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ZODIAC - MTC, Köln - 25.04.2019

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Als "Coming Home" verklingt und ZODIAC endgültig die Bühne des MTC verlassen, ist der Treueschwur geleistet: "Wir haben euch vermisst", so Frontmann Nick van Delft zur gar nicht so kleinen Schar begeisterter Fans, und seine Worte klingen nicht aufgesetzt. "So eine Pause legen wir nicht noch mal ein", beteuert er im Rückblick auf das zwischenzeitliche Aus der Band, das wohl alle Anwesenden letztlich bedauert haben dürften. Doch was auch immer einst dazu geführt hatte: ZODIAC sind zurück, sie rocken so stark wie in besten Tagen, sie haben und verbreiten mit ihrer durch und durch handgemachten wie ausdrucksstarken Musik viel Freude.
Dass auch die treuen Fans das Quartett vermisst haben, zeigt an diesem Donnerstagabend bereits ein Blick ins Publikum, in dem nicht wenige zur Feier des Tages ihre nicht mehr ganz frischen ZODIAC-Shirts herausgekramt haben. Mit Hendrik Müller-Späth als neuer Besetzung am Bass startet die Band in ein Konzert, das verdeutlicht, auf was für eine bockstarke und abwechslungsreiche Best-Of-Setlist die Jungs nach vier Studioalben bauen können, die sogar einige gut abgehangene Hit-Singles enthält. Jedenfalls spielen Nick, Stephan Gall an der Gitarre und Janosch Rathmer am Schlagzeug ihre Lieder mit neu gefundener Hingabe, sodass es ein Ohrenschmaus ist, während Hendrik sich spielerisch souverän einfügt, ohne die Songs mit ähnlicher Selbstverständlichkeit aus dem Ärmel zu schütteln - was nur eine Frage weiterer Gigs sein dürfte. Beim Refrain von "Down" setzt er mit starker Stimme willkommene eigene Akzente, im Kontakt mit dem Publikum facht er dessen Begeisterung für die Rückkehrer an, die es sich nicht nehmen lassen, "alte" Nummern noch variabler zu präsentieren als vor einigen Jahren. Da bekommt der kantige Blues Rock zuweilen sogar eine leicht doomige Schlagseite, doch vor allem grooven ZODIAC durch den Abend, als gäbe es keinen Morgen. "A Bit Of Devil" steckt nicht nur im gleichnamigen Song, sondern auch in manchen Details eher Alternative-angehauchter Tracks des bisher letzten Albums, und der "Blue Jean Blues" dient nicht nur zum Durchatmen, sondern zur Tuchfühlung am Bühnenrand.
Die Reaktionen des Publikums lassen sich mit "geil, dass ihr zurück seid" zusammenfassen, und der Band, welche vor einigen Jahren deutlich größere Bühnen im Programm mit vielen tollen Gruppen beackerte, dürfte der Abend in vergleichsweise gemütlicher Runde bewiesen haben, dass ihr Neuanfang eine Entscheidung war, auf die sie optimistisch aufbauen kann. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Konzerte und ein neues Album der Münsteraner.

Im Vorprogramm heizte das Power-Rock-Trio APE SHIFTER mit viel Spielfreude und Energie ein, und verwunderte den Rezensenten mit einer ziemlich ungewöhnlichen wie erfolgreichen Verkaufsstrategie: Während eines einzigen Songs bietet die Band ihre Tonträger am Bühnenrand zum halben Preis an, Doppel-LP für einen Zehner, CDs für fünf Euro. Rund zwei Handvoll Besucher lassen sich nicht lange bitten und werfen der Band ihre Moneten zu Füßen. Die beschließt ihren gesanglosen wie kurzweiligen Set mit einem politischen Song und guter Laune.

Thor Joakimsson (Info)

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