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Michael Chapman: Party Pieces – Live in Bremen 1975 (Review)

Artist:

Michael Chapman

Michael Chapman: Party Pieces – Live in Bremen 1975
Album:

Party Pieces – Live in Bremen 1975

Medium: CD
Stil:

Singer/Songwriter

Label: MIG music
Spieldauer: 57:34
Erschienen: 26.01.2024
Website: [Link]

Der letzte Song dieses Live-Albums „Tribute To Bo Diddley“ verrät dem aufmerksam Musikfreund schon, in welche Richtung MICHAEL CHAPMAN mit seiner Musik auf „Party Pieces – Live in Bremen 1975“ tendiert. Und alle, denen es nicht reicht, wenn ein Mann auf seiner Gitarre live seine Songs zum Besten gibt, die brauchen an dieser Stelle nicht mehr weiterzulesen.

Diejenigen aber, denen solche Liedermacher mit Hang zu poetischen wie auch sarkastischen und schwarzhumorigen, aber immer erzählenden Texten, wie es beispielsweise der frühe BOB DYLAN oder RALPH McTELL und NICK DRAKE bereits taten, auch heute noch etwas bedeuten, die werden MICHAEL CHAPMAN und seinen fast 50 Jahre zurückliegenden Auftritt in Deutschland, der nun durch MIG music in sehr guter Soundqualität auf CD gebannt wurde, als eine echte Bereicherung ihres privaten Musikkatalogs entdecken.

Party Pieces – Live in Bremen 1975“ bestätigt nämlich eine passende Beschreibung, die zu dem 1941 in Leeds geborenen und 2021 verstorbenen Singer/Songwriter im Netz umherschwirrt und in der es so schön heißt: „Dieser Mann ist so entspannt, dass er J.J. CALE klingen lässt, als wäre er auf Helium.“

Also nicht auf „Cocaine“, auch wenn Chapman manchmal so klingt als müsste er Cale zum Beispiel über seinen 11 Minuten langen Song hinweg beweisen, dass die „New York Ladies“ durchaus ähnliche Suchterscheinungen wie eine Nase und natürlich auch ein Ohr voll Koks zu bieten haben.
Auch ist unverkennbar, dass Chapman in der Interpretation seiner Songs sich gerne an amerikanischen Jazz-Musikern orientiert oder dem Blues ebenso huldigt wie psychedelisch verspielten Gitarren-Ekstasen, die sogar das Publikum mitunter zum Lachen bringen, wenn er sich beispielsweise über ERIC CLAPTON oder JIMMY PAGE und ALVIN LEE an seiner akustischen Gitarre in „Polar Bear Fandango“ lustig macht.

Nun also gibt’s erstmals dieses Konzert auf einer CD im Jewelcase samt 12-seitigem Booklet mit umfassendem Begleittext zu erstehen, das auch für diejenigen von Interesse sein dürfte, die gerne mal im Umfeld eines UDO LINDENBERG oder ACHIM REICHEL ihre Musikfühler ausstrecken, denn Chapman übersetzte für Lindenberg Texte ins Englische und trat gemeinsam mit dem „Regenballaden“-König Reichel auf, auch um den einen oder anderen Shanty und natürlich ein „Aloha Heja He“ von sich zu geben.

Chapmans Solo-Konzert wurde am 12. Mai 1975 in der Bremer Post-Aula von Radio Bremen aufgezeichnet, womit auch geklärt ist, warum diese fast 50 Jahre alte Aufnahme so ungeheuer gut und frisch klingt und warum die Gitarre und der Gesang dermaßen perfekt abgestimmt sind.

FAZIT: Zu Lebzeiten wurde er von solchen Musikerkollegen wie ELTON JOHN oder WILLIAM TAYLOR verehrt, nun kehrt der vor drei Jahren im Alter von 81 Jahren verstorbene Singer/Songwriter MICHAEL CHAPMAN auf die Bühne der digitalen CD-Welt mit einer fast 50 Jahre alten, klangtechnisch absolut hochwertigen Konzert-Aufnahme zurück, bei der er sich ausschließlich an der Gitarre begleitet – und der Mann kann in allererster Güteklasse Gitarre spielen, auch weil er sich bei seiner Technik mitunter von den amerikanischen Jazz-Größen der damaligen Zeit inspirieren ließ – und seine oft bissigen Songs mit einer Menge Humor und einer guten Stimme zum Besten gibt. „Party Pieces – Live in Bremen 1975“ wurde zudem von Radio Bremen mitgeschnitten und erscheint dank MIG music nunmehr erstmals in dieser hochwertigen Qualität auf einer CD samt 12-seitigem Begleitheft mit umfangreichem Hintergrundtext von Marc Higgins sowie einigen Fotos.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 697x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Party Pieces
  • Wellington The Skellington
  • New York Ladies
  • Waiting For A Train
  • Deal Gone Down
  • Firewater Dreams
  • Wrecked Again
  • Streets Of London
  • Polar Bear Fandango
  • Not So Much A Garden (More Like A Maze)
  • Tribute To Bo Diddley

Besetzung:

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