Unalive" ist ein auf Masse gebürstetes Produkt mit wenig Substanz, die einen dauerhaften Reiz garantieren würde. Die synthetisch kalte Produktion inklusive vieler derzeit angesagter Sound-Klischees (sogenannte "dropbomb"-Effekte, am Computer generierte Stotter-Rhythmen, wie sie Disturbeds David Draiman noch auf natürliche Weise zu einer Masche gemacht hat) trägt zu dem durch und durch unpersönlichen Charakter von MISTER MISERY bei.

FAZIT: "Unalive" ist eine perfekt in Szene gesetzte Klangtapete für heranwachsende Mädchen und Jungen aus der Mittelschicht, die ihre banalen Pubertätsprobleme zum ersten Mal mithilfe harter Musik verarbeiten möchten. Was das angeht, sind MISTER MISERY zumindest besser als Drogenkonsum oder Selbstverletzung. "La la la", wie der Sänger in 'My Ghost' so treffend säuselt …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3351x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • The Blood Waltz
  • You And I
  • Tell Me How
  • My Ghost
  • Legion
  • Dead Valentine
  • Alive
  • Rebels Calling
  • Stronger
  • Live While You Can

Besetzung:

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