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Abwärts: Superfucker (Review)

Artist:

Abwärts

Abwärts: Superfucker
Album:

Superfucker

Medium: CD/LP
Stil:

Punkrock, Deutschpunk

Label: Off Ya Tree Records
Spieldauer: 35:03
Erschienen: 31.03.2023
Website: [Link]

Zwischen Punk- und Hardrock geht es ABWÄRTS. Das ist musikalisch wenig bis kaum aufregend, entwickelt dank dem leicht schnoddrigen Gesang von Frank Ziegert aber einen ganz eigenen Charme, der entweder sofort gefällt, oder eben dafür sorgt, dass „Superfucker“ eher weiter hinten im Plattenregal einen Platz findet.
Textlich beweisen die Musiker aber einigen Scharfsinn, der in manchem Moment auch eine etwas zynische Sicht auf die Welt offenbart. Aber dafür ist Punkrock ja gedacht.
Hier darf sich kunstvoll ausgekotzt werden.

Genauso ist es Punk, seinen Stiefel auf Gedeih und Verderb durchzuziehen. Das muss nicht innovativ sein, weder textlich noch musikalisch, im Grunde muss es noch nicht mal schön anzuhören sein, denn tief in seinem Ursprung ist Punk ja eine Anti-Bewegung, dementsprechend würde es auch passen, wenn hier nur Geschrammel zu hören wäre. Dass das aber einer musikalischen Karriere nicht zuträglich ist, haben ABWÄRTS nicht erst mit diesem Album erkannt, dementsprechend beherrschen sie ihre Instrumente und haben eine Botschaft.
Dabei geht’s mal um die grundsätzliche Lüge jeder Propaganda („Propaganda ist“), an anderer Stelle gibt’s Statements gegen Mitläufer („Seid Verdammt“). Diese Texte sind auch die Stärke des Albums. Denn auch wenn die Musik grundlegend solide gemacht ist, ist der Gesang doch ein Knackpunkt (auch wenn er zu den Songs und der Attitüde von ABWÄRTS passt).
Gleiches gilt für den Umstand, dass sich der Pessimismus, der in den Texten immer wieder zum Vorschein kommt, auf musikalischer Ebene nicht nachvollziehen lässt. Denn die Songs sind allesamt lockere Rocker, präsentieren hier und da eingängige Melodien und tun unterm Strich kaum jemandem weh, womit sich die Punk-Attitüde von ABWÄRTS wieder ein Stück weit relativiert. Aber immerhin dürfte der Hörerkreis damit nicht nur auf eine Handvoll Die-Hard-Fans beschränkt sein.

FAZIT: Ob die Welt dieses Album gebraucht hat, ist sicher diskutabel. Genauso ist es diskutabel, ob das künstlerisches Gold oder doch eher mäßiger Durchschnitt ist. Die Stärke von ABWÄRTS sind ihre Texte, die allesamt Substanz haben und eine grundlegend sympathische Attitüde ausstrahlen. Die Songs von „Superfucker“ wollen dagegen nicht wirklich hängen bleiben oder entwickeln sich auf Dauer zu Ohrwürmern mit Nerv-Potential, was wohl kaum das Ziel der deutschen Punk-Band gewesen sein dürfte.

Dominik Maier (Info) (Review 1408x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Superfucker
  • Allein unter Flaschen
  • Berlin und Hopsasa
  • Was die Welt jetzt braucht
  • Propaganda ist
  • Tief in deutscher Seele
  • Seid verdammt
  • Der Beschiss lauert überall
  • Gottes Falsche
  • I can't escape myself

Besetzung:

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