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Running Wild: Under Jolly Roger (Deluxe Expanded Edition) (Review)

Artist:

Running Wild

Running Wild: Under Jolly Roger (Deluxe Expanded Edition)
Album:

Under Jolly Roger (Deluxe Expanded Edition)

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Noise / BMG
Spieldauer: 58:34
Erschienen: 11.08.2017
Website: [Link]

Das Vorzeigealbum aus der Frühphase von RUNNING WILD - und wie um diesen Status gebührend zu feiern, erscheint der neuerliche Re-Release von "Under Jolly Roger" gleich als Doppel-CD.

Das zumindest in die deutsche Metal-Geschichte eingegangene Maschinengewehr-Hauptmotiv von 'Under Jolly Roger' (vermutlich auf einer Stufe mit ACCEPTs 'Fast As A Shark') leitet ein Album ein, das heute zu Recht als Klassiker des europäischen Metal gilt. RUNNING WILD setzten ihre Varation von Rebellion als einem der fundamentalen Konzepte der Szene nun endlich konsequent um, indem sie völlig in ihrer Piratenwelt aufgingen. Dies geschah natürlich nicht nur optisch, sondern auch und vor allem musikalisch.

Die flirrenden Riffs, durch die Rock 'n' Rolf eine ausgesprochene Eigenständigkeit hervorkehrte, lassen zwar nicht direkt auf etwas wie auch immer geartetes Piratisches schließen, wurden aber mit der Zeit zu einem Garant für metallische Freibeuter-Hymnen, die schon diese Scheibe in hohen Dosen, falls nicht sogar ohne Ausnahme bereitstellte.

Der tatsächliche Edelstein 'Diamonds of the Black Chest', der in der allgemeinen Rezeption der Scheibe meistens unverständlicherweise außen vor gelassen wird, wenn man die Highlights nennt, ist einen Tick stärker als der Rauswerfer 'Merciless Game', und zuvor sprechen 'Raise Your Fist' (los, hoch die Faust!) oder auch 'War in the Gutter', das dem Titeltrack praktisch in nichts nachsteht, eine sehr deutliche Sprache: Die Zeichen standen auf Sturm in Hamburg, und dafür hatten die Mitglieder der Band alle Segel gesetzt, sei es kompositorisch oder produktionstechnisch.

Die von den anderen Wiederveröffentlichungen gewohnten Neuaufnahmen (1991 und 2003) hat man um eine '92er Alternativfassung von 'Beggar's Night' (kein wesentlicher Unterschied) sowie eine im direkten Vergleich vielsagenden Einspielungen des Titelstücks ergänzt; je näher man der Gegenwart rückt, desto blutarmer klingen RUNNING WILD, Punkt.

Mit "Under Jolly Roger" wurde im Übrigen erstmals eine Platte der Band mit einem Artwork von Andreas Marshall verschönert - die realitätsnahen Ganzkörperporträts der Musiker lassen schmunzeln -, der während RUNNING WILDs Hochphase einige seiner ganz persönlichen Meisterwerke schuf.

FAZIT: Zur Zeit der Besprechung dieser Wiederaufbereitung wird "Under Jolly Roger" 30 Jahre jung, und das ist weder ein Verschreiber noch eine Floskel. Die Anfänge von RUNNING WILD, wie man sie heute weithin kennt, bleiben durch diese Scheibe aufs Deutlichste dokumentiert und stehen darüber hinaus für einen äußerst originellen Metal-Sound, an dem sich bis heute nur wenige Nachahmer (BLAZON STONE) die Zähne ausgebissen haben. Es sollte noch besser werden, aber 1987 flatterte der Totenkopf unvergleichlich unbekümmert im Wind.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4273x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Under Jolly Roger
  • War in the Gutter
  • Raw Ride
  • Beggar's Night
  • Raise Your Fist
  • Land of Ice
  • Diamonds of the Black Chest
  • Merciless Game
  • Under Jolly Roger (Re-recorded Version 1991)
  • Raw Ride (Re-recorded 1991)
  • Raise Your Fist (Re-recorded Version 1991)
  • Diamonds of the Black Chest (Re-recorded Version 1991)
  • Beggar's Night ('92 Alternative Version)
  • Apocalyptic Horsemen
  • Under Jolly Roger (Re-recorded Version 2003)
  • Raise Your Fist (Re-recorded Version 2003)

Besetzung:

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