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Lisa Wanloo: Shadows (Review)

Artist:

Lisa Wanloo

Lisa Wanloo: Shadows
Album:

Shadows

Medium: LP/Download
Stil:

Indie- und Art-Pop

Label: Startracks
Spieldauer: 35:26
Erschienen: 03.12.2021
Website: [Link]

So fürchterlich lange ist die schwedische Songwriterin LISA WANLOO noch gar nicht im Geschäft. Erst 2018 begann die Frau aus dem kleinen Ort Hönö in der Nähe von Göteborg, sich als Songwriterin der Musik zu widmen und veröffentlichte 2019 eine erste EP mit 3 Songs.
Damals schien es so, als habe sie sich entschlossen, einem Weg zu folgen, wie ihn ihre amerikanische Kollegin NEKO CASE (an deren Timbre ihre Stimme zuweilen erinnert) zu Beginn ihrer Karriere einschlug und sich irgendwo zwischen Folk und Americana mit Dreampop-Einschlag einrichten zu wollen. Dieser Eindruck verfestigte sich auf dem Reeperbahn-Festival, wo sich Lisa erstmalig dem Deutschen Publikum präsentierte, als sie einen Teil ihres Sets auf einer Dulcimer-Gitarre bestritt.

Damit ist auf der nun vorliegenden Debüt-LP „Shadows“ nun Schluss. Was blieb, ist ein Faible für die dunkleren Aspekte ihres Tuns und die klassischen Selbstfindungsthemen, die auch viele Alt-Country-Americana Settings gerne dominieren.
Musikalisch indes setzt LISA WANLOO inzwischen auf den rauen Charme abrasiver Indie-Rock-Gitarren und ein Setting, das man eher von Indie-Ikonen wie ANGEL OLSEN gewohnt ist. Auch deren Art, die Lyrics mit vibrierender Sirenenstimme und sendungsbewusster Nachdrücklichkeit zum Ausdruck zu bringen, hat sie längst für sich verinnerlicht. Das soll nicht heißen, dass sie hier tatsächlich irgend jemand zu kopieren versucht, sondern nur, dass sie in dem rockigeren Setting eine bessere Möglichkeit sieht, ihren oft von Selbstzweifeln geplagten Songs eine geeignete Ausdrucksform zu geben.

Viele ihrer Tracks, wie z.B. die Single „Shadows“, die Düster-Ballade „Drag Me Away“ oder der grungige Slow-Burner „Burn Out“ bauscht die Musikerin dabei von einem vorsichtigen Flüstern zu einem orgiastischen Wall Of Sound-Climax auf, was darauf hindeutet, dass ihre songwriterischen Bemühungen in therapeutischer Hinsicht von einem gewissen Erfolg gekrönt sind.
Wer sich mit der Ästhetik amerikanischer Indie-Queens arrangieren kann, der wird in der Schwedin LISA WANLOO eine willkommene Ergänzung dieses stilistischen Angebotes finden.

FAZIT: Die Frage, warum sie nicht bereits als Teenagerin angefangen habe, selber Songs zu schreiben, obwohl ihr immer schon klar war, dass sie Musikerin werden wolle, kann LISA WANLOO nicht so recht beantworten. Es hat vermutlich damit zu tun, dass sie sich einfach nicht sicher war, ob sie als Songwriterin bestehen könne. Außerdem hatte sie wohl lange Zeit kein geeignetes musikalisches Setting gefunden. Das lange Warten auf „Shadows“ hat sich aber insofern gelohnt, als dass die Entscheidung, sich mit sperrigen Indie-Rock-Sounds von ihren folkorientierten Kolleginnen ab- und dabei gleichzeitig ihre inhärente skandinavische Melancholia sinnbringend einzusetzen, hat sich für LISA WANLOO als genau richtig herausgestellt.

Ullrich Maurer (Info) (Review 2304x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • To Go
  • Shadows
  • Don't Tell Me
  • Something Else
  • Drag Me Away
  • Burn Out
  • Fall Apart
  • My Love
  • Empty Song

Besetzung:

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