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Extreme: Take Us Alive (Review)

Artist:

Extreme

Extreme: Take Us Alive
Album:

Take Us Alive

Medium: CD
Stil:

Hard Rock

Label: Frontiers Records
Spieldauer: 104:17
Erschienen: 23.04.2010
Website: [Link]

Klar, man kann die Bostoner aufgrund ihres Radio-Hits „More Than Words“ verteufeln, doch das verschleiert nicht, dass EXTREME gerade Anfang der Neunziger zu einer der originellsten, innovativsten, anspruchsvollsten und wichtigsten Bands zählten. Gerade was Nuno Bettencourt auf seiner Gitarre abzieht, Pat Badger aus seinem Bass zaubert und Gary Cherone aus seinen Stimmbändern entfesselt, ist und war in diesem Genre fast einzigartig. Mir fallen auf Anhieb ums Verrecken keine vergleichbaren Acts ein.

Nicht zuletzt sind es auch die Verspieltheit und die bühnentechnische Modifikation der Stücke, die ein Livevermächtnis des Quartetts rechtfertigen – jeder Ton, jede Faser der Musik wird ausgekostet und durchlebt. EXTREME sind eben keine Strophe/Bridge/Chorus-Band, und trotz all der instrumentalen Kabinettstückchen bleiben die Songs auch in ihren Live-Formen nachvollziehbar. Schön auf „Take Us Alive“ ist, dass offensichtlich keine klangkosmetischen Veränderungen oder verfälschende Overdubs vorgenommen wurden – zumindest erscheint alles sehr „naturbelassen“. Und jawohl, auch ein Bettencourt greift mal 'nen Bund daneben, auch einem Cherone geht mal die Puste aus.

Im House Of Blues in EXTREMEs Heimatstadt, wo das Konzert am 8. August 2009 mitgeschnitten wurde, schienen sowohl Band als auch Publikum bestens aufgelegt zu sein, jedenfalls hört sich die Band und die häufig mitsingende Meute bis auf ein paar Hemmungen („Hilfe, wir werden ja aufgenommen...“) recht euphorisiert an.

Was obendrein erfreut, ist, dass auch das Debüt „Extreme“, der unterbewertete 1995er Output „Waiting For The Punchline“ und das aktuelle Album „Saudades De Rock“ in der Setlist berücksichtigt wurden, wodurch erst mal deutlich wird, wie facettenreich diese Kapelle über die letzten Dekaden überhaupt agiert hat. Egal ob Funk, Klassik, Alternative, Folk, Prog, 70s-Rock, Jazz, Hairspray oder gar Country – stets wusste und weiß die Band, wie man seine Songs aufregend gestaltet, ohne sich selbst in Orientierungslosigkeit zu verlieren.

FAZIT: Von wegen alte Säcke. Sicherlich sind EXTREME anno 2010 routinierte Vollprofis, die manche Songs bis zum Erbrechen wieder und wieder gespielt haben, doch „Take Us Alive“, das auch als DVD erscheint, zeigt in mehr als anderthalb Stunden, dass die Band auch noch heute ein Anrecht auf einen festen Platz im Olymp der harten Rockmusik hat. Hätte ich einen Hut zur Hand, würde ich nun aufstehen und ihn, während ich mich tief und voller Respekt verbeuge, vor den Jungs ziehen.

Chris Popp (Info) (Review 5137x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD 1
  • Decadence Dance
  • Comfortably Dumb
  • Rest In Peace
  • It ('s A Monster)
  • Star
  • Tell Me Something I Don't Know
  • Medley (Kid Ego/Little Girls/Teacher's Pet)
  • Play With Me
  • Midnight Express
  • CD 2
  • More Than Words
  • Ghost
  • Cupid's Dead
  • Take Us Alive
  • Flight Of The Wounded Bumblebee
  • Get The Funk Out
  • Am I Ever Gonna Change (No?)
  • Hole Hearted

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 17.04.2010

Die P*rnograffitti läuft immer noch regelmäßig bei mir. Aber ein Livealbum werde ich wohl nicht brauchen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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