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Lapko: Scandal (Review)

Artist:

Lapko

Lapko: Scandal
Album:

Scandal

Medium: CD
Stil:

Alternative

Label: Fullstream/Pias
Spieldauer: 42:13
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Amerikanisiertes Skandinavien: diese nordische Trio klingt nach den Wörtern Alternative oder Independent ohne Anspruch auf deren jeweilige Bedeutung – aber das eint sie mit ihren Genrekollegen und muss keinen Vorwurf darstellen, denn drei Instrumente in basischer Klangform können auch attraktiv sein. Sänger Malja ist allerdings der grassierenden Emodemie anheim gefallen. Die Einführung klingt abzüglich der gebrochenen Stimme ungewöhnlicherweise knarzig wie Agallochs „The Mantle“. Hiermit seien alle Metal-Verweise aber bereits gezogen, weshalb die Nicht-Zielgruppe getrost zum nächsten Review springen kann.

Hart sind LAPKO zu keiner Zeit; angezerrt und von melodischem Bass getragen, erinnern ihre kompakten Stücke an nicht androgyne und elektronikfreie Placebo. Rhythmisch sind sie gleichzeitig im rockigen Sinne erdiger wie verspielter – man vernimmt scheppernde Becken sowie kurzatmige Bewegungen punkiger Provenienz, die sich etwa in „Pistol In The Way“ mit einem trägen Riff abwechseln. Die Vocals strahlen zitternd Verwundbarkeit aus und lösen bei Emo-Hassern die Helium-Allergie aus. Die angeführten Vergleiche mit Coheed And Cambria beschränken sich auf fröhliche „Oh-Oh“-Singalongs; die Qualitäten der Amerikaner erreicht man nicht, gemeinsame Einflüsse dürfte es wenige geben, denn Prog- und Hardrock-Kitsch ersetzen LAPKO durch die Klischees der Essgestörten- und Rasierklingen-Fraktion.

Die drei Musiker verarbeiten viele Ideen und gehen dabei nie richtig aus sich heraus, auch wenn sie sich in „All The Best Girls“ (...sind vergeben, schon klar) ein wenig kämpferischer zeigen. Die letzten Stücke der Scheibe heben die Stimmung. Nach der mit Streichern unterlegten Hinführung „Date With Time“ ist „Barret of The Past“ relativ energisch, und „Fire Horses“ peitsch das Schlagzeug angenehm voran. Eine eintönige Atmosphäre versucht „Scandal“ somit zu umgehen. Das Titelstück ist arg versponnen und stellt bedrohliche Momente neben poppige Beschwingtheit.

FAZIT: LAPKOs zweites Album hört sich zwar weder nach zehn Jahren Banderfahrung (Stichwort: Catchiness) noch Finnland an, bietet aber ohne Äußerlichkeiten nette Spartenkost für Freunde melancholischer Rockmusik – ein nicht sehr verbindlicher, heuer alles Mögliche einbeziehender Terminus, der gut zu diesen halbwegs authentischen Weicheiern passt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3811x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • A Month Among The Years
  • The Arms
  • Pistol In A Way
  • All The Best Girls
  • Fire Horses
  • Scandal
  • Date With Time
  • Barret Of The Past
  • My Cry Works
  • Panda Eyes
  • The Passers By
  • End Of The Month

Besetzung:

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