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Hieronymus Dream: Clairvoyance (Review)

Artist:

Hieronymus Dream

Hieronymus Dream: Clairvoyance
Album:

Clairvoyance

Medium: CD/Download
Stil:

Instrumental Post Rock / Kraut Rock / Psychedelic

Label: Self Release
Spieldauer: 30:07
Erschienen: 30.10.2020
Website: [Link]

Menschen, die beim Stichwort MASERATI nicht unbedingt an italienische Nobelkarossen denken, sei hiermit Clairvoyance von HIERONYMUS DREAM wärmstens ans Herz gelegt. In Eigenregie unter griechischer Sonne produziert, überwiegend live und komplett analog eingespielt, bezaubert die EP des aus Rhodos stammenden Quintetts wahrscheinlich nicht nur Fans der oben erwähnten Band, sondern weckt zudem Assoziationen an Combos wie APHRODITE`S CHILD und NEU, die tief in der Tradition des Psychedelic-Neo-Krautrocks zu verorten sind.

Pumpende Basslines, stilvoll und punktuell eingesetzte Gitarren, ein Schlagzeug, das neben seinem Vorwärtsdrive auch genügend Gelassenheit transportiert, um jenes Laid-back-Gefühl zu erzeugen, das viele Bands niemals erreichen können, weil eben jene Entspanntheit fehlt, dominieren die Scheibe, deren Klänge sowohl perfekt in diverse Strandbars entlang der Küste Rhodos passen würden, als auch in Lounges weltweit, falls deren Betreiber jene Leichtigkeit zum Ausdruck bringen wollen, die das Quintett von der griechischen Insel scheinbar mit der Muttermilch aufgesogen hat.

Die Besetzung der Band bleibt ein wohl gehütetes Geheimnis, geniale Ideen und die Traumreise an sich stehen im Mittelpunkt der Scheibe, deren fast neun Minuten langer Opener „Heliacal Rising“ vom Start weg die Richtung aufzeigt, in die sich HIERONYMUS DREAM bewegen. Während sich das typische Klangspektrum der Band innerhalb des Titels sukzessive entfaltet, wird die Spannung über die gesamte Länge gehalten, ohne dass Langeweile aufkommen kann.

„Cleomedes Heavens“ erinnert mit seinem hypnotischen Gitarrenriff an PINK FLOYDs „Shine On You Crazy Diamonds“, ein Signature-Track der EP, der neben dieser augenzwinkernden Anleihe an die offensichtlichen Vorbilder, mit einer Armada an Geniestreichen aufwartet und durch eben jene deutlich aus der Masse der nichtssagenden Copy-Combos hervorsticht.
Basslines sind, wenn sie denn originell und innovativ sind, des Öfteren schon Hitgaranten gewesen. „Hesperus“ verfügt über solch einen genialen Basslauf, der die Szenerie dominiert und dem Titel mehr als sechs Minuten lang jene Einzigartigkeit verleiht, die den Unterschied zwischen hip oder skip bedeuten.

Zum Abschluss ziehen die fünf Musiker nochmals über neun Minuten lang alle Register ihres Könnens. Hämmernde Synthesizer, drückende Bässe und versetzt agierende Gitarre verschmelzen zu Klangkaskaden der Extraklasse, die sich schelmisch und klammheimlich in die Gehirnwindungen eingraben, das Ganze ist perfekt produziert und klanglich opulent in Szene gesetzt.

FAZIT: HIERONYMUS DREAM sind mit ihrer Debüt EP „Clairvoyance“ als einer der heißesten Anwärter auf den Titel „beste Newcomer“ im Segment des instrumentalen Postrock / Neo-Krautrock zu betrachten. Inspiriert durch das Wechselspiel zwischen Bergen, Meer und dem Sternenhimmel über Rhodos entstand ein Album, das sich schon aufgrund seiner Vielseitigkeit und der grandiosen Produktion von diversen, mediokren Genrenachbarn abgrenzt. Die genialen Ideen der fünf Musiker tun ein Übriges. Man darf gespannt sein, zu welchen Taten HIERONYMUS DREAM mit Unterstützung eines Labels fähig sein werden – ein Plattendeal wird mit „Clairvoyance“ als Empfehlung im Gepäck der nächste, konsequente Schritt sein.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 3389x gelesen, veröffentlicht am )

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13 Punkte
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Tracklist:
  • Heliacal Rising
  • Cleomedes Heavens*
  • Hesperus
  • The Antikythera Mechanism
  • *Anspieltipp

Besetzung:

  • Bass - ?
  • Gitarre - ?
  • Keys - ?
  • Schlagzeug - ?

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