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Maija Kauhanen: Raivopyörä (Review)

Artist:

Maija Kauhanen

Maija Kauhanen: Raivopyörä
Album:

Raivopyörä

Medium: CD
Stil:

Folk- und Art-Pop

Label: Nordic Notes
Spieldauer: 50:12
Erschienen: 17.03.2017
Website: [Link]

Ein „wütender Wirbelwind“ bricht auf dem Album der finnischen Multiinstrumentalistin und zugleich Kantele-Expertin MAIJA KAUHANEN aus, der von keinem geringeren als dem großen CAMEL-Mannen COLIN BASS als Produzenten gezähmt und in die richtigen Bahnen gebracht wird, sodass wir auf „Raivopyörä“ (The Whirl Of Page) eine hypnotische Mischung aus finnischem Folk und Artrock und Pop genießen dürfen.

MAIJA KAUHANEN ist schon lange auch in unseren Gefilden keine Unbekannte mehr. Denn dank des Labels Nordic Notes sind finnische Bands oder Projekte, in denen sie mitwirkt, wie OKRA PLAYGROUND oder MARI KALKUN & RUNORUN, auch in unseren Breitengraden ohne Weiteres zu erstehen.

Mit dem „Märchen“ beginnt das Album der Finnin, indem sie fast zwei Minuten lang nur ihr wundervolles Kantele-Spiel erklingen lässt und dann ihre ebenso wundervolle Stimme ausschließlich zur Lautmalerei einsetzt. Das alles erinnert sehr an LOREENA McKENNITT, nur dass hier eben statt einer Harfe die Kantele erklingt. Zwei Minuten später setzen Schlagzeug und Electronics ein und so beginnt unsere märchenhafte Reise durch den finnisch folkloristischen Art Pop mit einem zusätzlich atmosphärischen CAMEL-Moment. Man spürt förmlich, dass hier ein COLIN BASS hinter den Reglern sitzt.
Das folgende „Blue Eyes“ lässt dem lautmalerischen Gesang, der allerdings im Verlaufe von „Raivopyörä“ immer wieder auftaucht, nun den Klargesang – natürlich in finnischer Sprache – folgen. Zum Glück gibt es in dem Digipak noch ein achtseitiges Booklet, in dem neben den finnischen Texten auch deren komplette englische Übersetzung zu finden ist. Schnell erkennen wir dabei, dass der Albumtitel mit „Wütender Wirbel“ gut gewählt ist, denn die Lyrics drehen sich nicht um Friede-Freude-Eierkuchen-Themen, sondern beschäftigen sich größtenteils mit Frauenschicksalen, denen von häuslicher Gewalt bis zur Zwangsverheiratung so einiges Leid zugefügt wird.

Selbst vor freien Jazz-Formen macht M. Kauhanen nicht halt, wenn sie das zwangszuverheiratende Mädchen „To The Altar“ schreiten lässt. Dieser knapp neunminütige Song geht absolut unter die Haut und mit dem folgenden Titelsong wartet bereits das nächste knapp zehnminütige, langsam beginnende, sich immer progressiver entwickelnde Meisterwerk auf uns. Ein Song wie ein langsam heraufziehender und sich dann voll entfaltender Wirbelwind eben. Als Kontrapunkt endet dann himmlisch ruhig das Album erst mit dem Schlaflied und dem Instrumental vom Nachthimmel.

Ein himmlisches und zugleich stürmisches Album.

FAZIT: Eine der bekanntesten Kantele-Spielerinnen und zugleich besten Sängerinnen sowie Multiinistrumentalistin aus Finnland legt hier mit Unterstützung von Mr. CAMEL – Colin Bass – ihr erstes Solo-Album vor. MAIJA KAUHANEN sieht ihren wichtigsten Einfluss in der ländlichen Musiktradition Finnlands und Kareliens. Diesen verbindet sie mit modernen, kunstvollen Rock- und Pop- sowie Jazz-Elementen und hinterlässt uns so ein typisch traditionelles und zugleich absolut modern klingendes Folk- und Art-Pop-Album. In diesem Sinne wurde aus „Raivopyörä“ (Wütender Wirbel) ein echter musikalischer Wirbelwind!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3814x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Tarinaisi (Fairy Tale)
  • Sinisilmä (Blue Eyes)
  • Pinnalla (Floating)
  • Alttarille To The Altar
  • Raivopyörä (The Whirl Of Page)
  • Kehtolaulu (Lullaby)
  • Yötaivas (The Night Sky)

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Rasi
gepostet am: 25.03.2017

Erinnert mich teils sehr an Kari Rueslatten. Sehr fein!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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