Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Octopus: The Lost Tapes (Review)

Artist:

Octopus

Octopus: The Lost Tapes
Album:

The Lost Tapes

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Sireena Records
Spieldauer: 36:50
Erschienen: 21.07.2023
Website: [Link]

Krautrock-Freunde und -Fans aufgepasst: Hier kommt eine fette Überraschung oder gar eine kleine Sensation für euch: „The Lost Tapes“ von OCTOPUS. Und wie es der Album-Titel bereits verrät, versammeln sich auf dieser CD bzw. LP seit fast einem halben Jahrhundert verschollen geglaubte Aufnahmen der Mitte 1972 in Frankfurt/Main gegründeten Krautrocker OCTOPUS, die besonders auch durch den eindrucksvollen Gesang von Jennifer Hensel Erinnerungen oder damals echte Parallelen zu RENAISSANCE und aus instrumentaler Sicht zu ELOY oder BIRTH CONTROL weckten. Der Krautrock befand sich Anfang der 70er-Jahre in voller Blüte – und OCTOPUS gehörten dazu, auch wenn sie bis zur Veröffentlichung ihres Debüt-Albums „The Boat Of Thoughts“ noch geschlagene 5 Jahre warten mussten. Allerdings existierte zu diesem Zeitpunkt längst ihr wirklich beeindruckendes Demo-Tape, mit dem sie hausieren gingen, um mehr Aufmerksamkeit zu erreichen. Dann aber – nachdem sich deutlich mehr Erfolg als wohl erwartet eingestellt hatte – geriet das Demo-Band in Vergessenheit und verschwand…
...bis die Sängerin Jennifer Hensel (heute Jennifer Kowa) beim Aufräumen diese Musik-Kassette auf ihrem Speicher fand und so die OCTOPUS-Geschichte (so gesehen mit dem Anfang) fortgeschrieben werden konnte. Und zwar mit ihren ersten verschollen geglaubten Aufnahmen, die lange vor besagter offizieller 1977er-LP entstanden waren.

Ein besonderes Markenzeichen auf „The Lost Tapes“ sind zudem die breit angelegten Musik-Passagen mit Mellotron und Fender Rhodes der beiden Keyboarder, die natürlich klangvolle Erinnerungen an die MOODY BLUES und KING CRIMSON sowie GROBSCHNITT hervorrufen, welche ebenfalls das Mellotron intensiv in ihrer Musik einsetzten. Das stieß besonders in der Progressive-Rock-Szene auf immense Begeisterung – und wenn sich dann auch noch der Gitarrist mit besagten Tasteninstrumenten 'duellierte', dann kommt natürlich jede Menge progressive Seventies-Spannung auf.

Leider ist die erhaltene Aufnahme nur in mittelmäßiger Tonqualität, was natürlich der damaligen Zeit und der Demo-Aufnahme, die eben keine echte Studio-Qualität erreicht, geschuldet ist. Der Sound ist allerdings deutlich besser als auf Bootleg-Niveau, auch wenn alles etwas zu dumpf und eher in Mono- als Stereo-Qualität (selbst wenn das Aufnahmeverfahren in Stereo erfolgte) ausgefallen ist und mitunter gerade beim Gesang die eine oder andere Passage etwas übersteuert daherkommt.

Doch dass dieser von Kassette auf CD verewigte Mitschnitt wirklich nicht minderwertig ist, beweist zudem die CD-Verpackung (LP lag zur Besprechung nicht vor), in deren Digipak sich ein achtseitiges Booklet befindet, in dem in deutscher Sprache die Hintergründe zu diesen Aufnahmen nachzulesen sind.

FAZIT: Sie sind ab sofort nicht mehr 'verloren', die „The Lost Tapes“ der 1972 gegründeten Krautocker OCTOPUS. Mit diesem Demo-Tape gingen OCTOPUS hausieren, um sich für ein Platten-Label (Später wurde es Sky Records!) und entsprechende Konzert-Zusagen interessant zu machen. Der Erfolg stellte sich dann Mitte der 1970er-Jahre nach und nach ein, sodass die erste offizielle LP dann 1977 „The Boat Of Thoughts“ hieß und keinerlei Aufnahmen von ihrem so gesehen 'ersten Versuch' enthielt, da die Musikkassette verschwunden zu sein schien – bis die OCTOPUS-Sängerin diese beim Aufräumen auf ihrem Speicher entdeckte. Großes Glück für alle Freunde der Band und des Krautrocks, dass sich Sireena Records diesen frühen Aufnahmen annahm und sie auf CD und LP nun jedermann zugänglich macht, selbst wenn die Aufnahmequalität der Zeit geschuldet nur mittelmäßig ausgefallen ist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1356x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Judgement Day
  • Time In My Hands
  • The Shadow Of Your Smile
  • Zipoli
  • Son Of Sorrow Part I
  • World Of Cruelty

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!