Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Ash: Teenage Wildlife – 25 Years Of ASH (Review)

Artist:

Ash

Ash: Teenage Wildlife – 25 Years Of ASH
Album:

Teenage Wildlife – 25 Years Of ASH

Medium: Do-LP
Stil:

Rock, Punk, Indie

Label: BMG
Spieldauer: 84:56
Erschienen: 14.02.2020
Website: [Link]

ASH – ein kleiner Verwechsler bei dem letzten Buchstaben dieser vor 25 Jahren noch extrem frühpubertären nordirischen Band und schon hätte man als Arsch dagestanden.
War das vielleicht sogar Absicht von dieser als Teenie-Trio unter dem Namen VIETNAM startenden und Metal-Songs covernden Band?
Also, AScHe über deren Haupt und draufgestürzt auf ein musikalisches ASH-Vierteljahrhundert, in dem nur eins klar war, nämlich dass ASH von den anfangs nicht sonderlich ernstzunehmenden Musik-Bubis eine auf Dauer doch recht reife Musikentwicklung hinlegten, die jede Menge (größtenteils positive) Überraschungen bereithielt. Ein Teenage Wildlife das auf diesem Album zu einem echten Highlight wird…

...und mit „Darkest Hour Of The Night“ noch dazu einen völlig neuen Song enthält, der das Zeug dazu hat, im imperialen ASH-Universum zum hitverdächtigen Pop-Klassiker zu werden. Und damit eigentlich komplett ASH-untypisch, weil extrem eingängig und sogar etwas an COLDPLAY erinnernd, ist.

Als der BritPop unter OASIS jedenfalls zu ungeahnten Höhenflügen ansetzte, waren ASH zumindest eine weitere Hoffnung als extreme Durchstarter. Im Endeffekt ging diese Hoffnung nicht auf, selbst wenn ihr 1997er-Album „1977“ zu einem echten Megaseller wird.
Vielleicht springt ja der Funke auch darum nicht über, weil ASH eben viel mehr rocken als britpoppen und auf jedem Album neben richtig guten Songs auch so einige belanglose Rohrkrepierer sind. Gerade darum ist dieses Best-Of-Album „Teenage Wildlife – 25 Years Of ASH” auch so wertvoll – keinerlei Rohrkrepierer und dann noch dazu auf Doppel-Vinyl. Das steht ASH und ihrer Musik verdammt gut zu Gesicht – ein Gesicht, aus dem längst die musikalischen Pubertät-Pickel verschwunden sind.

Die Zusammenstellung der insgesamt 22 Songs fürs Vinyl übernahmen die drei in Würde gealterten Musiker, die offensichtlich noch immer gerne mit Spritzpistolen oder diesen Farbballer-Gewehren rumspielen, höchstselbst. Damit beweisen ASH. dass sie selber gut einschätzen können, wo ihre Stärken liegen – und dass wohlbedacht selber wissen, welche ihrer Songs auf keinen Fall auf solch ein „Hit“-Album, das gar keins ist, gehören.

Verdammt frech und im provokanten Lennon-Stil lassen ASH auf jeweils einer Seite der beiden bedruckten LP-Innenhüllen ihre Geschichte von Steven Wells erzählen, der einleitend sehr spitzbübisch ihre Band-Gründung mit der Geburt des Jesus-Kindleins vergleicht und am Ende noch eine Erklärung dafür findet, warum der ganz große Erfolg ausblieb: „Nie haben sie gelernt, die Tretmühle zu lieben, sondern nur eine Weile darin zu überstehen, solange sie ihre unvergleichlichen Punk-Pop-Love-Songs voller Killer-Riffs durchziehen und alles Andere einfach nur als einen Haufen Bullshit verstehen.“

Natürlich macht es keinen großen Sinn, besondere Songs – außer dem bereits erwähnten neuen Titel – auf „Teenage Wildlife – 25 Years Of ASH” hervorzuheben, das mit „A Life Less Ordinary“ beginnt und „Jack Names The Planets“ endet.
Vielleicht aber werden einige feststellen, dass „Goldfinger“ beispielsweise was ungewohnt Psychedelisches hat, das ASH zwar gut zu Gesichte steht, aber leider nie weiter von ihnen verfolgt wurde. Mit solchen Songs hätten sie sich etwas mehr emanzipieren können – und ihre spinnerten Garagen-Punk-Rock-Exzesse zurückfahren. Aber nein, das war so gesehen nie ihr Ding. Viel lieber bedienten sie die Teenie-Pubertier-Schiene, wozu auch der oft verwaschen klingende Sound genauso wie die ganz großen Hymnen a'la „Starcrossed“ gehörten. Wobei vielleicht besondere Erwähnung dann doch noch der vierte Song der LP-C-Seite „Machinery“ finden sollte, der garantiert alle THE SMITHS-Freunde ansprechen wird.

ASH schrieben zwar nie wirklich Musikgeschichte, aber als eine beachtliche Fußnote im BritPop-Bereich irgendwo zwischen OASIS, PULP und BLUR gehen sie durchaus mit durch!

FAZIT: „Teenage Wildlife – 25 Years Of ASH” – schon der Albumtitel verrät, dass das nordirische Musikertrio ASH, die sich noch immer gerne als musikalische Teenager mit leidenschaftlichem Hang zu Garagen-Punk-Rock-Pop sehen, bereits ein musikalisches Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat. Mit diesem Doppel-Vinyl gibt’s nun die 22 von der Band selbst zusammengestellten Highlights ihrer Karriere, welche neben einigen Höhen mindestens ebenso viele Tiefen aufzuweisen hat. Die hier zusammengestellten Höhepunkte sollten allerdings in keiner Plattensammlung fehlen, in der sich auch die Alben von BLUR und OASIS befinden.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2623x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (20:26):
  • A Life Less Ordinary (4:15)
  • Arcadia (4:03)
  • Darkest Hour Of The Night – New Song (3:50)
  • Kung Fu – 2019 Remaster (2:17)
  • Cocoon (2:26)
  • You Can't Have It All – 2020 Remaster (3:35)
  • Seite B (23:57):
  • Girl From Mars – 2020 Remaster (3:28)
  • Wildsurf (3:29)
  • Shining Light – 2020 Remaster (5:09)
  • Starcrossed – 2011 Remaster (4:50)
  • Buzzkill – Explicit (2:29)
  • Goldfinger (4:32)
  • Seite C (19:49):
  • Burn Baby Burn – 2020 Remaster (3:27)
  • Dare To Dream (5:06)
  • Annabel (3:13)
  • Machinery (3:55)
  • Sometimes (4:08)
  • Seite D (20:44):
  • Oh Yeah (4:46)
  • Angel Interceptor (4:08)
  • Jesus Says – Explicit (4:43)
  • Orpheus – 2020 Remaster (4:15)
  • Jack Names The Planet – 2019 Remaster (2:52)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!