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ROCKHARZ 2022 | Mittwoch, 06.07.2022 - Ballenstedt, Harz - 06.07.2022

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ROCKHARZ 2022 | Mittwoch, 06.07.2022 - Ballenstedt, Harz

ROCKHARZ OPEN AIR 2022 vom 06.07.- 09.07.2022

Seit dem Jahr 1993 hat sich am Fuße des nördlichsten Mittelgebirges der Republik ein Metal-Festival etabliert, dessen Bühnen anfangs auf LKW-Anhängern standen und etwa 100 Fans lockten, mittlerweile jedoch mit etwa 20.000 Besuchern zu den festen Größen im Festivalkalender der Metalheads zählt. Das Ganze findet seit 2009 auf dem Flugplatz Ballenstedt im Harz statt, der neben dem normalen Flugbetrieb in dieser Zeit auch das Abheben der Fans aufgrund harter Metal-Klänge ermöglicht.

 

Die beiden Bühnen Rock Stage und Dark Stage sind gleichwertig. Die Running-Order, in der es keine Zeitüberschneidungen der Shows gibt, ermöglicht den Fans, tatsächlich jeden Auftritt sehen zu können, was bei anderen Festivals eher selten der Fall ist.

Neben dem amtlichen Line-Up bietet das Festival darüber hinaus eine Reihe netter Annehmlichkeiten, die das Erlebnis abrunden und entspannt genießen lassen, hier sei insbesondere der familiäre Charakter des Events genannt, dessen Organisatoren stets die Überschaubarkeit vor ein überbordendes Wachstum gestellt haben. Entsprechend locker gestaltet sich auch der Akkreditierungsvorgang, der hier innerhalb weniger Minuten abgehakt wird und Zeit für einen ersten Gang über das Gelände lässt.

Am Fuße der Teufelsmauer

Das am Fuße der Teufelsmauer gelegene Festivalgelände bietet alles, was das Metaller-Herz begehrt. Neben den kulinarischen Angeboten zwischen Teufelsspieß und vegetarischer Schafkäsetasche, finden sich auf dem Gelände des Flugplatzes Ballenstedt jede Menge Marktstände, die von T-Shirts, über Klamotten jedweder Art, bis hin zu quasi „on-the-fly“ gestochenen Tattoos keine Wünsche offenlassen. Mein erster Blick auf die beiden Bühnen lässt mein Herz nach langer Zeit wieder höher schlagen, denn auch für mich als Fotograf war die Zeit ohne Konzerte und Festivals vor C-19 nicht vorstellbar und während der Herrschaft des neuen Global Players nur schwer zu ertragen.

Gestartet wird das Festival Mit MUTZ und seinen BLACKEYED BANDITZ. Mutz, mit bürgerlichem Namen Moritz Hempel, der für die Bühnen des Festivals verantwortlich zeichnet, kann an diesem Nachmittag unter Beweis stellen, dass er neben Licht- und Tontechnik auch die Show gekonnt beherrscht. THE BLACKEYED BANDITZ aus Niedersachsen bilden zusammen mit Mutz eine schlagkräftige Einheit, deren Musik irgendwo zwischen Retro-Rock Britischer und Amerikanischer Provenienz zu verorten ist. Ein toller Auftakt, der den Fans vor der Bühne sichtlich Spaß macht.

SIBIIR und TWILIGHT FORCE stehen für eine härtere Gangart

5 (!) Minuten nach Verklingen der letzten Mutz-Akkorde, geht es auf der benachbarten Stage weiter mit SIBIIR, die dem Publikum ihren musikalischen Blend aus Post-Hardcore und Post-Metal um die Ohren blasen. Im Anschluss lassen es TWILIGHT FORCE so richtig krachen, wobei hier die hymnischen Melodien und griffigen Hook im Vordergrund des Songwritings stehen, die typisch für Bands aus Schweden sind. Gefightet wird für das Gute und Ehrenwerte, eine wohltuende Abwechslung zu martialisch, blutrünstigem Liedgut verschiedener Bands.

EVIL INVADERS und AGNOSTIC FRONT: Perfekte Show mit dem Touch Selbstironie

Und es geht Schlag auf Schlag weiter: Der straffe Zeitplan wird exakt umgesetzt und als die Belgier von EVIL INVADERS auf die Bühne gehen, ist das Infield trotz der immer noch frühen Stunde komplett gefüllt. Trash-Metal mit Speed-Metal Elementen steht auf dem Programm und wird hier dermaßen perfekt in Szene gesetzt, dass es die ersten Circle-Pits zu besichtigen gibt. Ob die Bandmitglieder von AGNOSTIC FRONT tatsächlich Agnostiker sind, sei mit Blick auf die Text einmal dahingestellt -unterhaltsam ist die Kapelle in jedem Fall.

GRAVE DIGGER oder: wer ist hier der Headliner

Zur besten Sendezeit gehen im Anschluss Chris Boltendahl und seine Totengräber auf die Bühne. Mit im Tourbus fährt anlässlich des 40-jährigen GRAVE DIGGER Jubiläums eine ganze Armada Dudelsack-Spieler und Trommler, die die Hits der Band wie „The Clans Will Rise Again“, „Excalibur“ oder „Rebellion (The Clans Are Marching)“ perfekt auf ein neues Level heben. Ein echtes Highlight des ersten Tages, das, wie bereits angedeutet, eigentlich den Headliner-Slot verdient gehabt hätte. Just my 2 Cents…

BEAST IN BLACK oder Party-Metal vom Allerfeinsten

Das nächste Highlight lässt indessen nicht lange auf sich warten. BEAST IN BLACK Mastermind Anton Kabanen, nach dessen Abgang bei BATTLE BEAST dort kompositorisch nur noch Mittelmaß herrscht, hat mit Kasperi Heikkinen, Shouter Yannis Papadopoulos und Drummer Atte Palokangas eine grandiose Besetzung um sich geschart, die hier auf dem ROCKHARZ demonstrieren, wie man klassischen Heavy Metal auch poppiger interpretieren kann, wobei insbesondere ober-Poser Kasperi (hoffentlich hat die Klampfe geschmeckt) und Sänger Yannis brillieren. Ganz großes Kino!

KATAKLYSM und TARJA oder: Hart und zart

Nach diesem Abstecher in seichtere Metal-Gefilde geht es bei den Kanadiern KATAKLYSM wieder härter in die Vollen. Die Death-Metaller, die ansonsten das Halbdunkel und wabernden Nebel dem Tageslicht vorziehen, haben hier auf dem Rockharz keine andere Wahl, als im Schein der untergehenden Sonne Gesicht zu zeigen, sehr zur Freude der anwesenden Fotografen, die die Band bisher des Öfteren zwischen Dunst und extremen ISO-Werten selten deutlich ablichten konnten. Danach gibt es mit Ex-NIGHTWISH Frontlady TARJA Turunen und ihrem klassischen Gesang ein Kontrastprogramm zu den Vorgängern. das vom rappelvollen Infield zurecht frenetisch gefeiert wird.

SEPULTURA und In EXTREMO beschließen den ersten Festivaltag

Weiter geht es mit den Brasilianern von SEPULTURA, deren Trash-Groove-Metal-Mix man entweder liebt oder hasst – dazwischen gibt es nach einhelliger Einschätzung der Kollegen nichts. Zum Abschluss des ersten Tages dann wieder deutlich melodischeres Liedgut: IN EXTREMO feuern neben reichlich Pyrotechnik einen Hit nach dem anderen in die tosende Menge, die beherzt und textsicher mitsingt. Ein würdiger Abschluss des ersten Tages.

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Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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