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Spiritus Mortis: Fallen (Review)

Artist:

Spiritus Mortis

Spiritus Mortis: Fallen
Album:

Fallen

Medium: CD
Stil:

Doomrock / -Metal

Label: Black Lotus
Spieldauer: 41:41
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Zweites Album seit der Bandgründung 1987 - diese langsamen Finnen dürften damit eine der Pionierbands ihrer Heimat sein, gemeinsam mit archaischen, heute zum Kult erhobenen Death-Äußerungen und den Thrashern Stone - also vor dem weltweiten Chart-Siegeszug ihrer zahlreichen Kinder. Man möchte das Klischee nicht bemühen, doch es greift: schleppende Musik, schleppende Karriere - ob der Umzug zu Black Lotus da Abhilfe verschafft?

Das kurze Intro lässt die Frage noch offen, doch sollte es nach "New Age" gehen, würden SPIRITUS MORTIS die Scharen begeistern, die auf die letzten The-Hidden-Hand-Geschosse können: Ein kurzes Fuzz-Lead, Wah-Bass und eine Hookline, die an den Opener der letzten Split-CD der Mannen um Wino erinnert (die Zeile "Mother, Teacher, Destroyer" lässt sich hier perfekt dazusingen); knapp und auf das Wesentliche beschränkt, wie die meisten folgenden Stücke. In "Leave Me" wechselt Lampis Gesang vom rockigen zeitweise in theatralisches Terrain, was dem Stück eine dezent epische Kante schlägt und an Solitudes Robert Lowe erinnert.

Zwischen diesen Polen geht es weiter; danach gibt es einen Vitus-/Obsessed-artigen Uptempo-Vorantreiber, und auch "Something Came and Killed" gebärdet sich zumindest in den Strophen schneller, während die Refrains schleppend von Harmoniegitarren ausgefüllt werden. Die Produktion fällt auf: rau und druckvoll, aber weder verwaschen noch hochgezüchtet. Allein die Orgel - ab "Beware of the Quiet One" zu hören - ist oftmals leider zu leise, verleiht den Tracks aber auch einen Hauch Spiritual Beggars, etwa wenn die Tasten in "Sleeping Beneath The Lawn" das Hauptmotiv vorgeben oder im folgenden Stück zur schummrigen Atmosphäre beitragen. Die verschrobene Melodik in "All the Words Were Spoken" hat zudem etwas von den Synthie-Doom-Amerikanern Last Chapter.

"All the Words Were Spoken" entwickelt sich vom Bass-getragenen Slow-Motion-Schleicher zur flotten The-Obsessed-Huldigung mit mehr Gitarrensoli und Orgel. Das längste Stück ist dann ein Fingerzeig auf Sabbaths Signatur-Hymne: der Tritonus ist bevorzugtes Intervall der minimalistisch spielenden Instrumental-Abteilung, über welche Lampi klagend morbides Textgut über einen mordenden Vater und Ehemann intoniert. "Empty the barrels into the faces of your children" - und schon steigert die Musik sich in heftigere Regionen - klingt wirklich bedrohlich und erweist dem Genrenamen die Ehre.

Kurz vor Schluss vermag man sich noch zu steigern: allerlei Bending-Riffs und Fuzz-Fauchen tragen "Wasteland", einen Shitkicker mit leidenschaftlichem Gesang und Gitarrenspiel. Was bleibt, ist eine Orgel-Ballade, in welcher die Stimme noch einmal richtig aufblühen kann, ganz grob zwischen Dio und Ex-Bettler Spice, so dies denn Sinn machen sollte. Das Alter merkt man SPIRITUS MORTIS also positiv an - Stichwort Erfahrung - denn jeder Song hat sein eigenes Gesicht, und alle zusammen sorgen für ein abwechslungsreiches Album.

FAZIT: Das Beste, was man bisher von dem griechischen Label bekam. Die Referenzen sind endlos: neben den erwähnten vielleicht noch Place Of Skulls. SPIRITUS MORTIS spielen Doom, dessen Einflüsse offenbar sind, jedoch nicht kopiert werden. Ein Sack eingängiger, authentischer Lieder mit gefühlvollem Gesang zwischen Metal und Rockattitüde - Es bedarf kaum mehr zum Glück.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2924x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • The Dawn
  • New Age
  • Leave Me
  • Divine Wind
  • Something Came and Killed
  • Beware of the Quiet One
  • Sleeping Beneath The Lawn
  • All the Words Were Spoken
  • The Omen
  • All This in the Name of Love
  • Wasteland
  • Goodbye

Besetzung:

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