Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Vrani Volosa: Woods Mountains Skies (Review)

Artist:

Vrani Volosa

Vrani Volosa: Woods Mountains Skies
Album:

Woods Mountains Skies

Medium: CD
Stil:

Epic Metal

Label: Eigenveröffentlichung
Spieldauer: 65:40
Erschienen: 24.02.2023
Website: [Link]

VRANI VOLOSA dürfen als das bulgarische Ebenbild metallischer Beständigkeit gelten. Die Band ist seit rund 20 Jahren am Start und frönt auch auf ihrem fünften Album "Woods Mountains Skies" einem zeitlosen – nicht um zu sagen: leicht antiquierten – Sound, dessen spröder Charakter allenfalls an der Oberfläche darüber hinwegtäuschen kann, dass sich darunter die eherne Essenz des Storyteller Metals verbirgt.

Die Einflüsse aus dem heidnischen Black Metal im Stile von Primordial sind dem "guten, alten" Metal zwischen Solstice und epischen Bathory (im Akustikstil) gewichen, wobei VRANI VOLOSA auch die eine oder andere Folk-Melodie aufzugreifen scheinen. Inwiefern es sich dabei gelegentlich um landeseigene Tonfolgen handelt, vermag ich nicht einzuschätzen. Es bleibt jedenfalls festzuhalten, dass das Quintett ziemlich unverwechselbar klingt und sich kaum weiter entfernt von generischen Plastik-Metal-Bands in Szene setzen könnte. Metallische Härte strahlt die Musik trotzdem kaum aus, denn das erzählerische Moment steht ganz klar im Vordergrund, wie die knapp vierminütige Single "Omen" verdeutlicht.

Der folgende, zu Beginn an die erwähnten epischen Engländer erinnernde Song "Sorcery" kommt auf über acht Minuten, und wiederholt die Melodie des Refrains schließlich häufiger als Deep Purple das zu Beginn von "Smoke On The Water" machen, was dem Hörvergnügen schließlich abträglich ist.

"Thunders And Lightnings" nährt nicht nur mit seinem Titel den Verdacht, auf das Amon-Amarth-Publikum zu zielen, sondern überraschender Weise steht der Klargesang Hristos hier im Kontrast zu tiefem Growling. Das darauffolgende, ähnlich lange Lied "Tombstones" wird mit schönen Akustikgitarren beschlossen. In seiner bedächtigen, erzählerischen Weise ist "Woods Mountains Skies" also durchaus abwechslungsreich, und ein Long-Track wie "Once Upon A Time In My Dreams" wäre vor drei Jahrzehnten Grund genug für Underground-Trüffelschweine gewesen, der Band einiges an Zeit zu widmen. Nun sind die Zeiten auch im Underground schnelllebiger geworden, doch die Bulgaren weigern sich, das Tempo zu erhöhen und bewahren sich ihre Gemütlichkeit.
In den stärkeren Momenten klingen VRANI VOLOSA zuweilen wie eine grundsolide metallische Version von Wolcensmen, doch auf Albumlänge schleichen sich aufgrund der handzahmen Produktion wiederholt Längen ein. Man stelle sich nur vor, wie stark die Twin-Gitarren im Schlussteil von "Sorcery" hätten klingen können, wenn sie mit mehr Schmackes eingespielt worden wären…! Hier bleibt den Bulgaren zu wünschen, dass sie in Zukunft an einen Produzenten geraten, der sie in den Hintern tritt, damit sie ihre Musik konsequenter auf den Punkt bringen. Es ist ja nicht so, als ob sie nicht immer wieder mit schönen Songwriting-Ideen und Melodien aufwarten – nur gelingt ihnen eine mitreißende Verdichtung derselben leider nicht so oft, wie es das Potential der Songs hergibt.

Das gelungene Cover Artwork lädt mit zwei Handvoll "Woods Mountains Skies" zum Waldgang ein, und wirft Fragen zum menschlichen Zugriff auf die Natur auf.

FAZIT: Nicht zum ersten Mal scheint ein Album von VRANI VOLOSA aus der Zeit gefallen zu sein, sondern im Grunde gilt heute noch, was bereits bei "Where The Hearts Burns" auf der Hand lag: Die Bulgaren musizieren mit größtmöglicher Unabhängigkeit von aktuellen Entwicklungen in der Metal-Szene, von Trends ganz zu schweigen. Zwar heimsen sie mit diesem Ansatz beim Rezensenten Sympathiepunkte ein, müssen sich dennoch Kritik an Längen im Songaufbau und Vortrag gefallen lassen. Statt über einer Stunde Musik hätten 35 bis 40 Minuten für die elf Songs gereicht.

Thor Joakimsson (Info) (Review 1620x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Duel
  • Omen
  • Sorcery
  • It Means Revenge
  • Cure for a Dangerous Sickness
  • Once Upon a Time in My Dreams
  • The Blood of the Mountains
  • Thunders and Lightnings
  • ???
  • Tombstones
  • Two Rivers

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!