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Interview mit Soilwork (19.07.2010)

Soilwork

Der Zusammenhang ist nicht zu leugnen: kaum ist Gitarrist Peter Wichers wieder an Bord, gelingt den schwedischen Metallern SOILWORK wieder ein richtig gutes Album. "The Panic Broadcast" heißt die Platte, die einerseits die Stärken der Band weider aufzeigt, die aber auch neue Wege geht, die bestens funktionieren. Da Wichers auch als Produzent, unter anderem für Nevermores neues Album "The Obsidian Conspiracy", tätig war, gab es also jede Menge Gesprächsstoff...

Hallo Peter. Wer hat eigentlich wen mehr vermisst: Soilwork dich oder du Soilwork?

Ich hatte nicht wirklich geplant, zu SOILWORK zurück zu kehren. Ich hatte ja geplant viel Musik zu produzieren, was ich ja auch gemacht habe. Mir war das Touren einfach zu intensiv geworden und ich wusste auch nicht mehr so recht, was ich nach "Stabbing The Drama" noch zu bieten hätte, ich wusste nicht, in welche Richtung es nach diesem Album weiter gehen könnte. Ich hatte bis dahin ja auch noch nichts anderes gemacht und wollte unbedingt mal etwas neues machen, andere Sachen schreiben und ein paar Dinge ausprobieren, was ich ja dann auch konnte. Letztendlich boten sie mir dann an, zurück zu kommen, ich hatte sie nicht angerufen.

Wer hat sich dann im Endeffekt bei Dir gemeldet?


SoilworkBjorn und ich sind ja auch in Kontakt geblieben, nachdem ich die Band verlassen hatte. Wir kennen uns, seit wir Teenager waren und nur weil ich SOILWORK verlassen hatte, bedeutete das ja nicht, dass auch unsere Freundschaft beendet wäre. Sie haben hin und her überlegt und Bjorn und ich sprachen dann darüber, zusammen eine Platte zu machen, nur er und ich. Er  meinte dann, dass sie gerade wieder einen Gitarristen bräuchten und fragte mich, was ich darüber denke. Ich habe dann überlegt und und mir fiel auf, dass ich wieder etwas anzubieten hätte. Ich hatte eine Richtung, in die ich SOILWORK musikalisch bringen wollte und das war einer der Gründe, dass ich wieder eingestiegen bin.

Und was ist SOILWORK jetzt für dich? Ein Job, eine Familie, einfach nur ein paar Freunde oder sogar einen Lebensaufgabe?

Naja, niemand verdient wirklich Geld damit, Metal zu machen, also ist das kein Grund, zurück zu kommen. Ich habe die Band damals mit Bjorn gegründet, also ist die Band eines der Dinge, die einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich liebe es, das zu machen. Es ist aber auch eine schwierige Balance, die Jungs haben irgendwann angefangen zu heiraten, ich selber einen Sohn, der in einer Woche ein Jahr alt wird und es ist inzwischen schwieriger, das zu machen, als man jünger war und man sich um nichts kümmern musste und keine Verpflichtungen hatte. Es ist inzwischen beides, auf der einen Seite macht es Spaß, auf der anderen Seite muss man das ernst nehmen, um seine Rechnungen bezahlen zu können. Wenn ich in einer Band bin, nehme ich das alles superernst. Wenn die Leute zu deiner Show kommen, wollen sie sehen, dass du das Beste aus dir herausholst und das versuche ich immer. Es gibt genug Bands, die sich nicht um sowas kümmern und das alles mehr als Hobby sehen, besoffen auf die Bühne gehen und dann verkacken. Das ist nichts für mich, ich bin heutzutage fokussierter als je zuvor.

Ich würde gerne noch ein bisschen über die Zeit reden, in der du nicht in der Band warst. Was hast während dieser Zeit gelernt und wie wichtig war diese Zeit für dich? Und wie kommen die DInge, die du gelernt hast, SOILWORK jetzt zu Gute?

Das ist eine gute Frage. Ich denke, dass ich mental gewachsen bin, nachdem ich SOILWORK verlassen hatte. Ich bin nicht wirklich stagniert, als ich in der Band war, aber ich wollte meine Karriere als Produzent vorantreiben, was ich auch erst konnte, als ich gegangen bin. Ich habe wirklich viel in der Musikproduktion gearbeitet und mache es immer noch bzw. plane , es in den Tourpausen zu machen. Ich konnte meine Fähigkeiten in dem Bereich immer weiter verbessern und hatte viel Zeit, mich auf Dinge wie Songstrukturen und das genau Hören von Musik zu konzentrieren und als ich dann zu SOILWORK zurück gekommen bin, konnte ich all diese Dinge für das neue Album mit einbringen. Das war schon alles eine große Herausforderung, aber ich war sehr zufrieden damit, wie es gelaufen ist.

Du hast einen großartigen Job mit der Soloplatte von Warrel Dane gemacht...


Danke schön!

... und du hast auch die Produktion des aktuellen Nevermore-Albums übernommen. Wie war die Arbeit mit ihnen, auch im Vergleich zur Arbeit mit Warrel allein?

Es waren zunächst einmal mehr Leute involviert, bei Warrel war es mehr so eine eine-Person-zu-einer-Zeit-Sache. Ich hatte ja schon geplant, die Platte zu machen, als ich ausgestiegen bin, das wusste auch jeder. Es hat dann noch ein halbes Jahr gedauert, bis wir angefangen haben, weil er noch für "This Godless Endeavour" auf Tour war und ich mit anderen Produktionen beschäftigt war. Wir haben dann zusammen Songs geschrieben und er fragte mich dann, ob ich die Platte komplett fertig machen will, also habe ich sie dann auch noch mit einem Freund gemixt. Das war schon viel Arbeit und hat mich auch viele Überstunden gekostet, weil ich immer noch das Gefühl hatte, es besser machen zu können. Ich denke, dass Warrel mit diesem Album heraussticht, er war auch sehr glücklich mit dem Album und so fragten sie mich, ob ich den Job beim Nevermore-Album machen möchte. Das war für mich natürlich auch eine große Sache. Der Unterschied ist sicher auch, dass ich bei diesem Album nichts geschrieben habe, es hat also eine andere Dynamik, weil ich mich mehr auf die Performances fokussieren musste. Wir haben viel zusammen an den Arrangements gearbeitet, die Song etwas prägnanter zu machen und mehr auf den Punkt zu kommen. Es war auf jeden Fall eine spaßige Erfahrung, weil ich ja ein großer Nevermore-Fan bin, seit wir 2000/01 mit ihnen auf Tour waren und ich bin immer noch begeistert, dass ich diesen Job machen durfte. Mit jemandem wie Jeff (Loomis, Gitarrist von Nevermore) zu arbeiten ist einfach unglaublich, meiner Meinung nach ist er auch der beste Metal-Gitarrist überhaupt.

Die Meinung teilt sicher so mancher. Kommen wir zurück zu SOILWORK. Wie findest du eigentlich "Sworn To A Great Divide", das Album, dass entstanden ist als du nicht mehr in der Band warst?

Hehehe... das ist ein interessantes Thema. Ich denke nicht, dass es ein schlechtes Album ist. Ich habe das den Jungs auch gesagt, aber ich denke auch, dass es wohl nicht SOILWORKs bestes Album ist. Ich hatte ihnen angeboten, beim Songwriting auszuhelfen, aber sie wollten es ganz allein machen, was ich voll und ganz respektiere. Ich hatte aber schon etwas mehr von der Platte erwartet und so sehr ich auch den Kerl, der die Produktion gemacht hat liebe, so hätte die auch besser sein können.

War es eigentlich schwer für dich, Gitarrist Ola (der Peters Onkel ist) zu verlieren?

Das war ja einige Zeit bevor ich in die Band zurück gekommen bin. Ich denke, dass die Chemie zwischen den Jungs nicht mehr stimmte. Er wollte alles ein bisschen ruhiger angehen lassen, die anderen wollten auf Tour gehen, er aber nicht. Als ich dann wieder kam, war die Stimmung jedenfalls besser als je zuvor.

Und was hat euer neuer Gitarrist Sylvain Coudret so drauf?

Er ist ein Monster. Ich bin schon lange ein Fan von seinem Spiel. Als wir unseren Drummer Dirk bei Scarve hörten, wusste ich sofort, dass Sylvain großartig ist. Ich hatte ihn ein paar Mal getroffen und die Jungs wollten auch jemanden haben, der dem Songwriting ein paar interessante Aspekte hinzufügen kann. Die Kombination aus seinem und meinem Songwriting auf dem neuen Album lässt SOILWORK komplett neu klingen.

Ok, sprechen wir also über die neue Platte. Kannst du zunächst einmal die Idee hinter dem Coverartwork erläutern? Das sieht ja schon sehr ungewöhnlich aus...


SoilworkWir hatten zunächst zwei Leute, die an Frontcovers gearbeitet haben. Der Typ, der es jetzt gemacht hat, ist ein Freund von unserem Keyboarder Sven. Wir haben hin und her überlegt und die andere Idee, an der wir gearbeitet hatten, war eher fotografisch. Der Typ jetzt malt viele Bilder und arbeit viel für Tättowierer und fügt die Sachen dann in Photoshop ein. Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich die Verbindung zwischen dem Titel und dem Cover sehe, aber das war eben seine Interpretation des Titels. Ich denke, es hat was mit dem Unterbewusstsein zu tun, jedenfalls interpretieren wir das Bild so. Ich finde es aber cool, denn man würde das nicht von SOILWORK erwarten. Es wird noch besser, wenn man die ganze Platte in der Hand hat, denn jede einzelne Seite des Booklets ist handgemalt. Wir wollten, dass diejenigen, die sich die CD kaufen, wirklich etwas besonderes bekommen.

Die stilistische Bandbreite ist auf dem neuen Album größer als zuvor, oder?

Ja, total. Das hat viel damit zu tun, dass ich meine Flügel im Bezug auf das Songwriting ausgebreitet habe. Viele Leute hören heutztage ganz verschiedene Musik und nicht nur Metal, auch in der Band. Das reicht von obskurer Instrumentalmusik über Classic Rock bis hin zu Sachen wie Aphex Twin und das hat unterbewußt den Einfluss, dass wir machen können, woran immer wir auch Spaß haben. In der Vergangenheit sind wir zu sehr auf Nummer sicher gegangen , auf eine Art und Weise, dass wir immer dachten, dass die Songs sich in gewisser Weise ähnlich sein müssten. Und wir wollten immer einen Radiosong machen, was aber nie geklappt hat. Also sagten wir uns, dass wir einfach das schreiben, was natürlich aus uns heraus kommt, auch wenn der Song langsamer ist und mehr im Midtempo oder superschnell. Lasst uns einfach alles draufpacken. Wenn ich heutzutage eine Platte höre, auf der alles ähnlich klingt, wird das irgendwann langweilig. Ich denke, man kann sich jetzt nicht mehr einen Song anhören und sagen "Ok, so klingt die neue SOILWORK", weil es so viele verschiedene Elemente auf der Platte gibt, die hoffentlich dafür sorgen, dass die Leute sich das Album besorgen. Ich denke, es gibt genauso Sachen für die alten Fans, wie für die neueren.

SoilworkFindest Du eigentlich, dass der Begriff Death Metal noch zu SOILWORK passt?

Wir waren immer darauf bestrebt, dass man keine bestimmtes Label auf unsere Musik pressen kann, was natürlich das Label nicht gut findet, weil man die Sachen dann nicht kategorisieren kann. Am besten spricht man einfach von Metal, melodischer, extremer Metal, ich weiß nicht, ob man bei der neuen Platte noch von Death Metal sprechen kann.

Und was war die Zielsetzung, als ihr angefangen habt, an "The Panic Broadcast" zu arbeiten?


Auf jeden Fall Spaß zu haben und nicht zu viel darüber nachzudenken, was andere Leute denken würden. Im Hinblick auf die Produktion hatte ich mir vorgenommen, möglichst wenig Kompromisse einzugehen. Auf den Demosongs hatten wir soviele Gitarren, dass ich mich ersteinmal hinsetzen musste, als wir uns Studio kamen und entscheiden musste, was wir jetzt nehmen. Wir haben uns auch dafür entschieden, den Keyboards wieder mehr Raum zu geben als vorher. So wurden dann auch viele Sachen, die wir erst für die Gitarre geschrieben hatten, für die Keyboards umgeschrieben. Wenn ich mir die Platte anhöre, so ist das das klarste Album, dass SOILWORK je gemacht haben, man kann alles genau hören und das wollten wir erreichen, dass jeder seinen Platz in der Musik hat.

Ihr habt rasend schnelle Songs auf der Platte und ruhige, schöne Songs, die fast schon balladesk sind. Was es also euer Ziel, alles zu machen, was mit SOILWORK überhaupt möglich ist?

Ja, das war sicherlich die Herausforderung, das kam aber auch durch das spontanere Songwriting. Man kann auch zum Beispiel nicht wirklich sagen, ob Dirk auf der vorherigen Platte Schlagzeug gespielt hat, denn ich weiß, wie fantastisch er spielen kann. Ich hab ihm dann gesagt, dass er einfach mehr spielen soll, wenn er will. Er ist ein sehr musikalischer Schlagzeuger, der auf die Gitarrenriffs hört und dann drumherum spielt. All solche Dinge sind in die Platte eingeflossen. Ich habe auch versucht, Songs um Bjorns Gesangslinien herum zu schreiben, statt dass ich die Riffs schreibe und er dann die Gesangslinien darüber legt. Das ist vielleicht eines der Elemente, wo man denkt, dass sich das schön anhört, was aber immer noch aggressiv ist. Wenn man zum Beispiel "Night Comes Clean" nimmt, das hat eine sehr schön klingende Tonart, wobei der Ansatz zu dem Song sehr aggressiv ist, das ist also ein cooler Kontrast und dessen sind wir uns sehr bewusst, aber wir fanden das einfach passend. Das war besonders einer der Songs, von denen ich nicht wirklich dachte, dass er so gut werden würde.

Was sind denn deine liebsten neuen Songs und warum?


Oh Mann, das ändert sich jeden Tag. Das ist schwer zu sagen bevor man sie live gespielt hat. Einige der Songs hab ich so oft gehört, dass es mir im Moment schwer fällt sich nochmal zu hören. Der Song, auf den ich aber am meisten stolz bin, ist "Let This River Flow". Ich denke nicht, dass es irgendwelche schlechten Songs auf dem Album gibt und das sage ich nicht, um die Platte irgendwie zu hypen, sondern ich bin einfach glücklich damit und ich denke, dass ich noch nie so glücklich mit einer SOILWORK-Platte war.

Ich mag die Tatsache, dass die neuen Songs nicht zu offensichtlich sind, dass man sie ein paar mal hören muss, bevor man die Songs wirklich kennt.


Das ist cool, wirklich. Das ist schön, denn das zeigt, dass das Album vielleicht Bestand hat und dass es keine dieser Platten ist, die man hört und gut findet und direkt beiseite legt. Wir haben auch viel Sachen auf das Album gemacht, die man besonders gut wirken, wenn man sie in Stereo hört oder über Kopfhörer.

Das Album klingt auf jeden Fall sehr reif, man hört sehr deutlich, dass hier keine Newcomer am Werk sind...

Ich will nicht sagen, dass es eine Make-or-break-Sache für uns war, wir wollten wie gesagt einfach Spaß haben und ich denke, dass hört man dem Album auch an. Wir mussten nicht dafür kämpfen, damit die Platte so klingt, wie sie klingt, sondern es kam direkt von Herzen, so interpretieren wir das jedenfalls. Im Endeffekt ist es aber doch eine sehr spontane Platte, auch wenn man das vielleicht nicht sofort hört.

Kannst du den wichtigsten Aspekt in SOILWORKs Musik heutztage nennen?

Wir waren immer danach bestrebt, einen gewissen Groove zu haben. Es gibt nicht viele Death Metal Bands, die wirklich einen Groove haben. Eine Sache, die ich beobachtet habe, ist, dass es viele Leute einzigartig finden, dass wir Blues-Elemente in der Musik haben. Ich denke, dass kommt davon, dass ich zuviel Pantera gehört habe und diesen Einfluss mit schwedischem Death Metal vermischt habe.

Was hoffst du, mit dem neuen Album zu erreichen?

SoilworkEs wäre einfach schön, ein Statement zu machen. Den Leuten zu zeigen, dass SOILWORK wieder da sind. Wenn man viele Alben macht, sinkt oft irgendwann die Qualität ein wenig. Das ist jetzt unsere achte Platte und wir können immer noch mit einem Album ankommmen, das so stark ist. Wir machen das, weil wir es gerne machen und wir wollen einfach ein Statement machen, dass wir immer noch gute Musik machen können. Oft ist es doch so, dass die Leute ankommen und sagen "Hey Mann, macht doch nochmal einen Song wie diesen oder jenen" und wenn man das dann macht und den einen Song wieder und wieder schreibt, dann ist die Energie nicht mehr die gleiche, wie beim ersten Mal und es klingt zwar vielleicht wie der Song, aber es ist nicht mehr das gleiche, weil es nicht mehr von Herzen kommt. Ich glaube wirklich, dass man das schreiben sollte, was einem einfällt, was eben von Herzen kommt. Das ist doch auch der Grund warum es viele Platten gibt, die einfach nicht gut sind, da kommt das Management oder das Label und treibt dich dazu, einen bestimmten Song zu schreiben und du versuchst das, bekommst es aber nicht hin. Und genau so war es bei unserem neuen Album nicht. Es war uns einfach egal, was die Leute sagen.

Ich denke, dass die Leute auch merken, wenn etwas wirklich von Herzen kommt und nicht bloß Kalkül ist.

Ja, klar. Ich will jetzt nicht hier sitzen und so tun, als wären wir die Größten, aber es ist keine Schande, zu sagen, dass man stolz auf etwas ist, an dem man mit ganzem Herzen gearbeitet hat. Auch was die Produktion angeht, ich denke, ich habe an keinem Album so hart gearbeitet, wie an diesem. Jeder hat etwas einzigartiges in die Platte eingebracht und deshalb ist sie so geworden, wie sie ist.

Das Album ist also auch mehr das eigene Baby als die Alben vorher?

Ich denke schon. Wenn man einen anderen Produzenten hat und man nur aufnehmen muss, dann ist das komfortabel, es ist nett, sich nur darauf zu fokussieren, da rein zu gehen und seine Gitarrenparts zu spielen und sich dann hinsetzen zu können und ein Buch zu lesen oder Videospiele zu zocken. Wenn man aber auch selber produziert, 14 Stunden jeden Tag sechs Wochen lang, dann atmet man das ganze Album. Das erste Mal entspannt das Album hören konnte, war beim Mix. Erst dann konnte ich wirklich den Song hören. Das hat man auch vorher schon, aber da war man noch so sehr auf die Details konzentriert. Es fühlte sich einfach gut an, als man dann zum Mix kam und sagen konnte "Ja, wir haben uns den Arsch abgearbeitet  und wir sind stolz drauf."

Ihr seid den ganzen Sommer über in Amerika auf Tour. Wie wichtig ist der Markt dort für euch, auch im Vergleich zu Europa?

Das kann man nicht wirklich vergleichen, man kann auch nicht sagen, dass der eine Markt wichtiger als der andere ist. Wir bekamen das Angebot, eine Headlinertour in Amerika zu machen und haben das natürlich angenommen. Klar, das ist ein großer Markt für uns, aber Europa genauso. Da bereiten wir auch gerade die Tour als Headliner vor, die wohl im Oktober starten wird.

Festivals in Europa spielt ihr aber dieses Jahr keine?

Hätten wir wirklich gerne, aber das Problem war das späte Veröffentlichungsdatum des Albums, so dass wir zu spät für die Sommerfestivals dran waren. Man hat uns zwar gesagt, dass es dafür besser wäre, die Platte im Mai zu veröffentlichen, aber ich wollte da keine qualitativen Kompromisse eingehen, weil ich wusste, wie gut die Platte werden würde. Dann müssen wir die Festivals eben nächstes Jahr spielen, das war also eine ganz bewusste Entscheidung.

Gut, letzte Frage für heute: was ist das beste Album der letzten zwölf Monate deiner Meinung nach?


Oh Mann... oh Gott... jetzt fällt mir gerade keines ein. Jetzt ist gerade alles schwarz... meine Frau und ich hören so viel. Lass mich überlegen... scheiße... ich schicke dir eine E-Mail, wenn mir etwas eingefallen ist, ok?

Und welches ist das beste, dass Du selber produziert hast, abgesehen von der SOILWORK-Platte?

Die Nevermore, ganz klar. Ich mochte auch das Allstars-Album von Nuclear Blast sehr gern, aber das bekam nicht so viel Aufmerksamkeit, wie es verdient gehabt hätte, das ist echt eine gute Platte.

Einen Tag später kam dann auch die versprochene Email mit dem Inhalt:

Karnivool - Sound Awake.

Andreas Schulz (Info)
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