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Cristiano Filippini: The First Crusade (Review)

Artist:

Cristiano Filippini

Cristiano Filippini: The First Crusade
Album:

The First Crusade

Medium: CD
Stil:

Symphonic Soundtrack-a-like

Label: Eigenverlag
Spieldauer: 64:21
Erschienen: 08.12.2010
Website: [Link]

Ein bisschen rätselhaft ist das schon, was CRISTIANO FILIPPINI unter dem Titel „The First Crusade“ veröffentlicht hat. Musik, die irgendwo hin will, aber niemals ankommt.
So eine Art RICHARD WAGNER-light. Die bombastischen Zutaten sind vorhanden, aber jeder Gegenentwurf, jede Dissonanz, jedes Spiel mit moderner Klassik wurde vermieden.
So schaukeln sich die Keyboardfanfaren, die das dramatische Geschehen des ersten Kreuzzugs musikalisch nachvollziehen möchten, in schwindelnde Höhen auf, wogen da ein wenig höhepunktarm herum und versanden schließlich; um von neuem auf ähnliche Art und Weise wieder zu beginnen, sich zu steigern – und steckenzubleiben.

Beiläufig gerne ROSSINIs Namen fallen lassend, verweigert sich CRISTIANO FILIPPINI neuzeitlicher Klassik recht rigide; sein breites, aber nicht sonderlich komplexes Werk mit feistem Popappeal aufzupeppen – á la MIKE BATT, den man gerne zu Rate ziehen möchte, der aber allzu weit entfernt ist – versäumt er ebenso, wie Anhängern vertrackter Progressiver Musik Zunder zu geben.
Am ehesten kann man sich „The First Crusade“ als Soundtrack zum gleichnamigen Film vorstellen, der begeisterten Zuschauern die besten Stellen wieder ins Gedächtnis zu rufen vermag.
Doch diese Bilder existieren nicht, und so plustert sich das Album wieder und wieder auf, durchaus versiert eingespielt, und fällt permanent in sich zusammen. Ein Langstreckenläufer, der übt und übt, aber die Anmeldezeiten zu sämtlichen Großmarathons dieser Welt verpasst hat.

Höhepunkte sind der „Awaken“-mäßige Kirchenorgel-Einstieg in „Deus Vult“, ein paar wenige ruhige, zurück genommene Passagen am Klavier („The Sword Of The Rose p.I“, „Reflections“), die noch selteneren Momente, in denen zurückhaltende Gitarren wenigstens einen Hauch von epischem Rock zum Vorschein bringen und das ziemlich ulkige Flirten mit orientalischer Musik („Arabian Nights“)

FAZIT: Man mag von RICK WAKEMAN halten, was man will, aber sein „King Arthur“ hatte eine Ahnung vom Zusammenspiel von Kitsch und Kunst, war gleichzeitig vermessen und verliebt in schlichte Melodien, aufgeblasen zum großen Popanz. Musik, die man liebte zu hassen. Später fehlte vermutlich oft das Geld um mittelalterliche Visionen großorchestral umsetzen zu können. Was zu billigem Plastiksound führte. Davon ist CRISTANO FILIPPINI kaum betroffen. Sowohl vom großen Gestus im prallen Gewand wie vom zu mageren Klangbild. Der Orchesterklang stammt zwar aus der Steckdose, aber um Mittelklasseanlagen zu überlisten reicht’s knapp. Gitarren und das restliche Rockinstrumentarium kommen leider nur am Rande vor.
Seine Musik holt tief Luft und vergisst das befreiende Ausatmen. So bleibt das Große Drama-Banner schlaff am Fahnenmast hängen.
Geeignet ist „The First Crusade“ als Hintergrund zur Lektüre historischer Romane, als Bewerbungsmappe für den Soundtrack eines breitwandigen Mittelalterspektakels, in dem imposante CGI-Effekte eine größere Rolle spielen als eine glaubwürdige und spannende Geschichte.

Jochen König (Info) (Review 12017x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • The First Crusade
  • The Sword Of The Rose P. I
  • The Sword Of The Rose P. II
  • The World Traveler
  • Deus Vult
  • March Of The Heroes
  • Arabian Skies
  • Knights Of The Cross
  • Reflections
  • Spirits
  • Gate Of Lions
  • To The Battlefield
  • Aenigma
  • The Triumph Of The Cross

Besetzung:

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