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Rough Silk: A New Beginning (Review)

Artist:

Rough Silk

Rough Silk: A New Beginning
Album:

A New Beginning

Medium: CD
Stil:

Power-Metal

Label: Dockyard 1
Spieldauer: 61:36
Erschienen: 23.03.2009
Website: [Link]

20 Jahre Bandjubiläum?! Wo waren ROUGH SILK all die Jahre, wenn sie schon so lange existieren? Es gibt viele Indizien dafür, dass sich die vier Hannoveraner irgendwo fernab der Zivilisation aufgehalten haben, denn die Band scheint keinen Plan zu haben, was der Kunde hören will.
Zum Beispiel will niemand abgedroschene, aus der Zeit um den Mauerfall kopierte Power-Metal-Riffs hören; oder die Melodieführung aus einem Musikbuch der Grundschule; oder total verkitschte Hymnenrefrains; oder das lyrische Talent eines deutschen Kriegsschiffes aus dem Ersten Weltkrieg; oder ein schlechtes Imitat von Udo Dirkschneider.

Gerade, was den Sänger betrifft, verschlägt es einem die Sprache. Neben seiner nervtötenden Stimme (so könnte der ehemalige Frontmann von ACCEPT im Stimmbruch geklungen haben) lassen die gesanglichen Qualitäten ordentlich zu wünschen übrig. Und das künstliche Gelächter, das er bei nahezu jedem Song einstreut, geht einem spätestens beim zweiten Mal auf den Keks. Auch die Texte klingen (nicht nur wegen der Aussprache) nach seinen ersten Schritten in der englischsprachigen Welt. Mit der Information, dass Vokalist und Gitarrist Ferdy Doernberg scheinbar eine englisch-deutsche Nationalität vorweisen kann, ist diese Angelegenheit noch peinlicher.

Songtechnisch gesehen klingt das Album im Allgemeinen so, als hätten die Jungs aus Niedersachsen zwei oder drei ganz gute Titel im Repertoire gehabt (z.B. "The Roll Of The Dice") und meinten, dazu eine Handvoll unterklassiger, aus verschiedenen Genres zusammengewürfelter Tralalas schreiben zu müssen. So trifft, auf einer überwiegend aus Power-Metal bestehenden Platte, ein Garagen-Rock-Titel ("When The Circus Is Coming To Town") auf eine Oi!-Punk-Nummer ("We've Got A File On You").

Dass die vier Musiker auf ihren Instrumenten hörbar keine Anfänger sind, ist wenigstens ein kleiner Lichtblick. Die Gitarrensoli klingen zwar immer gleich, sind aber wenigstens schnell und der Musik dienlich – wenn auch die zu langen, sich ständig wiederholenden HammerOn- und PullOff-Passagen nerven.
Der Bassist ist gelegentlich mal als eigenständiges Instrument zu hören und das Schlagzeug spielt zwar nicht unbedingt kreativ, aber auch nicht gerade langweilig.

FAZIT: Wäre "A New Beginning" ein Debüt-Album, könnte man sagen: "Alles klar Jungs, arbeitet ein wenig an eurem Songwriting, lernt, was einen guten Song ausmacht, und euer Sänger soll Gesangs- und Englischunterricht nehmen – dann wird das Ganze was!" Aber diese Band gibt es schon seit 20 Jahren!!! Da bleibt einem wirklich nichts anderes übrig, als den Kopf zu schütteln…

Henning Seidt (Info) (Review 8846x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
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Tracklist:
  • Temple Of Evil
  • Home Is Where The Pain Is
  • Reborn To Wait
  • The Roll Of The Dice
  • When The Circus Is Coming To Town
  • Sierra Madre
  • A New Beginning
  • Warpaint
  • Black Leather
  • We've Got A File On You
  • Deadline
  • We All Need Something To Hold On In This Life
  • A Song For Hilmer

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas Quante
gepostet am: 30.03.2009

User-Wertung:
1 Punkte

Moin,
ich habe die neue Scheibe noch nicht gehört, gehe aber davon aus, dass Herr Seidt, wie ich, einen ziemlich umfassenden Musikgeschmack hat. Jedoch, von Musikgeschichte hat er wohl keine Ahnung. Die alten "Rough Silk", immerhin 3 x Platte des Monats im "RockHard" haben bis auf den allseits bekannten Keyboarder Ferdy Doernberg nichts, aber auch gar nichts mit den alten "Rough Silk"zu tun. Lediglich Fragmente der alten Songs bringen es heut noch in Ferdys Writing. Leider hat ein so brillianter Sänger wie Jan Barnett oder Grabowski es vorgezogen, seine damaligen Musikkumpels im Regen stehen zu lassen, leider hat die Macht des Finanziellen so geniale Musiker wie Ralf Schwertner und Herbert Hartmann gezwungen, ihr Geld anderswo zu verdienen, leider hat ein ganz böses Schicksal sich entschieden, den genialen Gitarristen Hilmar Staake aus diesem Leben viel zu vorzeitig abzuberufen. Übriggeblieben ist der wohl derzeit beste und weltweit bekannteste Spieler von Steel-, Leap- und Pedalguitar überhaupt. Ferdy Doernberg hat inzwischen drei sehr beachtete Solo-CDs herausgebracht, spielt in der Band von Axel Rudi Pell, in der Live-Band von Uli John Roth, produzierte u.a. die "Traceelords" und fing dann an, für die vielen vebliebenen "Rough Silk"Fans mit seinen prima Mitmusikern(Mike Mandl u.a.) eine neue "RS" zu produzieren. Im Gegensatz zu vieolen früheren Scheiben, die von Anfang an bei Major-Labels erschienen, hat Ferdy es noch einmal gewagt, unten anzufangen.
Bitte, lieber Herr Seidt, vergleiche nicht Birnen und Bohnen, nicht "Circle of Pain..." oder "Symphony of Life" mit der neuen CD. Die Band ist nicht mehr die gleiche Band; Police ist auch nicht Sting.
Henning [musikreviews.de]
gepostet am: 31.03.2009

Hi Thomas,

(ernsthafter) Dank für die Aufklärung. Das hab ich tatsächlich alles nicht gewusst - offensichtlicherweise mangels intensiver Recherche. Das wird mir für künftige CD-Beschreibung mit Sicherheit eine Lehre sein.
Auch wenn es ein mutiger Schritt des Herrn Doernberg gewesen zu sein scheint, nochmal unten anzufangen, ändert das alles nichts an meiner Wertung, da für mich das Endprodukt nicht stimmt.

Gruß
Henning
Lars [musikreviews.de]
gepostet am: 01.04.2009

Das neue Album kenne ich bisher nicht, habe allerdings auch nicht viel davon erwartet (auch wenn die flächendeckend vernichtenden Kritiken mich doch überrascht haben), da die letzten Alben bereits sehr enttäuschend waren. Dabei war selbst das erste Alben ohne Jan Barnett, die "Beyond The Sundown", auch noch ziemlich gut; erst danach ging es rapide bergab. Das Ganze machte danach aber sowieso nur noch einen beiläufigen Eindruck, vor allem durch die ganzen anderen Projekte und Bands von Ferdy Doernberg.
Sei es drum - Fakt ist, dass die ersten vier Rough Silk-Alben großartig waren (auch, aber nicht nur durch den Sänger) und viel größere Aufmerksamkeit verdient gehabt hätten. Bombastischer Melodic und Power Metal von dieser Qualität ist selten, erst recht aus Deutschland.
Was für eine Verschwendung, dass ein begnadeter Sänger wie Barnett plötzlich keine Lust mehr auf Rockmusik hat. Kommt einem ja aber bekannt vor, das Kiske-Syndrom...
Wer sie nicht kennt: besorgt euch als erstes die "Circle Of Pain"!
Thomas Quante
gepostet am: 07.04.2009

User-Wertung:
6 Punkte

Ich schlage mich jetzt seit drei Stunden mit der Kürzung von Kommentaren auf 2000 Zeichen rum. Nunmehr, kurz gesagt:
1. RS hat einen englischstämmigen Songwriter/Singer
2. RS besteht nur noch aus einem Gründungsmitglied
Wieso kommen Kritiken wie"... der Texter sollte mal Englisch lernen..." oder "... die Band hatte 15 Jahre, sich zu entwickeln..."?
Mir bleibt für beide führenden Musikblätter nur die Frage nach entsprechender Recherche. Bei Bands mit ähnlicher Historie (dreimal Monatssieger) wie z.B- Amon Amarth, Hammerfall oder At the Gates wäre die Nachforschung vielleicht besser ausgefallen. Und kurz zu Herrn Boltendahl:
Grave Digger hat m.E. auch ein paar nicht so gute Scheiben im Gepäck. Enttäuschen können nur als "Überscheiben" angekündigte CDs. Denk mal drüber nach!
Van Helsing
gepostet am: 20.05.2009

User-Wertung:
1 Punkte

Sehr interessant;-) Die CD ist schlapp wie den Bohlen seine Gesichtshaut. Tröt, schepper, fräs, überschlag, also der "Gesang"=dann lieber Mortician, echt mal. Gibt 1-2/10 bei mir. Da sind sogar Stratovarius besser, fast unmöglich eigentlich.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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