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Godzilla In The Kitchen: Exodus (Review)

Artist:

Godzilla In The Kitchen

Godzilla In The Kitchen: Exodus
Album:

Exodus

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Instrumental Progressive Rock

Label: Argonauta Records
Spieldauer: 39:57
Erschienen: 28.10.2022
Website: [Link]

Im Vergleich zu ihrem Debüt kommen GODZILLA IN THE KITCHEN auf „Exodus“ ein bisschen zügiger auf den Punkt. Oder anders formuliert: Die Songs sind zwar immer noch sehr stimmungsvoll arrangiert, aber die deutsche Band schafft es diesmal besser, eine musikalische Geschichte zu erzählen.
Diese Geschichte kann sich jeder Hörer für sich selbst zusammenspinnen, denn die Musik dieses Trios bewegt sich in einem stetigen Fluss. Ja, es klingt progressiv. Stücke wie „The Future of Mankind“ bauen sich nach und nach auf, steuern u.a. dank des akzentuierten Schlagzeugspiels immer wieder auf ein Crescendo zu und fallen plötzlich in sich zusammen. Aus der abrupt vorherrschenden Ruhe baut sich der Song dann nach einem ähnlichen Muster wieder auf.
Was sich möglicherweise langweilig liest, ist dank der instrumentalen Variationen (hört mal dem Bass eine Weile konzentriert zu…) eine sehr wendungsreiche Klangreise, die es tatsächlich schafft Bilder im Kopf zu erzeugen. Ob diese Bilder jetzt zu dem postapokalyptischen Artwork passen wird jeder Hörer anders empfinden, aber GODZILLA IN THE KITCHEN lassen zumindest keine thematischen Scheuklappen zu.

Musikalisch ist „Exodus“ sicher progressiv, klingt aber keineswegs sperrig. Vielmehr könnte das Album auch eine Art vertonte Wanderung durch ein fiktives oder reales Ödland darstellen. Einerseits ist da die Notwendigkeit immer weiterzugehen, andererseits führt der Weg eben auf kein bestimmtes Ziel hin.
Jetzt ließe sich natürlich die Phrase 'Der Weg ist das Ziel' als Deckel auf dieses Album stülpen und sicherlich trifft das auch irgendwo zu, aber es wäre doch zu einfach. Denn die Musik brandet oft wie in Wellen auf und ab. Wenn es dann auch mal in flächigere und tendenziell ruhige Klänge übergeht, wirken Stücke wie z.B. „Because“ wie eine vertonte Suche.
Der unbekannte Protagonist stapft durch ein Brachland, die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel herab, am Horizont meint er eine Stadt zu erkennen, was in ihm die Hoffnung auf andere Menschen oder wenigstens andere Lebewesen und vielleicht sogar sowas wie ein neues Zuhause weckt. Und deswegen geht er immer weiter.

Ob am Ende alles vergeblich war, oder ob sich die Hoffnung lohnt, wird zwar nicht direkt ersichtlich, es ist aber im Grunde auch egal. Denn wenn dieses Album als vertonte Geschichte von einem Neuanfang durchgehen kann, dann verbergen sich darin auch Risiken. Aber jede Hoffnung sollte das Risiko wert sein. Denn Stagnation in einer unausweichlichen Lage (in diesem Fall das Verharren im vermeintlichen Ödland) führt mindestens zu innerer Starrheit und im schlimmsten Fall sogar zum eigenen Ende. Führt man sich die Titelliste dieses Albums als finales, zusammenhängendes Statement vor Augen, scheint das Ende aber eher wenig rosig zu sein.

FAZIT: Nicht nur aus instrumentaler Sicht haben GODZILLA IN THE KITCHEN hier ein durchaus spannendes Album an der Hand. Da sich Instrumentalmusik ja perfekt dafür eignet, die eigene Fantasie anzuregen und sich als Hörer die Story zur Musik selbst auszudenken, wird es am Ende wohl auch viele verschiedene Versionen der Geschichte hinter „Exodus“ geben. Die Musik hat auf alle Fälle das Potenzial, viele dieser Geschichten eindringlich zu untermauern. Ein Faible für Instrumentalmusik ist allerdings Grundvoraussetzung, um sich seine (eigene) Version dieser Geschichte zu erschaffen.

Dominik Maier (Info) (Review 1916x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Is
  • The Future Of Mankind
  • Forced By
  • The King Of Monsters
  • Because
  • Everything That Has Been Given
  • Will Be Taken Away

Besetzung:

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Interviews:
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