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Susanne Alt: Saxify (Review)

Artist:

Susanne Alt

Susanne Alt: Saxify
Album:

Saxify

Medium: CD
Stil:

Funk, Soul, Pop und jede Menge Saxofon

Label: Stemra Venus Tunes
Spieldauer: 65:39
Erschienen: 26.10.2016
Website: [Link]

Nachdem CANDY DULFER, eine der schönsten und begabtesten und zugleich durch „Lily Was Here“ bekanntesten Saxofonistinnen der Welt, den für Puristen ein wenig sexuell-anrüchig wirkenden, für Genießer aber erotisch-verspielten Begriff „Saxuality“ mit ihrem gleichnamigen Album bereits 1992 belegt hatte, kommt 15 Jahre später eine ebenso schöne und begabte Saxofonistin aus Deutschland, die zu „Saxuality“-Zeiten gerade 14 Jahre alt war, mit ihrem nicht nur vom Namen, sondern auch der Art ihres Saxofon-Spiels deutlich an C. Dulfer erinnerndem Album „Saxify“ daher und müsste eigentlich die ganze Funk-, Soul-, Jazz-, House-, Pop- und Saxofon-Szene regelrecht um den Verstand bringen. Leider scheint das bisher noch nicht der Fall zu sein, denn „Saxify“ von SUSANNE ALT ist ein an Leidenschaft, Groove, Drive und Spielfreude kaum zu übertreffendes Album, das streckenweise sogar an PRINCE erinnert, geworden!

SUSANNE ALT, die aus einem sehr musikalischen Elternhaus kommt, in dem sie schon sehr früh vom Vater Unterricht am Klavier und der Mutter Unterricht an der Gitarre erhielt, entdeckte im noch immer zarten Kindesalter von 12 Jahren ihr, wie sie es selber nennt, „Lebensinstrument“ das Saxofon, an dem sie daraufhin vorerst klassisch in Würzburg, ihrer Heimatstadt, und Nürnberg ausgebildet wurde. Dann folgen die Studienjahre in Hilversum, Amsterdam und Berlin bis sie sich 2003 in der holländischen Hauptstadt, in die sie sich wohl während ihres Studiums verliebt hatte, als freischaffende Künstlerin niederlässt und seit 2004 bereits vier (Jazz-)Alben mit ihrem SUSANNE ALT QUARTET (2004: „Nocturne“; 2007: „Delight“; 2009: „On Track“; 2012: „How To Kiss“) und dieses groove-funkige „Saxify“-Soloalbum einspielte.

Unter unserer Seite aber war uns SUSANNE ALT durch ihre Beteiligung an „Pick Up The Bass“, einem ebenso leidenschaftlich-intensiven Solo-Album der wunderbaren Bassistin SIMONE CROES, das wir sofort in unser Musikkritiker-Herzchen schlossen, aufgefallen, aus dem sie bereits hervorstach und wir feststellten, dass ihr Spiel uns deutlich an CANDY DULFER erinnere. Und dass uns diese Erinnerungen wirklich nicht täuschten, beweist SUSANNE ALT auf „Saxify“ nun endgültig – wofür bereits die Single-Auskopplung des dem Album seinen Namen gebenden Titels der beste Beweis ist!

Ganz ähnlich wie die holländische Bassistin Croes fühlt sich auch die Wahlholländerin SUSANNE ALT in den verschiedensten Spielarten, die fast immer von ähnlich motivierten Bläsern wie bei CHICAGO dominiert sind, von sofort in die Beine und in die Ohren sowie ins Blut gehende Musik wohl, deren Rhythmen sie vordergründig mit ihrem Saxofon veredelt, indem sie mal als Begleiterin, dann wieder experimentelle Solistin oder richtungsweisende Rhythmus-Fraktion auftritt.
Kaum zu glauben ist zugleich, dass alle Stücke des Albums von der Musikerin selbst komponiert, arrangiert, produziert und sogar tontechnisch mit umgesetzt wurden, denn auch der Sound entspricht allerhöchsten Standards. Sogar die Texte entstanden in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit mit den vielen, auf diesem Album vertretenen, namhaften Sängern.

Auf „Saxify“ sind Aufnahmen, deren Entstehung bis ins Jahr 2007 zurückgehen und daraus resultieren, dass SUSANNE ALT in dieser Zeit verstärkt mit internationalen Künstlern, wie FRED WESLEY, MICHAEL HAMPTON, HANS DULFER (!!!), dem weltbekannten Saxofonisten und zugleich Vater von Candy, JAMES HURT und vielen mehr, zusammenarbeitete. Viele Einflüsse bedeuten eben auch viel Abwechslung und keine überflüssigen Grenzsetzungen. Erlaubt ist, was gefällt und echt gekonnt sowie gut ist, egal in welche Richtung es stilistisch geht. Es muss einfach Seele haben und Leidenschaft, um zu dem Musik-Schicksal dieses Albums zu führen, denn Saxofon plus Destiny (Schicksal) = „Saxify“!

Und selbst jedes Saxofon-Muffel, von dem es leider heutzutage doch einige gibt, weil sie nur auf musikalische Radio-Mainstream-Hausmannskost stehen, wird nach diesem Album garantiert seine Vorurteile gegen dieses Instrument noch einmal überdenken, selbst wenn sie im ersten Moment vielleicht nur Augen für die Musikerin haben, denn wenn sie (Und das ist, so anrüchig es auch klingen mag, absolut nicht pervers gemeint!) zu blasen beginnt, dann werden sich nicht nur alle ferkligen Gedanken verflüchtigen, sondern auch die Ohren ganz weit öffnen. Genauso wie bei „Lily Was Here“ könnten wir diese Erfahrung vielleicht als den CANDY DULFER-Effekt bezeichnen, wenn aus „Saxuality“ eben „Saxify“ wird. SUSANNE ALT jedenfalls beherrscht den den Sax(ual)i(t/f)y-Effekt perfekt!

FAZIT: „Oh yes, we are all saxified now. / You will be surprised. / Oh yes / Saxified / Are You?“ Mit diesen Zeilen sowie der Frage endet das Album „Saxify“ von SUSANNE ALT, die nach diesem Album sich ihren verdienten Platz genau neben der Saxofonisten CANDY DULFER einrichten darf. Wir jedenfalls sind rundum „Saxified“!

PS: Und wo das Album von Freunden mit Saxofonleidenschaft voller Groove und Seele gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3681x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Susie Saxophone
  • Saxify (Single Version)
  • Wednesday Funk
  • Open Up
  • You And Me
  • Angeldelic
  • Throwback
  • The Harder We Fight (The Sweeter The Love)
  • Sugar Sweet
  • Tudo Bem
  • Elixir
  • Saxify

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Saxify (2016) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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