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Slunt: One Night Stand (Review)

Artist:

Slunt

Slunt: One Night Stand
Album:

One Night Stand

Medium: CD
Stil:

Rock´n´Roll

Label: Repossession/Rough Trade
Spieldauer: 50:16
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Variablen Rotzrock spielen die Amerikaner “Schlotze”. Ganz so schmutzig wie ihr Name ist die Musik des Quartetts nicht, was der Qualität aber nur zuträglich ist.

Die Riffs sind stets melodiös, das Tempo variabel, und die Vocals nicht sonderlich auffällig, aber mit einem Gefühl für Eingängigkeit gesegnet. Das macht alle Tracks – wenn nicht zu kapitalen Hits – zu unterscheidbaren Freudenspendern anstelle gleichförmig runtergeholzter Punknummern. Rhythmisch und strukturell sind SLUNT sowieso nicht der Reinheitslehre des Genres verhaftet und dicken etwa das gefühlvolle „Need You Tonight“ mit Saxofon und Orgel an. Ferner bleibt neben kompakten Kurzzündern auch ausreichend Raum für Soli und Harmonien – man führt nicht umsonst einen zweiten Gitarristen in der Besetzungsliste.

Textlich deuten die Titel bereits auf die Programmatik des Stils hin, so dass sich die Combo den engen Raum mit unzähligen anderen im Geschäft ohne markanten eigenen Touch teilen muss, denn selbst weiblicher Gesang ist dort kein Exotikum mehr. Es entscheidet also letztlich der Hörer, wem oder wie vielen dieser Gruppen er sein Geld und Gehör schenkt; mit Crucified Barbara sei ein vergleichender Name genannt.

Auf Straßenköter-Singalongs verzichten SLUNT ebenso wie auf Hochgeschwindigkeit. Ihre Klasse spielen sie im Midtempo aus – eine Sache, die vielen Gitarrenbands abgeht. Highlights? – Schwierig zu benennen, aber sicherlich die gesamte und energetische erste Albumhälfte sowie die relaxten „Over It“ und „Don´t Care“, in denen die Band mit Dynamik vorgeht, statt die Regler beständig auf elf aufzureißen. Cleane Licks in den Strophen von „Give You Love“ bauen vor für den effektiven Chorus, der sich dann immer wieder mit kurzen Soli abwechselt. „Push“ schließlich hat gar Classic-Rock-Feeling, erneut mit Hammond und insgesamt mehr Schwermut durch das Blues-rockige Riff, welches auch guten Stoner-Bands stünde. An letzter Stelle stehen zwei nicht gelistete Stücke, die keineswegs als Hidden-Track-Schund, sondern wie vollwertige Druckmacher im Sinne der ersten Lieder daherkommen – im Falle des kantigen Abschlusses diese sogar überragen. Der Verzicht auf plumpe Zitate erfreut bei gleichzeitigem Gefühl, mit den Tracks vertraut zu sein. Hätte Gennet eine kräftigere Stimme, könnte manches hiervon auch auf einer Scheibe von Skew Siskin stehen.

FAZIT: Sich überzeugend und krampffrei den Stilstereotypen bedienender Rock in authentischer wie zeitgemäßer Klangkulisse mit Ohrwurmfaktor. Keine Ausfälle über fast eine Stunde sind ein beachtliches Gütemerkmal, wenn man seine Musik nicht durchgehend mit Energielevel auf Anschlag dargeboten haben möchte.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2673x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • When You Like It
  • Mr. One Night Stand
  • Lost Girl
  • Absinthe In Munich
  • Dirty Blonde
  • Need You Tonight
  • Here To Rock
  • Over It
  • Don´t Care
  • Give You Love
  • Push

Besetzung:

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