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me.man.machine.: Reviver (Review)

Artist:

me.man.machine.

me.man.machine.: Reviver
Album:

Reviver

Medium: CD
Stil:

Dunkel war’s der Mond schien helle

Label: Echozone/Soulfood
Spieldauer: 57:35
Erschienen: 16.11.2012
Website: [Link]

ME.MAN.MACHINE haben sich Ende 2010 gegründet, „Reviver“ ist das Debüt der Schweizer Band, aber Debütanten sind Marco Neeser (SWANDIVE, DIVISION KENT), Roland Häusler (DESTINATION ROSIE, EYELASH), Daniel Manhart (SLOWLY WE BLEED), Simon Oestrup (MY EVE PROPOSAL) und Siro Müller (KARAOKE FROM HELL) bei weitem nicht. Was man „Revive“ auch anmerkt. Ein Teil mag der Abmischung durch Gareth Jones geschuldet sein, aber die Songs wären auch ohne den letzten Schliff von traumwandlerischer Sicherheit.

Melancholie ist der Ort, an dem ich mein Haupt betten möchte, in tiefer Sehnsucht nach dem was war und dem was sein könnte. Die Lust am Verlust.
ME.MAN.MACHINE spielen auf den ersten drei Stücken Post-Brit-Pop der gepflegten Güteklasse, angesiedelt zwischen INTERPOL, TRAVIS und Bands der zweiten Reihe wie MOKE (deren Debüt hoch empfehlenswert ist. Leider konnten sie nicht mehr entsprechend nachlegen.). Dann geht’s die Treppe runter in die Dunkelkammer. Mit dem GOD MACHINE-Cover „In Bad Dreams“ hält die Zeitlupe Einzug, reduzierte, abgespeckte Klänge, die überzeugend von Dunkelheit, Sehnsucht und Auflösung erzählen. Daniel Manharts satter Bass („Craving“ rockt) liefert die stabile Grundlage, auf der die zarten Klänge nicht ins Straucheln geraten können.

Die schnelleren Songs sind ordentliche Genrebeiträge, ein bisschen gediegen, aber ohne weinerliche Peinlichkeiten. Ausnahme das großartige „Craving“: DEPECHE MODE trifft SHRIEKABACK. Und zwar richtig.
Wenn ME.MAN.MACHINE aber innehalten und nahezu selbstvergessen vor sich hinspielen, laufen sie zu großer Form auf. Selten war es so bedauerlich, wenn „Bad Dreams“ schon nach Minuten enden. Aber direkt darauf folgt das wunderbar entrückte und doch drängende „I Will Follow“ und der Herbst im Herzen wird so bunt wie die Blätter zu dieser Jahreszeit draußen.

FAZIT: „Du alter Schweizer“ möchte man A-HA zuraunen und meint damit ME.MAN.MACHINE. Nach HEMLOCK SMITH die zweite höchst angenehme Überraschung aus dem Land, wo die Banken noch blühen. Dunkler Dream-Pop der anrührenden Art. Überzeugend eingespielt und produziert, in den heftigeren Stücken etwas zu glattpoliert; aber Highlights wie „In Bad Dreams“, „I Will Follow“ (Erinnerungen werden wach an die beiden besten U2-Werke: „Boy“ und „October“. Dafür liebe ich die irische Band. Danach tangierten sie mich nur noch peripher), „The Drifter“ (ganz großer Pop ohne jeden Pomp), „My Elegy“, das lyrische, ausschweifende Lullaby „Cure“ und der unerwähnte Song Nr. 12, fast eine NICO-Hommage, machen aus „Reviver“ ein höchst erfreuliches, trauriges Album.

Selten klingt Niedergeschlagenheit so schön.

Jochen König (Info) (Review 3936x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • 7 Minutes Late
  • Make It Rain
  • Wasted Heart
  • In Bad Dreams
  • I Will Follow
  • The Drifter
  • Lovesong
  • Spark
  • My Elegy
  • Craving
  • Cure
  • 12?

Besetzung:

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