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WACKEN 2022 | Freitag, 05.08.2022 - WACKEN, Holy Ground - 05.08.2022

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WACKEN 2022 | Freitag, 05.08.2022 - WACKEN, Holy Ground

WACKEN 2022: Metal´s coming home – die Rückkehr zum Holy Ground | Teil 3

BLIND CHANNEL: Der Paukenschlag zum Start des 3. Tages

Wenn man mich vor diesem Tag gefragt hätte, ob mir die Band BLIND CHANNEL etwas sagt, hätte ich passen müssen. Umso mehr erstaunt ist man dann als Chronist, wenn eine solche Band auch noch auf einer der Main-Stages angesetzt ist. Da muss dann doch wohl mehr dran sein. Ist es! Die Finnen, die im Jahr 2021 ihre Heimat bei Eurovision Song Contest vertraten und einen bemerkenswerten sechsten Platz belegten, kommen mit einer solchen Wucht aus der Garderobe, dass man sich unwillkürlich die Augen reibt und sich fragt, wie das um 11:30 Uhr Ortszeit Wacken möglich ist. Neben der enormen Bühnenpräsenz überzeugen die grandiosen Melodien, die immer wieder durch Rap-Parts strukturell aufgebrochen werden und so eine Menge Überraschungsmomente beinhalten. Zudem wuseln die Akteure in irrer Geschwindigkeit über die Bühne, so dass man ständig das wechselnde Posing vor der Linse hat. Ein Mega Auftritt und das erste Highlight des Tages.

Sofort im Anschluss geht es hinüber zur HEADBANGER-Stage, auf der die Grazien von CRYPTA mächtig loslegen. Auch hier ist Posing Trumpf und Frontlady Fernanda Lira (Ex-NERVOSA) macht eindeutig KISS Urgestein Gene Simmons Konkurrenz – öfter streckt der seine Zunge auch nicht raus. Der Brasilianische Death Metal der Band gefällt nicht nur den mitgereisten Anhängern, die mit Brasilianischer Flagge die erste Reihe in Beschlag genommen haben. Leider spielt das Wetter an diesem Morgen noch nicht wirklich mit und die Prognosen lassen auch darauf schließen, eventuell den ein oder anderen Schauer abzubekommen. Der erste geht dann auch zur Unzeit während der Show von KISSIN` DYNAMITE herunter. Die Jungs müssen deshalb wohl auch auf ihre sonst so spektakuläre Feuershow verzichten – der Stimmung tut dies hingegen keinen Abbruch, zumal der Schauer nach dem dritten Song bereits abebbt.

FREEDOM CALL UND LACUNA COIL bei besseren Bedingungen

Zurück an der HEADBANGER sind hier bereits FREEDOM CALL zugange. Das Wetter hat sich wieder etwas gebessert und das schmeckt den Metalheads vor der Bühne sichtlich, die der Band berechtigt Applaus spenden was die Power Metaller um Frontmann Chris Bay zusätzlich motiviert. Das Wetter hält sich glücklicherweise – zwar fallen immer mal wieder ein paar Tropfen, diese können aber die Mega Festival Stimmung nicht trüben. LACUNA COIL sind die nächsten auf der HARDER-STAGE. Die Mailänder sind schon seit Jahren die erfolgreichste Gothic Metal Band Italiens und immer wieder auch optisch lohnenswert. Der Gesang verteilt sich zu gleichen Teilen auf Frontlady Christina Scabbia und Growler Andrea Ferro, der neben Marco Coti Zelati das letzte, verbliebene Gründungsmitglied ist. Ein rundweg starker Auftritt!

CLUTCH und STRATOVARIUS zur Tea-Time

Nun aber ist es Zeit für ein Wiedersehen mit CLUTCH, die ich zuletzt 2019 in Oberhausen gesehen habe. Trotz guter Resonanz im Publikum hat man unwillkürlich das Gefühl, die Jungs würden besser auf die etwas kleinere Bühne passen, was einzig mit der Art ihrer Musik zu tun hat, die nicht unbedingt massentauglich ist. STRATOVARIUS hingegen reißen auf der LOUDER-Stage ein prächtiges Set herunter und begeistern auf ganzer Linie. Demnächst bitte etwas später und auf der Mainstage. AT THE GATES im Anschluss liefern nach dem ROCKHARZ abermals ein tolles Programm ab.

Dann geht es hinüber zu LUCIFER. Neben Frontlady Johanna Sadonis greifen hier Nicke Andersson (THE HELLACOPTERS, ENTOMBED und IMPERIAL STATE ELECTRIC) sowie Martin Nordin (DEAD LORD) zu den Instrumenten. Komplettiert wird das Ganze durch Linus Björklund und Harald Göthblad. Musikalisch ist die Band irgendwo zwischen DEEP PURPLE, BLACK SABBATH und BLUE ÖYSTER CULT zu verorten, was die Sache extrem schmackhaft macht. Aber auch die Schwedischen Death-Metaller HYPOCRISY bringen die Fans vor der FASTER-STAGE in Wallung und sorgen für WACKEN-Atmosphäre.

WINDROSE und BEHEMOTH bei Sonnenlicht – spooky

Mein nächster Besuch gilt den Nachtschattengewächsen von WIND ROSE. Bei mittlerweile wieder strahlendem Sonnenschein kann man die Herrschaften endlich einmal ohne den wabernden Nebel und die oftmals schummrige Beleuchtung in Augenschein nehmen. Das Outfit der Band ist nämlich durchaus sehenswert, die Musik eine Mischung aus Folk- Power- und Progressive Metal zündet ebenfalls.

Für Adam Darski und seine Band BEHEMOTH gilt im Grunde genommen dasselbe wie für WIND ROSE: Normalerweise bekommt man die Band bei Tageslicht nicht zu Gesicht. Death Metal wird meist zu späterer Stunde  zelebriert und Tageslicht dämpft hier die Stimmung. Nicht so bei BEHEMOTH, die sich zudem diverser Pyros bedienen, um die Show noch explosiver zu machen. Ein weiteres Highlight dieses Tages.

Der kurze Zwischenstopp bei VENOM genügt um zu erkennen, welch große Anziehungskraft die Band um Frontmann Conrad „Cronos“ Lant immer noch hat. Seit 1979 im Geschäft, spielen die Jungs aus Newcastle einen Mix aus Trash- und Speed Metal, der immer noch genügend Anhänger mobilisieren kann.

IN EXTREMO und SLIPKNOT zum großen Finale

Zurück an der FASTER-Stage geben sich hier IN EXTREMO die Ehre. Zu Beginn der Show sind alle Feuerkanonen im Einsatz, das Infield steht dicht an dicht, um das Letzte Einhorn und seine Mannen endlich wieder live erleben zu können. „Liam“, „Feuertaufe“ und „Rasend Herz“ sorgen für tausendfachen Gesang der Fans vor der Bühne, der Schein der untergehenden Sonne verleiht der Szenerie verdientermaßen zusätzlichen, goldenen Glanz. Ein Auftritt, den man so schnell nicht vergisst.

Dann aber ist es Zeit, den Maskenmännern aus Iowa zu huldigen. SLIPKNOT um Frontmann Corey Taylor stehen in Sachen Pyrotechnik den Mittelalter-Rockern von IN EXTREMO in nichts nach und setzen ab den ersten Takten alle Hebel in Bewegung, den Fans vor der Bühne zu beweisen, wer an diesem Abend die wahren Masters of Desaster (piece) sind. Es raucht und zündelt an allen Ecken der Bühne, überall wuseln die Akteure durch die Kulissen, mal klettert Shawn Crahan von seinem Podest herab, um theatralisch den sterbenden Schwan zu geben, mal growlt sich Taylor zwischen den Flammenstößen durch die Songs, die knallhart oder auch mal soft mit Cleangesang für Begeisterung unter dem brennenden Bullenschädel sorgen. Auch wenn man die Songs der Band nicht immer mitsingen kann - die Show der Männer aus Des Moines ist allemal sehenswert und bildet den krönenden Abschluss eines grandiosen W:O:A Tages.

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Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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