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Ayahuasca: Beneath The Mind (Review)

Artist:

Ayahuasca

Ayahuasca: Beneath The Mind
Album:

Beneath The Mind

Medium: CD/Download
Stil:

Death Metal

Label: Kernkraftritter
Spieldauer: 52:33
Erschienen: 09.11.2018
Website: [Link]


Wer schon die gratis im Netz verfügbare Debüt-EP von AYAHUASCA kennt und schätzt, dürfte sich über die klanglichen Fortschritte freuen, die das Oktett (!) auf seinem ersten Album zeigt. Die international besetzten Kölner Hämmern vertrackt drauflos und könnten dafür keinen satteren Sound haben, der zugleich transparent genug ist, um alle Details der im wahrsten Sinn des Wortes epischen Arrangements zu abzubilden. Percussion-Instrumente, drei Gitarren und zwei Sänger möchten unter einen Hut gebracht werden, wobei man tatsächlich konstatieren muss, dass sich die Mitglieder bisweilen übernommen haben.

Gitarrist Kirill Gromada, auch zweiter Sänger des Ensembles, sagt über AYAHUASCAs Selbstverständnis: "Für unsere musikalische Interpretation ist Melodie genauso wichtig wie Brutalität oder Groove. Vorherzusagen, ob und zu welchen Anteilen unsere Musik noch melodischer wird oder nicht, ist aber logischerweise schwierig .Wir sind jedenfalls für fast alles zu haben, auch wenn es bei uns nie Trance-Einflüsse geben wird. Der Titelsong ist aus der Perspektive eines Insekts geschrieben, das mitansehen muss, wie seine Welt von Menschen, die es als riesige Kreaturen wahrnimmt, zerstört wird. Auf dem Cover ist ein ähnliches Szenario zu sehen, nur dass dort die Welt der Menschen von einem Insekt zerstört wird. Insoweit gibt es eine lose Verbindung zwischen Cover und Song, aber kein durchgängiges Konzept. Es war vor allem eine Frage der Ästhetik; das Motiv soll eben böse, erhaben und mystisch wirken. Letztlich liegen unsere Wurzeln im Death Metal, und das wollen wir auch zeigen."

Beneath The Mind“ plättet nicht nur über weite Strecken, wenn man solche Aussagen berücksichtigt, sondern auch und gerade in Ermanglung von Hooks sowie wegen der zu stark rhythmischen Ausprägung des Materials. Inmitten eines „luftigeren“ Umfelds würde eine Morbid Angel-artige Walze wie ‚Life Beneath The Mind‘ hervorragend funktionieren, doch zwischen durchweg ähnlich brutalen Stücken verpufft ihr dynamisches Potenzial. Diese Scharte wetzt die meditative Klangoase ‚Cult‘ mit richtig gutem melodischem Gesang nur bis zu einem gewissen Grad aus; die beiden jeweils länger als zehn Minuten dauernden Tracks am Anfang bzw. Schluss sind in ihrer zerfahrenen Art definitiv zu viel des Guten. Das wirklich packend aufgebaute ‚Eternal Embrace‘ ist neben dem kurzen ‚Abyss‘ das vorläufige Gesellenstück der Gruppe.

FAZIT: In Anbetracht der Substanz, die AYAHUASCA auf ihrem ersten Longplayer noch nicht stimmig kanalisieren, sollte man die proggigen Groove-Metaller aufgrund ihres frischen Ansatzes unbedingt im Auge behalten - vor allem als Fan von Gojira und ähnlichen Acts.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3582x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Instinct
  • Life Beneath the Mind
  • Abyss
  • Cendres Et Ruines
  • Cult
  • Orange Spliff
  • Eternal Embrace
  • Summoner of Storms

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Robert
gepostet am: 13.11.2018

User-Wertung:
13 Punkte

Ich als Proggie und Freund von US-Metal der 80 er bin vielleicht nicht die größte Kompetenz in Sachen Death Metal, aber die Review auf betreutes proggen hat mich doch neugierig gemacht. Außerdem sind es Kölner, wie Chapel of Disease, eine andere überzeugende Death Metal Band, deren neues Album auch die Tage erscheint. Da wohne ich ja auch. Was Ayahuasca besonders macht, sind die Percussion Anklänge, die ich so zumindest nur von Sepultura oder Soulfly kenne, aber Ayahuasca sind vertrackter, komplizierter, was mir als Proggie Freude macht...also mich hat’s überzeugt, Abwechslung ist vorhanden, auch ruhigere Momente wie das Stück Cult sind drauf. Ein toller Einstand. Für Die-Hard-Death-Metal-Traditionalisten vielleicht nicht Evil genug, für Leute wie mich, die wenn sie Death Metal hören eher Ne Obliviscaris oder alte Opeth auflegen vielleicht passender...es groovt auch ordentlich... auch in Kölle gibts nicht nur Schunkel-Mucke, nach den jazziger Pangea Ultimo und der Alternativ Singer-Songwriterin Pinski die dritte brauchbare Band die ich in den letzten Monaten hier entdeckt habe! Mein Highlight auf dem Album ist übrigens Orange Spliff, ein bisschen anders als der Rest, da es zusätzlich noch Bay-Area-Thrash-Metal Elemente hat.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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