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Interview mit Origin Konrad (06.08.2013)

Origin Konrad

Vince Hempstead lässt es sich an einem schwülen Sommerabend bei einem Bier gutgehen und beantworte zwanglos ein paar Fragen zu "Forgotten Souls", dem Einstand seiner Nebenspielwiese.

Was hat dich zu einem Projekt neben PAGAN ALTAR motiviert?

Ich hatte schon vor meinem Einstieg in die Band eine Menge Riffs und ein paar Solos geschrieben, die ich gerne aufnehmen wollte. Da wir zwischen unseren Konzerten ein halbes Jahr Pause bei PAGAN ALTAR einlegten, um uns ein Studio einzurichten, nutzte ich diese Zeit, um mir den Wunsch endlich zu erfüllen.

Wie bist du dabei an Darin geraten?

Kevin Lawry von CROWNED IN EARTH lebt in derselben Stadt wie ich, und ich wusste, dass Darin ihn bei seiner Solosache unterstützte. Ich mag seinen Doom- oder Stoner-Stil sehr gerne und hatte genau diese Art von Schlagzeugspiel für meine Tracks im Sinn.

Was bedeutet der Bandname?

Konrad lautet mein zweiter Vorname, und da eben die gesamte Musik von mir stammt, heißen wir ORIGIN KONRAD.

Der Sänger einer mehr oder weniger extremen, modernen Metal-Band erscheint mir nicht als naheliegende Wahl für solche Musik, wie du sie machst. War Muzzy der erste Frontmann, den du gefragt hast, ob er mitmachen möchte?

Er war der erste und einzige. Ich mochte seine Stimme sofort, als ich sie bei einem Konzert hörte. Nachdem wir nun Freunde geworden sind, kann ich mich darauf verlassen, dass mich Muzzy nicht hängenlässt, egal was ich vorhabe. Mir war vor allem daran gelegen, dass jemand die Stücke singt, der sich artikulieren und den Gehalt meiner Texte vermitteln kann. Ich finde seine Leistung auf dieser EP fantastisch; er passt einfach zu den Stücken, wobei ich aber auch sagen muss, dass wir übereingekommen sind, in Zukunft noch stringenter die klassische Metal-Schiene zu fahren, was den Gesang angeht.

"Purgatory" liest sich wie das Lamento eines Toten, der sich nach seiner noch lebenden Liebe sehnt ...

Die gesamte EP erzählt von einem Soldaten im Krieg, der seine Familie vermisst, die Hölle durchlebt und einfach nur aufgeben will, um zu sterben.

Dann ist "Star Blind" eine Fortsetzung, in der die Hauptperson das Leben nach dem Tod verklärt, oder?

Das stimmt. Er predigt wie ein Priester, der öffentlich Rat geben will, nachdem er dank übersinnlicher Erlebnisse einen Einblick ins Jenseits erhalten hat.

In 'Shallow Grave' begehrt er dann gegen die unabänderlichen Umstände auf, in denen er sich befindet.

Der Soldat stirbt und ist daraufhin wütend darauf, wie er umkommen musste. Er richtet sich an seinen Gegner, aber auch an die Menschen, die ihm nahestanden.

"Forgotten" zieht dann das Fazit, die Welt sei zwar eine schlechte, die Hölle zu erleben jedoch eine weit schlimmere Erfahrung. Woher stammt die Idee zu diesem Konzept?

Dieser Song geht auf ein Gedicht zurück, das eine Freundin meiner Familie 1970 geschrieben hat. Sie war damals 13 und beschrieb, wie Soldaten nach einem Krieg in Vergessenheit geraten. Handelt es sich bei ihnen um gute oder schlechte Menschen? Der Hörer soll entscheiden. Wir änderten einige Passagen und den Titel ab, ehe wir das Konzept der EP drumherum entwickelten.

Inwiefern unterscheiden sich ORIGIN KONRAD und PAGAN ALTAR von ihrer Herangehensweise her?

Von PAGAN ALTAR stammt mein Doom-Einfluss bei den Riffs, und auch die Arrangements sind jeweils sehr ähnlich, bloß strebte ich einen Sound an, der Fans sowohl dieses Genres als auch der NWoBHM, gleichsam Anhänger von klassischem wie modernen Metal begeistern kann. Somit lassen sich alle meine Einflüsse zusammengenommen in diesen Stücken erkennen.

Sind ORIGIN KONRAD eine langfristig angelegte Band? Welche Ziele verfolgst du in der nächsten Zeit?

Ich schreibe schon an einem vollständigen Album und weiß, dass die gleichen Leute mir dabei unter die Arme greifen werden. Für Darin als Amerikaner ist es allerdings schwer, sich live einzubringen, auch wenn ich das in Zukunft nicht kategorisch ausschließen würde. Fürs erste bleibt die Band aber eine Studio-Angelegenheit, doch ich komponiere mit dem Gedanken an eine ernsthafte Band, die sich Schritt für Schritt eine eigene Fanbasis aufbaut.

Andreas Schiffmann (Info)
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