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Aphrodia Okkulta: Daemonium (Review)

Artist:

Aphrodia Okkulta

Aphrodia Okkulta: Daemonium
Album:

Daemonium

Medium: Download
Stil:

Death Metal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 21:24
Erschienen: 02.01.2022
Website: [Link]

APHRODIA OKKULTA ist ein Drei-Mann-Projekt, das den künstlerischen Anspruch verfolgt, düstere Musik mit dem visuellen Aspekt der Malerei zu verbinden. Da erscheint es doch ein wenig seltsam, dass „Daemonium“ nur als Download-Veröffentlichung zugänglich gemacht wird. Denn der visuelle Anspruch wird so komplett unter den Teppich gekehrt (kein Booklet, keine Bilder, schlicht keinerlei Optik geschweige denn Haptik). Vor dem Anspruch den üblichen musikalischen Grenzen zu entfliehen, könnte es aber doch Sinn machen. Naja… der Musik schadet das glücklicherweise nur marginal. Denn diese EP bietet sehr solides Todesmetall, das in eine leicht angegruselte Atmosphäre getaucht wird.
Romantische Gemüter könnten das auch Gothic-Death Metal oder Friedhofsmusik nennen.

Dieser Aspekt kommt wohl am stärksten im Instrumental „Finsternis“ zu tragen, denn die Keyboards sorgen für eben diesen Gothic-Vibe, der die Musik doch irgendwie mehr in Richtung Kunstprojekt, denn klassische Band verschiebt. Oder um einen großen (und zugegeben auch gewagten) Vergleich in den Raum zu stellen: (Alte) THERION dürften wohl zu den großen Vorbildern von APHRODIA OKKULTA gehören, denn beide Bands haben dieselben Ansätze von Dramatik, Poesie und hartem Death Metal in ihrem Sound.

Ein Song wie „Schlafenszeit“ verdeutlicht den expliziten Anspruch, ein Kunstprojekt zu sein, erneut. Der Text ist sehr poetisch, für manchen wohl auch pathetisch formuliert. Das passt aber doch ganz gut zu den tiefen Growls, die einen krassen Kontrast zum anfänglichen Flüstern bilden. Das verleiht dem Song eine Vielfalt und Düsternis, die von den Gitarren und dem atmosphärischen Keyboard sehr gut unterstützt wird.

Das finale „Daemonium Piano“ ist einerseits sehr passend, weil es die von Anfang an vorhandene Grusel-Atmosphäre wiederum sehr schön herausarbeitet und mit der nötigen Portion Dramatik versieht, andererseits verdeutlicht es die Kontraste, die in diesem Projekt liegen, maximal, weil alles, was an mancher Stelle zuvor im Death-metallischen Sinn einen etwas generischen Eindruck erzeugte, hier von der Schönheit (vielleicht auch Reinheit) eines klassischen Klaviers konterkariert wird. Das führt „Daemonium“ zu einem sehr lichtvollen, aber doch endgültigen Ende, wenn man den Text von „Schlafenszeit“ in einen gemeinsamen emotionalen Kontext mit dem Schluss-Song setzt.

FAZIT: Ob es APHRODIA OKKULTA gelungen ist, die üblichen musikalischen Grenzen einzureißen, darf bezweifelt werden. Die Musik als solche ist doch relativ klar als Death Metal zu identifizieren. Als Gesamtpaket sind APHRODIA OKKULTA aber tatsächlich kaum vorhersehbar, dieser Anspruch wird also weitestgehend erfüllt. Wenn sich die Musik in Zukunft mehr hin zu einer eigenen Handschrift entwickelt, sich z.B. den Ansprüchen eines Genres entzieht, dann könnte die Band ihrem Ziel sehr viel näher kommen. Für den Anfang ist „Daemonium“ ein gelungenes erstes Lebenszeichen.

Dominik Maier (Info) (Review 2438x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Tanz mit dem Teufel
  • Dominanz
  • Finsternis
  • Schlafenszeit
  • Daemonium Piano

Besetzung:

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