Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Tobias und Stefan: Bitter Sweet (Review)

Artist:

Tobias und Stefan

Tobias und Stefan: Bitter Sweet
Album:

Bitter Sweet

Medium: CD
Stil:

Jazz

Label: Unit / Harmonia Mundi
Spieldauer: 29:13
Erschienen: 18.01.2013
Website: [Link]

Ein Zürcher und ein Hamburger treffen auf der Hochschule der Künste in Zürich aufeinander und ergehen sich im Improvisieren auf ihren jeweiligen Instrumenten. Dabei greift der Bassist den Faden seines Klavierprojekts „Kopf Kino Kantaten“ auf, bloß dass er eben seinen Mitmusiker in die Tasten langen lässt.

Herausgekommen ist eine erwartbare Ansammlung von musikalischen Momenten, allerdings zum Glück selten mit misstönend gestrichenem Kontrabass und dahingeworfenen Klavierakkorden. Das eröffnende „Calima“ klingt zunächst so („Deserted Places“ später ebenso) und darob anstrengend, verwandelt sich dann jedoch in ein dank tiefem Puls schreitendes Stück mit dichtem Tastenteppich. „Gratitude“ und das dunkle „Im Wind“ überraschen neben dem „Song“, in welchem sich die beiden Herren gegenseitig umschmeicheln, als eleganter Duo-Jazz fürs Caféhaus. „Playground“ gefällt vor allem aufgrund seiner hypnotischen Eingängigkeit.

Das balladeske, wiewohl auch angespannte „Bitter Sweet Erosion“ lebt von seinen Leerstellen und verschmitzten Einwürfen, derer es über sieben Minuten hinweg immer wieder welche gibt. Diesem längsten Track der Platte folgt mit „The Calling“ das kürzeste, geprägt vor allen Dingen von Rusconis flächendeckenden Legatos. Der Pianist schafft es, seinem Instrument (vermutlich durch Präparation der Seiten) unerhörte Töne zu entlocken, die dennoch anheimelnd klingen, Spieluhr-artig in „Weites Land“, und ist wegen seines assoziationsfreien wie vertraut anmutenden Spiels der Star dieses Albums.

FAZIT: Die Tradition großer Bass-Klavier-Duos (Duke Ellington und Ray Brown etwa) weitergedacht: TOBIAS UND STEFAN nennen ihr Unterfangen so schlicht, weil sie ganz sie selbst sind beim Spielen dieser hübschen, expressiven Musik zum Fallenlassen und interessierten Zuhören in gleichen Teilen. Jazz und Klassik verschmelzen zu einer neuen Form, an die man ohne Erwartungshaltungen treten darf.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2416x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Calima
  • Gratitude
  • Bitter Sweet Erosion
  • The Calling
  • Im Wind
  • Weites Land
  • Song
  • Deserted Place
  • Playground
  • Contemplation

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Laterne, Laterne, Sonne Mond und...

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!