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Tohpati Bertiga: Riot (Review)

Artist:

Tohpati Bertiga

Tohpati Bertiga: Riot
Album:

Riot

Medium: CD
Stil:

Jazz / Rock

Label: Moonjune / Soulfood
Spieldauer: 60:07
Erschienen: 29.06.2012
Website: [Link]

Der Namensgeber dieses Trios stammt aus Indonesien und kultiviert auf dessen bereits 2011 veröffentlichten Album eine Form von Jazzrock, die live eingespielt (sporadische Overdubs) umso befreiter atmet und dem zweiten Hauptwort der stilistischen Bezeichnung mehr als gerecht wird.

Gleich im eröffnenden „Upload“ arbeitet Ario nämlich klare Songstrukturen heraus, die dem instrumentalen Muskelspiel zum Trotz leicht zugänglich sind. Das Hauptmotiv wird unisono von ihm und seinem Bassisten vorgetragen, rhythmisch variiert und nur im gedrosselten Mittelteil aufgebrochen, um ausdrucksvollen Solopassagen Raum zu geben. Dabei erinnert der Gitarrist wiederholt an Shawn Lane (im Titeltrack perlen die Arpeggien ähnlich fließend) oder Allan Holdsworth zu ihren härtesten Zeiten. Das funkige „I Feel Great“ gemahnt in seiner Sprunghaftigkeit ein wenig an das Debüt von SPASTIK INK.

Erwartet man angesichts des Titels „Middle East“ abgeschmackt orientalische Tonfolgen, belehrt der Bandkopf eines Besseren, indem er westliche Prog-Akkordfolgen mit Halbtönen aufwertet, wie sie in östlichen Tonleitern eben vorhanden sind. Das verschmitzte Frage-und-Antwort-Spiel (die nachträglich gedoppelte Gitarre klingt wie eine Orgel) verweist zudem auf den Humor der Combo. Richtig jazzig wird es vor allem während des rhythmisch eher freien und mit Fretless Bass versehenen „Pay Attention“, doch hier wie im folgenden „Rock Camp“ schmatzt die Gitarre schlicht zu verboten gut, um Vertreter des Reinheitsgebots nicht zu erzürnen.

Letzteres Stück kündigt Entspannung an, die sich mit dem relaxt flächigen „Lost In Space“ gänzlich und leider einen Tick zu lange einstellt. Davor macht jedoch das hitzige „Absurd“ seinem Titel alle Ehre (Drumsolo!), wohingegen „Disco Robot“ erstaunlich straight nach losgeht, wiederum mit nach ktischigen Synths tönenden Gitarreneffekten und rasendem Bass-Slappen. Der Abschluss „Bertiga“ schweift gelegentlich in zerfahrenes Jammen ab, stellt also den einzigen, obzwar gelungenen Ausreißer eines ungewohnt schmutzigen und zudringlichen Fusion-Albums dar.

FAZIT: Jazzer mit lederner Seele sollten TOHPATI BERTIGA umgehend ihr Gehör leihen. Der Indonesier dürfte Freunden von Greg Howe oder Scott Henderson gefallen, gerade wenn sie Formalismen verachten und den Bauch genauso spüren wollen wie das Hirn. Der Künstler verdingt sich im Übrigen auch bei SIMAK DIALOG (perkussiver Weltmusiks-Jazz) und den ähnlich gelagerten ETHNOMISSION (rocken mit etwa um Flöten erweitertem Instrumentarium).

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2015x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Upload
  • I Feel Great
  • Riot
  • Middle East
  • Pay Attention
  • Rock Camp
  • Absurd
  • Disco Robot
  • Lost In Space
  • Bertiga

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Riot (2012) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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