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Seims: V (Review)

Artist:

Seims

Seims: V
Album:

V

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Cinematic Experimental Rock und Math Rock

Label: Bird's Rope Records/dunk!records
Spieldauer: 38:55
Erschienen: 14.10.2025
Website: [Link]

Es ist unendlich. Dieses Universum des Post Rocks. Und in ihm tummeln sich jede Menge Sterne und Sternschnuppen. Diese noch halbwegs zu identifizieren, geschweige denn auseinanderzuhalten oder zu unterscheiden, erscheint schlicht unmöglich.
Ein weiterer Himmelskörper dieses Universums ist SEIMS aus Australien! Ein definitiver Stern im Rahmen dieses Universums. Einer, der sich ganz speziell dem cineastischen, experimentellen Post- und Math-Rock verpflichtet fühlt. Und als eine Besonderheit nicht ausschließlich auf die instrumentale Seite setzt, sondern sogar mit spannendem, sich allerdings nicht in den Vordergrund drängendem Gesang aufwartet („Forever The Optimist“ und „My Memories Retain Nothing“).


Im Mittelpunkt von SEIMS steht Multiinstrumentalist Simeon Bartholomew, der zu seiner musikalischen Sozialisation die interessante Auskunft unter seiner eigenen Homepage gibt, dass er seinen obskuren Musik- und Kompositionsgeschmack auf seine Erziehung zurückführt, da seine Eltern ständig um die Stereoanlage konkurrierten, weil sein Vater hörte rund um die Uhr BLACK SABBATH oder LED ZEPPELIN, seine Mutter aber immer CHARLES MINGUS oder WASHINGTON JR. hören wollte. Beide haben unüberhörbar maßgeblich ihre DNA in ihren Sohnemann eingepflanzt, der auf herrliche Weise beide Elternteile (den Blues- und Doom-Metaller sowie die klassische Jazz-Leidenschaftlerin) mit SEIMS glücklich machen dürfte.

Schon der massive Einsatz von Bläsern (sogar ein überdimensionales Sousaphon = eine riesige Kontrabasstuba) und Streichern deutet eine jazz-affine Seite von SEIMS an, die sich in der Vielzahl der ausgeprägt-akustischen Momente fortsetzt. Hier wird nicht auf einen Höhepunkt zusteuernd wie wild geschrammelt und gerifft, sondern filigran gesteigert und auf Spannung gesetzt. Sogar der grandiose Gitarrist Mark Owen von den ebenso großartigen WE LOST THE SEA kommt mit einem Gitarren-Solo auf „End's Tether“ zum Einsatz.


Nehmen wir nur das herrlich und entspannt mit akustischer Gitarre und Kontrabass beginnende „Abandonment Is Expected.“, welches sich dann mit Streichern, Schlagzeug und einer Slide-Gitarre zu einem rein akustischen Monolithen postrockiger Klangkunst erhebt und noch dazu ein Kleinkind zu Wort kommen lässt, das ein süßes Gespräch mit seinem Vater führt, bis dann „My Memories Retain Nothing“ mit mehr als seltsamen Satz- und Sologesang aufwarten. Das erinnert alles ganz verdächtig an MOTORPSYCHO und sogar EFTERKLANG.
Gibt's eigentlich eine bessere Referenz?

Musik voller Strukturen. Strukturen allerdings, die man nur schwer erkennt, die sich aber nach und nach vor des Hörers geistigem Auge in dessen Ohr klangvoll entfalten wie eine Blumenknospe im Zeitraffer, die sich zu einer farbenfrohen, immer größer werdenden Blüte entfaltet.


FAZIT: Sie kommen aus Australien und sollten unbedingt auch in Europa gehört werden. Denn SEIMS besitzen die außerordentliche Gabe, eine ganz eigene Definition ihres universellen Cinematic-Experimental-Math-Rock zu kreieren, der neben dem klassischen Rockinstrumentarium gleichermaßen von Bläsern und Streichern sowie der einen oder anderen gelungenen Gesangspassage lebt. So schlicht ihr aktuelles Album (der Tradition folgend) einfach „V“ benannt ist, umso großartiger ist der komplexe akustische wie elektrifizierte Post Rock dahinter.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 71x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Double Standards
  • Chaos Within A Construct
  • Forever The Optimist
  • Flowing Upstream
  • Preoccupations
  • Abandonment Is Expected.
  • My Memories Retain Nothing
  • End's Tether
  • A Moment Never Returned

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • 3+3.1 (2020) - 13/15 Punkten
  • V (2025) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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