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Leonard Cohen: Hallelujah & Songs From His Albums (Review)

Artist:

Leonard Cohen

Leonard Cohen: Hallelujah & Songs From His Albums
Album:

Hallelujah & Songs From His Albums

Medium: CD/Do-LP
Stil:

Dark Noir, Singer/Songwriter

Label: Sony Music
Spieldauer: 68:28
Erschienen: 14.10.2022
Website: [Link]

Warum muss man sich nunmehr eine weitere 'Best Of' vom 2016 verstorbenen LEONARD COHEN kaufen?
Eine Frage, die sich bestimmt so einige Freunde dieses begnadeten kanadischen Liedermachers mit der einzigartigen Stimme und ebenso einzigartigen Texten stellen werden, wenn sie „Hallelujah & Songs From His Albums“ entdecken.
Hier gibt’s gleich den Versuch, mehrere Pro-Antworten darauf zu finden.

Das fette 'Erstens' ist das die Doppel-LP eröffnende „Hallelujah“. Oder besser die hierfür gewählte Live-Version. Denn die gab es bisher noch nie als offizielle Veröffentlichung auf irgendeinem Tonträger. Konkret handelt es sich hierbei um die Konzert-Aufnahme beim Glastonbury Festival am 28. Juni 2008, die sich noch dazu neben dem absolut bewegenden souligen Gesang durch ein herrlich fettes Orgel-Solo auszeichnet und in seiner gesamten siebeneinhalbminutigen Schönheit eine der besten Live-Aufnahmen des 'Gentleman in Schwarz' ist. Wer hier keine Gänsehaut bekommt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen oder aber er steht mehr auf den alltäglichen Formatradio-Dünnschiss.

Und damit wären wir schon bei einem zweiten, nicht ganz so fetten, aber durchaus akzeptablen Grund, der garantiert maßgeblich alle Besitzer eines Plattenspielers sowie einer sehr guten Musikanlage anspricht. Die Doppel-LP im Gatefoldcover samt aller Texte auf den bedruckten Innenhüllen ist einfach ein echter Hingucker. Die poetischen Lyrics sind, wenn man sie beim ersten Hördurchgang einfach mitliest, offensichtlich absolut hohe Kunst (Eigentlich hätte LEONARD COHEN noch vor BOB DYLAN den Literatur-Nobelpreis verdient!) und wenn man die LP aufschlägt, gibt’s zudem neben sechs großen Fotos noch neun von Hand geschriebene Cohen-Lyrics zu bewundern, die sich mal in einem Büchlein, mal auf einem vergilbten Blatt, mal auf einem Abreißzettel und mal im Hintergrund auf einer Bühnenleinwand zu lesen sind. Fantastisch! Da haben sich die Macher hinter „Hallelujah & Songs From His Albums“ wirklich viel einfallen lassen.

Aber es gibt auch noch ein Drittens: Und das ist der hervorragende, von Mark Wilder gemasterte, Sound dieser insgesamt 17 Songs, die allesamt von jeweils einem anderen Album stammen und in chronologischer Reihenfolge angeordnet sind.

Noch dazu gibt es einen weiteren, unmittelbar mit dieser Zusammenstellung auf Doppel-Vinyl (Auch als einfache CD ist dieses Album erhältlich…) verbundenen Grund, der in punkto „Hallelujah & Songs From His Albums“ großen Sinn macht. Denn das Doppel-Album wurde von dem neuen Dokumentarfilm über LEONARD COHEN inspiriert: „Hallelujah: LEONARD COHEN, A Journey, A Song“, in dem alle Seiten dieses Ausnahmekünstlers und zugleich Ausnahmemenschen beleuchtet werden: Dichter, Songwriter, Musiker, Komponist, Romancier, Maler, Mitglied der Hall Of Fame, Officer Of The Order Of Canada, mit Preisen Überschütteter – und trotzdem immer ein ruhiger, bescheidener Mensch. Niemals Idol, aber immer Vorbild und liebevoller Mensch, worüber besonders intensiv auch der deutsche Cohen-Experte per excellence CHRISTOF GRAF in seinen Büchern im Rahmen der COHENPEDIA viel zu erzählen hat und der in einem Interview mit Cohen ihm den Satz entlockte, der alles über diesen wunderbaren Menschen aussagt: „Ich habe noch nicht einmal Lösungen für mich selbst, wie soll ich da welche für die Welt haben.“

Diese Bescheidenheit lässt im Grunde nur einen ehrfurchtsvollen Umgang mit LEONARD COHEN zu, was wohl ganz besonders auch in dem Film zum Ausdruck gebracht wird, dem diese Doppel-LP den klingenden Beweis liefert.

FAZIT: „Hallelujah & Songs From His Albums“ ist das x-te „Best Of“-Album der kanadischen Singer/Songwriter-Legende LEONARD COHEN. Aber es ist ganz bestimmt kein x-beliebiges Album, das unter die Kategorie 'Braucht kein Mensch' fällt, denn endlich gibt es diese chronologisch geordnete, großartig klingende Zusammenstellung der besten Songs aus der Feder des 2016 verstorbenen Ausnahme-Musikers mit der tiefen stimme, die selbst Steine erweichen kann, auch auf einer Doppel-LP. Und die steht im engen Zusammenhang mit dem neuen Dokumentarfilm über LEONARD COHEN „Hallelujah: LEONARD COHEN, A Journey, A Song“. Noch dazu wird diese Doppel-LP – die es auch als einzelne CD zu erstehen gibt – mit einem bisher noch nie auf Tonträger veröffentlichtem, über 7 Minuten langem, Live-Songs von „Hallelujah“ eröffnet und auch die Gestaltung ist ein 'ehrwürdiger Hingucker' samt aller Texte zum Mitlesen. Das hätte ganz bestimmt auch einem LEONARD COHEN gefallen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1780x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (19:43):
  • Hallelujah – Live At Glastonbury (Not Previously Released) (7:23)
  • Suzanne (3:47)
  • Bird n The Wire (3:26)
  • Famous Blue Raincoat (5:07)
  • Seite B (15:43):
  • Chelsea Hotel #2 (3:06)
  • Who By Fire (2:33)
  • Dance Me To The End Of Love (5:38)
  • I'm Your Man (4:26)
  • Seite C (21:33):
  • Anthem (6:06)
  • The Future (6:41)
  • In My Secret Life (4:53)
  • Recitation w/ N. L. (A Thousand Kisses Deep) (3:53)
  • Seite D (19:29):
  • Show Me The Place (4:09)
  • Come Healing (2:52)
  • You Gt Me Singing (3:32)
  • You Want It Darker (4:44)
  • Thanks For The Dance (4:13)

Besetzung:

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