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Ysigim / Obnoxiousness: Ain Soph Or (the third veil of negative existence) / Boenedoesef Douvema Enitemaus (Review)

Artist:

Ysigim / Obnoxiousness

Ysigim / Obnoxiousness: Ain Soph Or (the third veil of negative existence) / Boenedoesef Douvema Enitemaus
Album:

Ain Soph Or (the third veil of negative existence) / Boenedoesef Douvema Enitemaus

Medium: MC/Download/Do-CD
Stil:

Funeral Doom Metal

Label: Dying Sun Records
Spieldauer: 104:33
Erschienen: 25.09.2025
Website: [Link]

Polens Funeral-Doom-Vorreiter YSIGIM haben es seinerzeit lediglich auf ihr Full-Length-Debüt „Ain Soph Or“ gebracht, nachdem die Vorgängerband OBNOXIOUSNESS nach drei Demos im Äther der Vergessenheit verschwand.
Ebenjene Demoaufnahmen finden sich nun als Bonusmaterial auf der vorliegenden Neuveröffentlichung von „Ain Soph Or (the third veil of negative existence)“, was dieser Doppel-CD zumindest einen Mehrwert für Sammler beschert.


Angesichts der Wiederauferstehung von YSIGIM 2022 haben sich Dying Sun Records doch noch ein wenig Zeit gelassen, um nach der Aufmerksamkeit der Szene zu haschen, was aber weder für noch gegen die Qualität der Musik spricht.
Denn sowohl die Songs von YSIGIM als auch das Material von OBNOXIOUSNESS bietet obskuren und verschrobenen Doom Metal in unperfekter Reinheit. Der Sound scheppert dünn, was aber die Gruft-Stimmung, die von Stücken wie „Loneliness – Silence without hope“, oder dem mit wehklagenden Melodien versehenen „Self Blessing – Moon Goddess“ ausgeht unterstreicht und den Kauz-Faktor in die Höhe schraubt.


Abgesehen von den deutlichen Unterschieden in puncto Sound und Produktion in der Musik von YSIGIM und OBNOXIOUSNESS eint beide Inkarnationen der Band der freigeistige Umgang mit dem Funeral-Doom-Genre. Bei wenig druckvollem Sound schaffen es die Songs dennoch ein diffuses Unbehagen beim Hörer auszulösen (das nicht zwingend vom flachen Klang der Songs herrührt), wobei gerade die Stücke der OBNOXIOUSNESS-Demoaufnahmen wenig, bis keine Metal-affinen Anteile erkennen lassen, sondern eher als repetitive Soundcollage zwischen Flüstergeräuschen und dröhnenden Melodieschnipseln daherkommen („Devils Seizes Only Souls“).


Aber auch die Musik unter dem Banner YSIGIM klingt roh, ungeschönt und sickert durch einen klanglichen Morast von Schlagzeug-Geschepper, diffus-hintergründigem Stimmgewirr und minimalistischer Bass- bzw. Gitarrenarbeit.
Hinzu kommt ein, wenig im Vordergrund stehendes, Flüstern, das immerzu gegen die schicksalhaften Chöre oder die freigeistig agierende Gitarre ankämpft und dabei mal mit mehr („Silent Middle Ages“), mal mit weniger Blessuren aus der Rangelei hervorgeht („Self Blessing“).


Und obwohl die Musik unter ästhetischen Gesichtspunkten eher im Abseits landet, leben YSIGIM genauso wie OBNOXIOUSNESS von der ungreifbaren Aura, die von ihren Stücken ausgeht. So unkonventionell und bisweilen primitiv die Musik erscheint, so undurchsichtig vermag die Atmosphäre zu fesseln.
Ihre Musik wirkt finster, verschroben und transportiert beinahe ein Gefühl der Besessenheit, das sich in den sich gerne wiederholenden Motiven der Songs manifestiert und den Hörer immer tiefer in einen dunklen Morast hineinzieht.


FAZIT: Obwohl die Musik von YSIGIM bzw. das Werk von OBNOXIOUSNESS keinerlei akustische Schönfärberei bietet und stattdessen Funeral Doom Metal in seiner verschrobensten Art zelebriert, entwickelt diese Neufassung von „Ain Soph Or (the third veil of negative existence)“ ebenso wie die Stücke von „Boenedoesef Douvema Enitemaus“ einen gewissen Reiz zwischen Kult-Charme, akustischer Geheimniskrämerei und Friedhof-Horror, dem eingefleischte Fans des Genres zumindest mal ein Ohr leihen sollten. Denn zwischen Kult und Kack ist es bekanntlich nur ein Katzensprung über das nächste Grab.

Dominik Maier (Info) (Review 28x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD 1: = Ysigim – Ain Soph Or (the third veil of negative existence) =
  • Prologue: Ain
  • Self Blessing – Moon Goddess
  • Silent Middle Ages
  • A Wilderness like Eden
  • Prologue: Ain Soph Or
  • Loneliness – Silence without hope
  • Bringing Eternal
  • A Wakeful Night Dream
  • …At Kether (Outro)
  • CD 2: = Obnoxiousness - Boenedoesef Douvema Enitemaus (Pre-Ysigim Demo Tapes 1991-1992) =
  • Minster (1992/1993):
  • Intro
  • Into Cathedrals
  • Adonai
  • Extreme Unction
  • Outro
  • Resurrecturis (1992):
  • Danse Macabre
  • Name of the Light
  • Devils Seizes Only Souls
  • Coma
  • Outro
  • Boensdoesef Douvema (1991):
  • Boenedoesef Douvema
  • Mystical Illusion
  • Desecration

Besetzung:

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