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John Renbourn Group: A Maid In Bremen (Review)

Artist:

John Renbourn Group

John Renbourn Group: A Maid In Bremen
Album:

A Maid In Bremen

Medium: CD
Stil:

(Baroque-)Folk

Label: MIG Music
Spieldauer: 78:16
Erschienen: 26.02.2021
Website: [Link]

JOHN RENBOURN (1944 – 2015) war ein herausragender Gitarrist, Sänger und Komponist, der die britische Folkszene über Jahrzehnte hinweg entscheidend beeinflusste; dies nicht zuletzt in Form seiner engen Zusammenarbeit mit BERT JANSCH, sei es im Duo oder im Rahmen der großartigen und experimentierfreudigen Gruppe PENTANGLE.

Das vorliegende Album dokumentiert den Auftritt der JOHN RENBOURN GROUP vom 14. Februar 1978 im „Römer“ in Bremen, mitgeschnitten von Radio Bremen (und deshalb wohl auch in respektabler Tonqualität). Zu jener Zeit waren die originalen PENTANGLE längst Geschichte. Stattdessen hatte RENBOURN im Jahr zuvor zusammen mit Jacqui McShee, der ehemaligen PENTANGLE-Sängerin, sowie dem Multiinstrumentalisten Tony Roberts und dem indischen Tablaspieler Keshav Sathe eine neue Gruppe formiert.

Die mit „A Maid In Bremen“ betitelte Konzertaufnahme ist eine Anspielung auf die damals noch neue, erste Platte der JOHN RENBOURN GROUP „A Maid In Bedlam“. Ein Drittel der an diesem Valentinstag in Bremen gespielten Stücke stammt denn auch von diesem Debüt der Band. Daneben waren im „Römer“ natürlich PENTANGLE-Material, eine hörenswerte Version von Furry Lewis‘ „I Will Turn Your Money Green“ oder eine sechsminütige, dynamische Bearbeitung des „Kokomo Blues“ von James Arnold zu hören.

Nicht, dass der Blues – und insbesondere der dazugehörende Gesang – zur Kernkompetenz der JRG gehört hätte; es sind auch hier eher Tony Roberts und Keshav Sathe, die für besagten Drive sorgen. Jacqui McShees Stimme kommt dafür in den Traditionals auf wunderbare Art zum Tragen. Die heute fast 80-jährige Sängerin stand damals im Zenit ihrer Karriere, ebenso geschätzt wie ihre Altersgenossinnen Sandy Denny (Fairport Convention) oder Maddy Prior (Steeleye Span).

Von der JOHN RENBOURN GROUP existieren nur wenige Live-Aufnahmen. Allein dieser Umstand macht „A Maid In Bremen“ zu etwas Besonderem; und dass die Tonqualität so gut ist, macht das Ganze noch erfreulicher.

FAZIT: Dieses Album ist für Sammler interessant, für PENTANGLE- und RENBOURN-Verehrer ein Muss und für alle, die dem innovativen britischen Folk der Siebzigerjahre zugetan sind, mit Sicherheit willkommen. Allen anderen sei „A Maid In Bremen“ wärmstens empfohlen, denn die Aufnahmen auf diesem Album vermitteln in hoher Qualität ein gutes (Hör-) Bild davon, was die englische Folkmusik vor über vier Jahrzehnten zur Blüte gebracht hat.

Dieter Sigrist (Info) (Review 2499x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • I Am A Maid That’s Deep In Love
  • Death And The Lady
  • Westron Wynde
  • Sweet Potato
  • John Barleycorn
  • Turn Your Money Green
  • My Johnny Was A Shoemaker
  • To Glastonbury
  • Gypsy Dance/Jews Dance Neusiedler Melody
  • The Maid On The Shore
  • A Maid In Bedlam
  • Sidi Brahim
  • Cruel Sister
  • Kokomo Blues
  • Will Of Winsbury

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
manfred Schütz
gepostet am: 03.05.2021

was für eine Kritik - sach und fachgewaltig und im Ergebnis einfach richtig. Danke dafür
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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