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ROCKHARZ 2022 | Samstag, 09.07.2022 - Ballenstedt, Harz - 09.07.2022

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ROCKHARZ 2022 | Samstag, 09.07.2022 - Ballenstedt, Harz

ROCKHARZ OPEN AIR 2022 vom 06.07.- 09.07.2022

STORM SEEKER und THOMSEN eröffnen

Nach kurzer Nacht gibt es an diesem Samstagmorgen erst einmal nur ein Thema: den gestrigen Auftritt von RUNNING WILD, denen von einigen Fotografen der „Ehrentitel“ STANDING STILL verliehen wird. Für meinen Geschmack etwas zu hart, aber mit Blick auf die Bühnenshow der Band nicht ganz von der Hand zu weisen.

Den Auftakt des letzten Festivaltages bestreiten STORM SEEKER, die mit Drehleier und Akkordeon dem Folk Metal huldigen. THOMSEN im Anschluss liefern klassischen Metal mit deutlich vernehmbaren Rock Elementen, während OBSCURITY eher in Richtung Melodic Death Metal tendieren, textlich sich allerdings mit Motiven Germanischer Mythologie beschäftigen.

APRIL ART rocken das Infield zu früher Stunde

Überraschung des Tages sind für mich die Alternative Rocker von APRIL ART. Frisch und unverbraucht wird hier drauflos gerockt, dass es eine wahre Pracht ist. Neben Frontlady Lisa-Marie Watz, die neben prägnanter Reibeisenstimme für die extravaganten Showelemente verantwortlich ist, brillieren ihre Jungs im Hintergrund an den jeweiligen Instrumenten. Das Ganze ergibt einen explosiven Mix, der die Band in Zukunft in neue Höhen katapultieren sollte.

Krasse Gegensätze: AD INFINITUM und EKTOMORF

Nach diesem Highlight geht der Gig der nächsten Band dann etwas unter. AD INFINITUM haben sichtlich Mühe, hier eine Schippe draufzulegen, zumal das dünne Stimmchen von Frontlady Mellissa Bonny nicht mit ihrem ansonsten perfekten Styling mithalten kann. Bei EKTOMORF indessen passen das wilde Gehabe und der raue Sound besser zusammen, was nicht heißen soll, dass diese Melange schmackhaft wäre.

Bei TANKARD im Anschluss gibt es Trash Metal der Sonderklasse, der vor der Bühne begeistert gefeiert und mit Crowdsurfern en masse bedacht wird, während die Schweden von UNLEASHED nur etwas für die ganz hartgesottenen Fans sind. INSOMMNIUM treffen dann wieder eher auch meinen Geschmack, da es hier wieder tolle Melodien gibt, die das Genre Melodic Death Metal attraktiv machen.

BETONTOD oder: Lass mich dein Surfbrett sein

Dass eine BETONTOD Show immer etwas Besonderes ist, dürfte sich herumgesprochen haben, aber dass es an diesem Spätnachmittag den heißesten Crowdsurfer-Ritt des Festivals geben sollte, konnte niemand ahnen. Noch während des zweiten Songs der Band macht sich ein Pärchen auf den Händen der Fans auf den Weg zur Bühne. Das Besondere: Die Dame steht mit wehender LGBT- Flagge auf ihrem Surfbrett, das vom männlichen Part gebildet wird. Ein grandioser Auftritt, der selbst von der Band auf der Bühne mit Beifall bedacht wird.

Weiter geht es mit EXODUS, den Mitbegründern des Trash Metal, deren Gründungsmitglied Kirk Hammet ist, der 1983 die Band in Richtung METALLICA verließ. In der aktuellen Besetzung gibt es kein Mitglied der Originalbesetzung mehr, was dem Zuspruch der Fans nichts anhaben kann, zumal die Performance hier im Harz krachend und brillant zu nennen ist. TESTAMENT im Anschluss sind vom selben Schrot und Korn. Trash Metal par excellence und ein weiteres Highlight des Tages.

KNORKATOR: Besonders, banal oder besonders banal?

An KNORKATOR scheiden sich die Geister. Beispielhaft sei hier die unverhohlen provozierende Namenswahl ihres Longplayers „We Want Mohr“ genannt, die der Band allenthalben Kritik jedweder Couleur einbrachte. Betrachtet man ausschließlich den Showaspekt einer KNORKATOR Show, kann man wenig Negatives vermelden. Entsprechen fällt die Reaktion der Rockharzer aus, die die Band lautstark feiern. Optisches Highlight der Show ist das Abbrennen von Pyro-Effekten auf der Pläte von Sänger Stumpen. Das tut doch sicher weh, oder?

EISBRECHER, ACCEPT und ELUVEITIE: Drei Volltreffer zum Finale

Das große Finale des diesjährigen ROCKHARZ Festivals hat es in sich. Schon bei EISBRECHER ist das Infield nicht mehr zu halten. Neben den eingängigen Melodien der Band tut die perfekte Show inklusive Kuschelbärwerfen ein Übriges. Dass die Teddybären aufgrund des heftigen Gegenwindes meistens im Graben landen sorgt dafür, dass die Grabenschlampen die begehrten Trophäen an Fans in den ersten Reihen verteilen können.

Weiter geht es mit ACCEPT, den wohl einflussreichsten Vertretern deutschen Heavy Metals. Unverwüstliche Songs, die auch heute nichts von ihrer Wirkung verloren haben, sind das Markenzeichen der Band. „Princess Of The Dawn“ oder „Restless And Wild“ seien hier beispielhaft genannt. Dass die Band auch über hellseherische Fähigkeiten zu verfügen scheint, wird spätestens bei „Pandemic“ deutlich, den die Band bereits 2010 veröffentlichte und zum Start der Pandemie 2020 entsprechend gefeatured hat.

Der letzte Slot des 2022er ROCKHARZ gehört den Eidgenossen von ELUVEITIE, die hier nochmals alle Reserven der FestivalbesucherInnen mobilisieren können. Die Show ist prächtig und bildet auch durch den massiven Einsatz jedweder Art Pyrotechnik den passenden Rahmen für die Verabschiedung von Michalina Malisz, die den Platz an der Drehleier aufgibt.

FAZIT: Das ROCKHARZ ist ein absolut außergewöhnliches Festival. Neben der Möglichkeit, wirkliche jede Band des Billings live und hautnah erleben zu können, besticht insbesondere die familiäre Atmosphäre, die der Professionalität des Business dennoch vollumfänglich gewachsen ist. Das abwechslungsreiche Programm bietet für jeden Geschmack etwas und immer mal wieder gibt es Überraschungen, die man so nicht auf dem Zettel hatte, wie APRIL ART oder LUCIFER, dazu gibt es bewährte Recken wie JINJER, POWERWOLF oder ACCEPT. Ein absolutes Highlight im hartumkämpften Festival Sektor.

Für die Jubiläumsausgabe im kommenden Jahr sind bisher bestätigt: PARADISE LOST, HÄMATOM, DESTRUCTION, LACUNA COIL, LORD OF THE LOST, DIE APOKALYPTISCHEN REITER, EQUILIBRIUM, SKALD, LETZTE INSTANZ und FIRKIN.

Frühbucher-Tickets gibt es hier.

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Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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