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Moonband: Denavigation (Review)

Artist:

Moonband

Moonband: Denavigation
Album:

Denavigation

Medium: CD
Stil:

Folk / Country

Label: Rockville / Soulfood
Spieldauer: 46:53
Erschienen: 26.08.2011
Website: [Link]

Ein Jahr nach ihrem Debüt legen MOONBAND mit "Denavigation" Zunder nach. Dem Titel und etwaigen Alternative-Folk-Einordnungen zum Trotz wird hier nichts dekonstruiert, denn die Scheibe bietet breit arrangierten Akustiksound im besten Sinn mit erweiterter Besetzung.

"Photosynthesis" mimt mit Mundharmonika gleich den Dylan, obwohl die für den Gesang zuständigen Herren jeder für sich genommen den alten Bob stimmlich locker in die Tasche stecken. Das bassig bauchige "Midsummer Field" schielt mit Banjo auf die Baumwollfelder, doch insgesamt klingen MOONBAND unverbindlich mit Hinblick auf ihre Herkunft, saugen vielmehr Traditionen auf, um sie zu etwas Eigenem zu verquirlen. Dies geschieht umso mehr in instrumentalen Stücken wie "The Temptation of Superman", aber auch in freudigen Elogen wie "Joänne", das jedem Irish Pub genauso gut stünde wie der Indie-Disco zur Kuschelstunde.

"King of the Pines" sowie "In Your Arms" kehren wieder die Staaten-Seite der Combo hervor, auf der sich unter anderem auch Gastmkünstler David Curry von WILLARD GRANT CONSPIRACY befindet. Letztlich steht Exzentrisches wie das swingende "Rock Me On" eher für sich selbst als die anderswo zum Vergleich herangezogenen CALEXICO. Im weitesten Sinn könnte man die immer wieder gern erwähnten OKKERVIL RIVER oder das eklektische Konstrukt BEIRUT ebenfalls anführen, doch damit verhehlte man nur, dass MOONBAND eigenständig genug agieren, und weiß man um die Entstehung dieser Platte in der schweizerischen Abgeschiedenheit, mag man ihr sogar etwas urtypisch Europäisches andichten, obschon sich "Number Seven" gerne auf eine TOM-WAITS-Scheibe drängeln würde.

Wie dem auch sei: "Denavigation" ist ein lockeres Potpourri aus Country, naturbelassenem Pop und wie auch immer gearteter Volksmusik vornehmlich amerikanischer Tradition geworden, das den Hörer mit "Go Loose", dem Feuerzeug schwenkenden "Endless Tune" sowie dem wiegenden "World Aflame" versonnen zurücklehnen lässt, wo er zu Beginn noch energisch herumtanzte. Dies spricht für die Dynamik des Albums, gegen Beliebigkeit und damit für MOONBAND als echte Marke auf ihrem Feld. Zuletzt erfreut man sich auch an einem ungemein liebevollen Booklet mit allerlei Schrägheiten.

FAZIT: MOONBAND sind ein charmanter Vertreter aus dem unüberschaubaren Feld oft viel zu beliebig schrammelnder und gewollt amerikanisch klingender Dilettanten. Denen erteilen sie mit klischeeloser und füllig arrangierter, immer eingängiger und zumindest meistenteils nicht kalt lassender Musik eine definitive Absage.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3008x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Photosynthesis
  • Midsummer Field
  • The Temptation of Superman
  • Joänne
  • King of the Pines
  • In Your Arms
  • Rock Me On
  • Number Seven
  • Go Loos
  • World Aflame
  • War Sings a Song
  • Endless Tune

Besetzung:

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