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Sargeras: The Return Of The Dancing Whores (Review)

Artist:

Sargeras

Sargeras: The Return Of The Dancing Whores
Album:

The Return Of The Dancing Whores

Medium: CD
Stil:

Unholy Raw Black Metal gegen Trend-Schafe

Label: The Crawling Chaos Records
Spieldauer: 40:06
Erschienen: 07.08.2020
Website: [Link]

Das Bremer Black-Metal-Trio SARGERAS kotzt uns nach zwei Demos und einer EP seinen ersten Longplayer mit dem wahrscheinlich in tiefer Trunkenheit ersonnenen Titel "The Return Of The Dancing Whores" vor die Füße, und nimmt den Mund gleich wieder für die Promo des soeben Erbrochenen ziemlich voll: "Tiefer Hass auf alles, was existiert, die Anbetung des Chaos, blasphemische Hymnen, dies bildet den Kern von SARGERAS. Pandämonische Schreie in hohen Tönen, die widerwärtige Schriften rezitieren, sägendes Tremolo-Picking und zermalmende Drums sind die Basis, die den Ritus des Raw Black Metal in Zeichen von Katharsis und Armagedda heraufbeschwören." Herzlich willkommen also in der Mittneunziger-Zitate-Wühlkiste von Last Epitaph (Episode) & Co.!

Überraschender Weise schmiert die Band angesichts solch Klischee-triefender Verlautbarungen nicht ab, sondern schlägt sich musikalisch wacker bei der traditionellen Intonation des grimmigen alten Dark-Throne-Sounds, den die bereits erwähnten Armagedda bis heute wie keine zweite Band mit ihrem nord-schwedischen Stoizismus weiterentwickeln. SARGERAS erinnern in der Tat nicht gerade selten an die hinterwäldlerischen Wegbereiter, und machen dabei - einmal mehr überraschend - einen ziemlich souveränen Eindruck. Das Trio hat offenbar eine sehr klare Vorstellung, wie seine Songs klingen sollen, und bringt sie ohne viel Federlesens mit gehöriger Wucht auf den Punkt, wobei Ghoul an der Lead-Gitarre für vergleichsweise starke Akzente sorgt, während VVytcher (Geröchel, Geschrei und ebenfalls Gitarre) sowie Irasyati Carnage (Schlagzeug) das Black-Metal-Klangbild roh und böse abrunden, und zwar mit eingängigem Groove. Wer sechs Lieder in 40 Minuten darbietet, kommt ohne eine gewisse Abwechslung im Songwriting kaum aus, und obwohl SARGERAS im Grunde nur längst bekannte Formeln aufgreifen, wirkt das auf musikalischer Ebene keineswegs beliebig, sondern so zielstrebig wie giftig. Mit dem Album-Rausschmeißer "Pestilence (Revolt Of The Slaves Of God)" sollten sich die Bremer problemlos als Einheizer für DNS oder ähnliche Bands bewerben können.
Die Produktion klingt, wie es sich wohl zahlreiche Bands des Genres zwar wünschen, doch nicht hinbekommen: Einerseits verwaschen und unzugänglich, andererseits roh und druckvoll, kein bisschen "professionell". Hört Euch das ungestüme "Sabbath" an, und Ihr ahnt, dass hier keine blutjungen Amateure am Werk sind, sondern eine gewisse Erfahrung zum Tragen kommt, die einige Mitbewerber ziemlich alt aussehen lässt. Der Titelsong "The Return Of The Dancing Whores" versprüht etwas Chaotisches, prescht gleichzeitig druckvoll voran und erinnert mit seiner radikal schwarzen Ausrichtung einmal mehr an DNS. Das folgende rasante "Satan’s Terror" endet mit einem tiefen - und atmosphärisch gelungenen - Kniefall vor Lekamen Illusionen Kallet / L.I.K. Hörer der genannten Bands dürfen dem Debüt der Bremer also gerne ein Ohr leihen.
Zuguterletzt sei noch mal das Presse-Sheet zitiert: "SARGERAS sehen sich selbst als gegen Trends stehen und bezeichnen sich als Traditionalisten die den Schafen da draußen sagen wollen 'Fuck You'!!!" [sic!]

FAZIT: Musikalisch gibt es am räudigen Debüt der Bremer Horde nichts zu mä... meckern, denn das Trio hat ein Black-Metal-Album eingespielt, das zu keinem Zeitpunkt die Zügel schleifen lässt, sondern in ruhigeren Abschnitten atmosphärisch packend bleibt. Wenn die Band in Zukunft auf alberne Titel und allzu plumpe Phrasen verzichtet, könnte es insgesamt fast ein wenig spannend werden.

Thor Joakimsson (Info) (Review 2905x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • 60000
  • Salem
  • Sabbath
  • Return of the Dancing Whores
  • Satans Terror
  • Pestilence (Revolt of the Slaves of God)

Besetzung:

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Interviews:
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