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Alice Cooper: Detroit Stories – Doppel-LP-Ausgabe in 45rpm (Review)

Artist:

Alice Cooper

Alice Cooper: Detroit Stories – Doppel-LP-Ausgabe in 45rpm
Album:

Detroit Stories – Doppel-LP-Ausgabe in 45rpm

Medium: Do-LP/farbig
Stil:

Hardrock, Indie-Horror

Label: ear Music/Edel
Spieldauer: 50:28
Erschienen: 26.02.2021
Website: [Link]

„Die Platte ist ein bisschen eklektisch. Hauptsächlich enthält sie Hardrock, aber ich wollte diesmal alle Detroiter Stile erkunden, weshalb man auch Motown-, Blues- und Punk-Stücke hört.“ (Alice Cooper in einem Interview mit der Sächsischen Zeitung vom 24. Februar 2021)

Der Kommentar von Kollegen Schiffmann zur CD-Ausgabe von „Detroit City“ dieses in die Jahre gekommen Schock-Rockers ALICE COOPER ist eindeutig: „Unfassbar cool!“
Die Doppel-LP-Variante ist sogar noch etwas cooler. Denn wer mit Cooper großgeworden ist, der muss nicht unbedingt ein Nostalgiker oder Ewiggestriger sein, um den seit 1964 aktiven Musiker mit den schwarzen großen Scheiben statt den kleinen Silberlingen in Verbindung zu bringen. ALICE COOPER, der es tatsächlich meistert, nach fast 60 Jahren auch auf seinem 21. Album noch immer verdammt frisch und wie aus „School's Out“- oder „Poison“-Zeiten zu klingen, der muss einfach dort verewigt werden, wo er hingehört: auf Vinyl. Denn schließlich ist „Detroit City“ ja auch die pure Rückbesinnung an eine Stadt und deren Musik geworden, in und mit der Cooper, damals noch als Vincent Damon Furnier (und übrigens einem Vater, der Pfarrer war), großgeworden ist. Da bekommt ein Song wie „Our Love Will Change The World“ gleich eine völlig neue Bedeutung.

Geschichte(n) aus Detroit also, der Cooper-Geburtsstadt, die zugleich als eine Keimzelle des Garage-, Hard-, Psyche- und Blues-Rock sowie von Funk und Soul, ja sogar Techno, gilt. Eine Stadt, in die ein Pfarrersohn Furnier weniger, dafür aber der Musiker Mr. Cooper bestens passt, der sich früher schließlich gerne auf der Bühne von einem Fallbeil enthaupten oder auf den Elektrischen Stuhl setzen ließ. Welch schockierendes Ereignis war das damals, doch heutzutage…
...sollte wenigsten noch der vorletzte Titel des Albums Programm sein: „Shut Up And Rock“! Für ALICE COOPER und seine „Detroit Stories“ jedenfalls gilt dieser Grundsatz von Anfang bis Ende. Hochachtung – denn dieser harte Rock-Hund mit seinen Rock'n'Roll-Fangzähnen und viel Verkleidungsschminke, die immerhin sogar KISS für ihre Outfits inspirierte, hat immerhin schon satte 72 Jahre auf dem Buckel.

Ein Album, in dem der Song „I Hate You“ unmittelbar auf „Wonderful World“ trifft, sich „Hanging By A Thread (Don't Give Up)“ mit dem Selbstmord und „Social Debris“ mit den sozialen Missständen beschäftigt oder mit der LOU REED-Cover-Version „Rock & Roll“ das Leben eines Mädchens eben durch genau diese Musikrichtung gerettet wird und noch dazu bei einer weiteren Coverversion von MC5, „Sister Anne“, gleich noch der MC5-Musiker WAYNE KRAMER mitwirkt.

Oder um es mit den vielsagenden, euphorischen Worten von BOB EZRIN, dem Meisterproduzenten von DEEP PURPLE bis PINK FLOYD, auszudrücken: „Aufgenommen haben wir mit Wayne Kramer (Gitarrist und Songwriter von MC5), John 'Bee' Badanjek (Schlagzeuger bei den legendären DETROIT WHEELS), Paul Randolph (legendärer Jazz- und R&B-Bassist aus Detroit), den MOTOR CITY HORNS und anderen lokalen Musikern. Wir erhielten auch musikalische Ideen und Unterstützung von John Varvatos und von den Leuten in Shinola. Außerdem konnten wir in den Rustbelt Studios in Royal Oak aufnehmen. Dieses Album wurde wirklich IN Detroit FÜR Detroit und VON Detroitern gemacht!“

Das klingt nach viel Abwechslung – und das klingt nicht nur so, sondern lebt es auch ein ganzes Doppel-Album lang. Ohne irgendwelche peinlichen Aussetzer und krampfhaft hingeschusterte Hit-Versuche. Die gibt es wirklich nicht. Doch vielleicht wurde gerade darum das ganze Album zum Hit – und stieg tatsächlich in Deutschland von Null auf 1 in der Hitparade ein. Das hat es bei ALICE COOPER noch nie gegeben. Doch das hat er sich mit 73 Jahren und „Detroit Stories“ absolut verdient!

„Social Debris“

FAZIT: Detroit war die Stadt, in der für ALICE COOPER alles begann. Gut 50 Jahre ist das her und da wird es mal wieder Zeit, aus dieser Vergangenheit und dieser Stadt ein paar Geschichten singend und rockend zu erzählen. Mit einem meisterhaften Produzenten wie BOB EZRIN und einer Unmenge von namhaften Musikern im Rücken haut ALICE COOPER mit „Detroit Stories“ eine klangvolle, sehr harte und zugleich abwechslungsreiche Doppel-LP in 45er-Geschwindigkeit auf 180g-Splatter-Vinyl raus, die der Stadt und dem Musiker bestens zu Gesicht steht!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3207x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (11:02):
  • Rock & Roll (4:43)
  • Go Man Go (2:40)
  • Our Love Change The World (3:39)
  • Seite B (13:09):
  • Social Debris (3:05)
  • 1000$ High Heel Shoes (3:29)
  • Hail Mary (3:15)
  • Detroit City 2021 (3:20)
  • Seite C (12:43):
  • Drunk And Love (3:52)
  • Indepndence Dave (2:57)
  • I Hate You (2:34)
  • Wonderful World (3:20)
  • Seite D (13:24):
  • Sister Anne (4:47)
  • Hanging By A Thread (Don't Give Up) (3:36)
  • Shut Up And Rock (2:09)
  • East Side Story (2:52)

Besetzung:

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