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Auf den Zahn gefühlt: ALCEST

12.01.2011

Es ist eine Plage, mit der man sich als Redakteur für ein Metal-Magazin immer wieder konfrontiert sieht. Vermeintlich "saubere" Musiker haben öfter mal bräunliche Flecken auf ihrer Vergangenheitsweste und meist steht man vor dem Problem, nicht zu wissen, wie man damit umgehen soll. Man stellt sich (und anderen Leuten in Internetforen) die Frage, wie es wohl um die politische Gesinnung von Musikern steht und ob man vielleicht Gefahr läuft, Bands, Labels oder Musiker aus dem rechten Spektrum zu unterstützen, wenn man ihre Platten bespricht.

Alcest, NeigeEin vermeintlicher brauner Fleck ist auch die Tatsache, dass Neige, der musikalische Kopf hinter der französischen "Black Metal meets Shoegaze"-Band ALCEST mal in einer Band names PESTE NOIRE aktiv war. Besagte Band nahm 2001 unter dem äußerst fragwürdigen Titel "Aryan Supremacy" ein Demo auf und war sich auch sonst nicht zu schade, entsprechend dämliche Statements abzulassen, auf die an dieser Stelle aber nicht weiter eingangen werden soll. 

Allerdings führte die Tatsache, dass Neige in dieser Band war, zu Verunsicherung innerhalb der Redaktion, weshalb wir den Musiker über die Plattenfirma um ein Statement diesbezüglich baten. Stefan Belda von Prophey Productions wusste zu berichten, dass er sich bereits mit Neige über das Thema unterhalten habe und dass er seine Hand für die Gesinnung seines Schützlings die Hand ins Feuer legen würde. Kurze Zeit später erreichte uns dann folgendes Statement von Neige (im Wortlaut):

"I never was involved in any way with any political, racist or xenophobic ideologies. I was just a musician in Peste Noire, most of the time session musician, I never took part of the lyrics or philisophy of the band. At the "Aryan Supremacy" period I was 15 years old and I didn't think about the consequence of recording some music with that band, it always was just musical participation for me. Alcest has NOTHING to do with any hate-based philosophy like racism and as a person I am absolutely NOT into nazism, racism and such ideologies."

Hier noch die die Übersetzung:

"Ich war nie und in keiner Weise in irgendwelche politischen, rassistischen oder fremdenfeindlichen Ideologien eingebunden. Ich war bei PESTE NOIRE lediglich ein Musiker, die meiste Zeit auch nur Session Musiker, ich habe nie an den Texten oder der Philosophie der Band partizipiert. Zur Zeit von "Aryan Supremcy" war ich 15 Jahre alt und ich dachte nicht über die Konsequenzen darüber nach, mit dieser Band Musik aufzunehmen, es war immer nur eine rein musikalische Teilnahme für mich. ALCEST hat NICHTS mit irgendeiner auf Hass basierenden Philosophie zu tun und als Person selber habe ich nichts mit Nazitum, Rassismus und solchen Ideologien zu tun."

Klare Worte, für die wir uns an dieser Stelle bedanken möchten.

Andreas Schulz (Info)