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The Halo Trees: Antennas To The Sky (Review)

Artist:

The Halo Trees

The Halo Trees: Antennas To The Sky
Album:

Antennas To The Sky

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Melancholischer Indie-Rock und Americana-Dream-Pop

Label: Final 500 Records
Spieldauer: 43:39
Erschienen: 21.06.2019
Website: [Link]

Man möchte kaum glauben, dass dieses atmosphärische und melancholische Album, das genauso von ruhig-traurigen NICK CAVE-Momenten wie von Indie-Rock-Verträumtheit der TINDERSTICKS lebt, tatsächlich das Debüt einer Band aus Berlin ist, die mit „Antennas To The Sky“ ein ungemein tiefgründiges Kunstwerk vorlegen. THE HALO TREES nehmen mit ihren himmlischen Antennen genau den richtigen Kontakt zur Musikwelt auf, auch wenn sie dabei manchmal etwas zu tief in Melancholie versinken. Doch was bleibt einem eigentlich bei einem Sänger mit solch tiefer, sonorer, einprägsamer und sehr warmer Stimme übrig, die regelrecht für jede Form von Trauer prädestiniert ist, ganz ähnlich wie bei THE SLOW SHOW, die in ihrem Bandnamen schon die musikalische Richtung andeuten. Lustig und schwungvoll dürfen die Anderen, bei THE HALO TREES ist Schwelgen in den dunklen Seiten aller musikalischen Seele angesagt.

Bereits der Album-Opener „King Of Frowns“ weckt Erinnerungen an das Schweizer Finster-Pop-Projekt der Spitzenklasse THE BEAUTY OF GEMINA und stimmt den Hörer genau auf die geheimnisvolle Rock-Romantik ein, die einen in der nächsten Dreiviertelstunde beim Hören von „Antennas To The Sky“ nicht mehr loslassen wird.
Ein nachdenklicher Hauch vermischt mit etwas Trauer und romantischer Melancholie umschwebt das komplette „Antennas To The Sky”-Album. Ähnlich gelang es den TINDERSTICKS mit ihrem „Across Six Leaps Years“, das Album zu ihrem 20jährigen Bestehen, bei dem sie sich ebenfalls besonders für die ruhigen, emotional berührenden Klangwelten entschieden, bei denen ganz besonders die warme Stimme von Stuart A. Staples hervorstach. Bei THE HALO TREES ist es auf ganz ähnliche Weise die Stimme von Sascha Blach.

Und schon jetzt sollte man darüber nachdenken, welche Form von Tonträger man wählt und als nostalgischer Spätromantiker unbedingt zur einzeln durchnummerierten, auf 500 Exemplare limitierten LP-Ausgabe greifen, nicht nur weil der Klang auf Vinyl eben unvergleichlich ist, sondern auch ideal zu dieser Art von Musik passt. Noch dazu stellt die Band auf der LP-Rückseite fest: „Wenn ihr uns fragt, dann klingt die Musik am besten auf Vinyl. Wir könnten nicht glücklicher darüber sein, dass der erste Longplayer von THE HALO TREES auch auf LP erscheint. Setz dich hin und lass dich von den tiefen Bass-Frequenzen, der beeindruckenden Violine und dem warmen, sonoren Gesang von Sascha gefangen nehmen.“
Im Inneren der LP findet man außerdem neben der mit allen Texten versehenen Innenhülle zusätzlich sogar einen doppelseitigen LP-großen Kunstdruck von Agnes Loonstra und ein Kärtchen mit dem Download-Code fürs Album.

THE HALO TREES sind zudem noch eine echte Self-Made-Band, die sich in jeder Beziehung auf sich verlässt und kaum fremde Hilfe in Anspruch nimmt. Aufgenommen wurde „Antennas To The Sky“ im bandeigenen Berliner Winter-Solitude-Studio und selbst die einfallsreichen Videoclips zu drei der Songs – besonders beeindruckend ist hierbei „Bullet For Peace“, aber auch das in bester THE SLOW SHOW-schwarz-weiß-Manier gestaltete „Hipsters & Whores“ verrät viel über den nicht nur musikalischen Einfallsreichtum von THE HALO TREES.
Wenn Sänger Sascha Blach nach „Antennas To The Sky“ feststellt: „Ich habe Lust auf mehr und kann mir vorstellen, THE HALO TREES langfristig bis ins hohe Alter zu machen. Es sind auch schon wieder unzählige neue Tracks entstanden“, dann ist das im Falle dieses kreativen deutschen Quartetts eine wirklich gute Nachricht für die Musikwelt.

FAZIT: Das Debüt-Album „Antennas To The Sky“ von THE HALO TREES aus Deutschland ist ein weiterer melancholischer Beweis dafür, dass Indie-Rock mit viel Gefühl und einer Americana-Atmosphäre aus TINDERSTICKS meets NICK CAVE sogar in Deutschland seine musikalischen Wurzeln schlagen kann. Traumhaft und traurig schön zugleich.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3519x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (22:18):
  • King Of Frowns (4:06)
  • Bullet For Peace (5:00)
  • Don‘t Belong (4:16)
  • The Violent Words (4:03)
  • Mysterious Girl (4:53)
  • Seite B (21:21):
  • Hipsters & Whores (4:21)
  • Nightmare Coming True (2:43)
  • Secret Hideaway (4:03)
  • WideWideWorld (4:50)
  • When The Storm Comes (5:24)

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