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Giancarlo Erra: Departure Tapes (Review)

Artist:

Giancarlo Erra

Giancarlo Erra: Departure Tapes
Album:

Departure Tapes

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Ambient

Label: Kscope / Edel
Spieldauer: 45:55
Erschienen: 02.07.2021
Website: [Link]

Wer sich im Alternative Rock-Milieu auskennt, weiß auch GIANCARLO ERRA einzuordnen, denn dieser gründete Nosound, die sich bis heute mit ihrem teils elektronischen Post-Zeug nahe am Rand der britischen Prog-Szene bewegen. Der Bandkopf wandelt seit drei Jahren auf Solo-Pfaden, und dies ist sein zweites im Alleingang gestemmtes Album.

"Departure Tapes" enthält sechs hinsichtlich ihrer Grundstimmung nachdenkliche Stücke, die an verschiedenen Orten auf Reisen zwischen dem Vereinigten Königreich und Italien ersonnen wurden. Der Multi-Instrumentalist improvisierte dann anhand der groben Skizzen in seinem eigenen Studio und ließ dabei die Aufnahme laufen.

Die Platte lässt sich nur bedingt mit dem Debüt "Ends I-VIII" vergleichen, weil sie deutlich experimenteller angelegt ist. Der Italiener verarbeitet den Krebstod seines Vaters mittels minimalistischer Klaviervignetten, die von Drones aus unkenntlichen Klangquellen (Keyboard-Streicher?) durchzogen werden. Als Vergleichspunkte lassen sich Max Richter oder Nils Frahm aus der Neo Classic-Ecke, aber auch Ambient-Großmeister Brian Eno anführen.

Das aufwühlende wie kurze (weniger als zwei Minuten) ´Previous Tape´ fügt ein an mechanische Schreibmaschinen gemahnendes Tackern als rhythmische Komponente hinzu, ansonsten gestaltet sich die Musik mehrheitlich fließend oder schwebend, wobei die Leerstellen zwischen den Tönen wie so oft in diesem Bereich nicht weniger bedeuten als das tatsächlich Gespielte.

Wohingegen das kratzige ´169th Tape´ an den Nerven zerrt, hüllt ´Unwound Tape´ auf rührende Weise in eine warme Decke, bevor das Fast-Titelstück ´Departure Tape´ mit nach näselnden Bläsern klingenden Texturen Noir Jazz-Feeling vermittelt. Obwohl es mit knapp 17 Minuten Spielzeit im Zentrum steht, ist das abschließende ´A Blues For My Father´ die Schlüsselnummer der Scheibe… und kein Blues, sondern tatsächlich Trauer evozierendes Rauschen.

FAZIT: Bildhafte Geräuschmusik zwischen Ambient und Neuklassik.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2649x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Dawn Tape
  • Previous Tape
  • 169th Tape
  • Unwound Tape
  • Departure Tape
  • A Blues For My Father

Besetzung:

  • Sonstige - Giancarlo Erra

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