Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Breed 77 - Hamburg/Logo - 07.05.2007

[ Zur Fotogalerie ] Down

Wie schon am Vorabend bei BLIND EGO und SYLVAN hat sich wieder nur eine kleine Schar Musikbegeisterter im Hamburger Logo eingefunden, um die Flamenco Metaller BREED77 livehaftig zu erleben. Das geringe Interesse ist wieder mal kaum mit Logik zu erklären: Die aus Gibraltar stammenden und in London lebenden Musiker haben mit „In My Blood“ im Jahre 2006 einen mehr als beeindruckenden Erfolg verbuchen können, kletterten bis auf Platz 1 der deutschen Rock und Metal Charts und konnten damit sogar die New Progger von MASTODON in ihre Schranken verweisen.

Mit leichter Verspätung eröffnen STURCH die Show und glänzen eher durch die exaltiert-psychopathische Vorstellung ihres Sängers, als durch das wenig originelle Metalcore Gebräu, das die Hamburger an diesem Abend zum Besten geben. Gut geschrien, rhythmisch kompakt, höchstmotiviert, propellerbangend und mit einigen erstaunlichen Höhepunkten im Klargesang Dennis Wendigs können die Norddeutschen letztlich aber das Publikum doch noch auf ihre Seite ziehen.

Ein kurzer Umbau befördert metal-untypisches Instrumentarium auf die Bühne: Neben E-Gitarre, Schlagzeug und Bass stehen noch zwei Akustik-Gitarren und eine Djembé bereit (eine aus Westafrika stammende Trommel, die nur mit den Händen und ohne Drumsticks bespielt wird). Was das Quintett dann vor den geschätzten hundert Nasen abzieht, die sich vor der Bühne versammelt haben, das ist nicht von dieser Welt! Geboten wird ein mitreißender Best-Of Querschnitt durch die Alben „In My Blood“ und „Cultura“ – es dauert keine zehn Minuten und das Publikum versinkt in einem wahren Flamenco-Metal Rausch, bei dem sich rassige Akustik-Gitarren mit beinharten Metalgewittern vermischen, bei dem sich Paul Isolas gänsehauterzeugender Gesang durch arabische Tonleitern windet und das Publikum zu spanischen Flamenco Rhythmen klatscht, headbangt und gegen Ende in der ersten Reihe regelrecht ausrastet! Im Ernst, die Glückshormone rauschen nur so durch die Adern, wenn BREED77 Hits wie „Blind“ und „Petroleo“ in die Menge schleudern, stets auf der Gratwanderung zwischen erhabener Melodie, orientalischem Feuer, entfesselter Aggression und (vereinzelt) derbem Extrem-Metal Gebrüll. Auf Tonkonserve macht diese Band schon sehr viel Spaß – live dürften BREED77 so ziemlich jeden schlaffen und satten Major-Act an die Wand spielen.

Wer’s verpasst hat, der beiße sich drei Mal in den Allerwertesten und begleite diese wunderbare Band in Zukunft auf wenigstens einem der verbleibenden Deutschlandkonzerte und errette somit seine Seele vor dem musikalischen Fegefeuer…

Nils Herzog (Info)

[ Zurück nach oben ] Down

Live-Fotos

Breed 77 Breed 77 Breed 77
Breed 77 Breed 77 Breed 77
Klick zum Vergrößern