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Isabel Sörling Farvel: Isabel Sörling Farvel (Review)

Artist:

Isabel Sörling Farvel

Isabel Sörling Farvel: Isabel Sörling Farvel
Album:

Isabel Sörling Farvel

Medium: CD
Stil:

Jazz

Label: Unit / Harmonia Mundi
Spieldauer: 49:43
Erschienen: 19.04.2013
Website: [Link]

Diese Formation aus skandinavischen Musikern wurde mit dem Nationalen Schwedischen Rundfunkpreis ausgezeichnet und hat sich auf ihrem live eingespielten Einstand einer originellen Lesart von Vocal Jazz verschrieben, denn von einer Chanteuse begleitete freie Formen hört man nicht jeden Tag.

Trotz der Quintett-Besetzung wirken ISABEL SÖRLING FARVEL sehr luftig - ihre Kompositionen allerdings anstrengend, weil vordergründig unstrukturiert. Richtig schön nach konventionellem Ästhetik-Empfinden ist die Ballade "Den Sång Som Ej Ljöd" mit ihrem minimalistischen Anhang "Punktum." geworden. Melodien werden aber ansonsten allenthalben angedeutet, Harmonien klingen atonal, und den einzigen durchgehenden Groove besitzt mit Abstrichen "Kuume", das klanglich auf die fieberhafte Pionierzeit des Free Jazz zurückblickt.

Die langen Tracks "Natt Eller Gryning" und "Dissolving" (der Titel spricht Bände) sind waschechte Brocken für Entdecker und Wagemutige, ebenso das Interludium "Närmre" mit findig verzahntem Percussion- und Klavierspiel. Nichtsdestoweniger atmet diese Musik entgegen ihres zerfahrenen Charakters, mit "Leta" etwa, einer Art von Call-and-Response, im wahrsten Sinn des Wortes, und es gibt fast Kunstlied-artige Stücke wie "If You Don't", in welchem sich die Stimme der Sängerin mit den Bläsern vereint, sodass man beides kaum auseinanderhalten kann. Der knappe Abschluss "Child Of God" stimmt letztlich versöhnlich, aber am Konsens fliegen diese Musiker meilenweit vorbei, was angesichts der Erwartungen, die man von einer Combo mit Frauenstimme erwartet, vielleicht sogar nicht besser sein könnte.

FAZIT: ISABEL SÖRLING FARVEL strengen an, doch die Auseinandersetzung mit ihrer Musik lohnt für den Jazz-Freund, der Standards und auf deren Prinzipien beruhende Kopien nicht mehr hören mag. Ideell steht die Gruppe Vordenkern wie Ayler und Cherry nahe, tanzt aber nach ihrer ureigenen Pfeife, wobei ein wenig typische Exzentrik, so man diese den musizierenden Skandinaviern allgemein zumessen möchte, ebenfalls ein Röllchen spielt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2818x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Natt Eller Gryning
  • Närmre
  • If You Don't
  • Leta
  • Den Sång Som Ej Ljöd
  • Punktum.
  • Kuume
  • Dissolving
  • Child Of God

Besetzung:

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