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Various Artists: Keep It True - The Underground Kodex Vol. 1 (Review)

Artist:

Various Artists

Various Artists: Keep It True - The Underground Kodex Vol. 1
Album:

Keep It True - The Underground Kodex Vol. 1

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Iron Kodex
Spieldauer: 45:43
Erschienen: 15.11.2009
Website: [Link]

Was erwartet man, wenn sich zwei erwiesene Förderer und zugleich selbst feste Bestandteile des Old School & Underground Metals wie das Keep It True und Iron Kodex zusammentun und ein Album veröffentlichen? Genau so etwas, wie diesen Sampler hier.

Während das KIT dabei nicht nur mit seinem Namen, sondern quasi auch durch das exklusive, an das Festival angelehnte Cover-Motiv von Dimitar Nikolov einsteht, geht ein gehöriger Anteil bei der Umsetzung dieser in zwei Formaten erscheinenden Scheibe natürlich auf das Konto von Iron Kodex. Und allein durch die Aufmachung speziell der auf 500 Exemplare limitierten Vinylversion wird einmal mehr deutlich, welch Enthusiasmus und Leidenschaft hinter der Idee des kleinen Labels aus Bayern steckt. Oder anders ausgedrückt: Hier ist gewohnte Iron-Kodex-Qualität angesagt. Die LP kommt im todschicken Klappcover, das wieder jede Plattensammlung verschönern wird, und mit einem 12-seitigem Booklet als Beilage, in dem alle Bands in Form eines Interviews (bei BATTLE RAM gibt es alternativ den Songtext) vorgestellt werden. Bei der (hier zur Rezension vorliegenden) CD-Version stehen diese ebenfalls im Booklet.

Und damit zum Wichtigsten, der Musik. Vorgestellt werden auf dieser als erster Teil ausgewiesenen Compilation insgesamt zehn Bands, die auch im Underground noch klare Newcomer sind. Dennoch sind einige Namen und auch der ein- oder andere der enthaltenen Songs zumindest dem Eingeweihten bereits bekannt. Neben BATTLE RAM dürfte das vor allem für die Bands aus dem eigenen Iron-Kodex-Programm gelten, wie die englischen DARK FOREST (mit einem ihrer besten Songs "The Wizard Of Alderley Edge" vertreten) oder STRIKER, die beide mit ihren ersten offiziellen Lebenszeichen bereits mächtig Eindruck schinden konnten (siehe auch die jeweiligen Reviews in unserem CD-Archiv).
Die Kanadier eröffnen dann auch den Reigen - und zwar mit einem neuen Song. Und mit was für einem Song! "White Knight" ist eine knapp 4-minütige Power-Speed-Granate, die keine Gefangenen macht und die die Erwartungen an das angekündigte Longplay-Debüt noch weiter in die Höhe treibt. Im April soll es soweit sein, und da steht eines der Jahreshighlights für 2010 an, verlasst euch drauf!

Das jüngste und letzte auf der Scheibe enthaltene Iron-Kodex-Signing sind die norddeutschen REZET, von denen für die nächsten Monate ebenfalls das erste Album angekündigt ist. Der hier präsentierte Nackenbrecher "Have Gun, Will Travel" verheißt da einiges für jeden Old-School-Thrasher.
In die gleiche stilistische Kerbe hauen die bisher noch ohne Label-Obhut agierenden TRACER aus Berlin. Unbekümmert und ungeschliffen offenbart der blutjunge Vierer mit "Harvest The Seed" ebenfalls seine Bewunderung für den 80er-Jahre-Thrash.
Episch geht es hingegen bei BATTLE RAM zu, die man ja bereits als KIT-Veteranen bezeichnen kann. "Smash The Gates" von der gleichnamigen EP macht bekanntlich alle Fans von DOOMSWORD bis BATTLEROAR glücklich und frischt die Frage auf, wann die Italiener endlich mit dem ersten Longplayer zurande kommen.
Die exotischsten Vertreter sind wohl die Portugiesen MIDNIGHT PRIEST, da sie in ihrer Heimatsprache singen. Kürzlich haben sie über Stormspell Records ihre erste EP "Rainha Da Magia Negra" herausgebracht und von dort stammt auch der Traditionsmetaller mit Maiden-Touch namens "Juizo Final".
Die italienischen SIGN OF THE JACKAL mit ihrer 'female voice from hell' stechen alleine schon durch Sängerin Laura hervor und beschwören mit "Heavy Metal Demons" glorreiche Zeiten von den frühen WARLOCK (der Song hat tatsächlich was von "Earthshaker Rock"), CHASTAIN oder MALTEZE herauf.
Ebenfalls noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen HITMAN aus Schweden. Erst im letzten Jahr gegründet, ist von mangelnder Erfahrung allerdings nichts zu hören, im Gegenteil: Das schnelle "Lust For Battle" mit seinen Twin-Gitarren und einer spürbaren Begeisterung für die NWOBHM ist eines der Highlights und größten Überraschungen auf dem 10-Tracker. Auch von diesem schwedischen Fünfer werden wir hoffentlich bald mehr hören.

Auf die längste Bandgeschichte der Teilnehmer kann das englische Trio ASOMVEL zurückblicken, die sich bereits 1993 gegründet haben. Allerdings haben sie es erstmals im Jahr 2007 zu einer Veröffentlichung gebracht und ihr Name dürfte sich ebenfalls noch nicht sonderlich herumgesprochen haben. "Stone Cold Stare" soll das ändern, und hier ist derjenige richtig, der es bodenständig riffbetont und beim Gesang etwas räudiger bevorzugt.
Den Schlusspunkt setzen dann HÜRLEMENT, eine Band, die es ebenfalls bereits seit ein paar Jahren gibt, aber die auch erst vor kurzem ihr Debütalbum veröffentlicht haben. Soundtechnisch ist bei "Harvester" (ein neuer Song, der nicht auf der LP enthalten war) ein kleiner Einbruch zu verzeichnen, dennoch dürften die französischen MANOWAR-Fans mit ihrem Traditionsgebräu und recht speziellem Gesang (inklusive einiger hoher Screams) bei Bewunderern von Bands wie SORTILÈGE auf begeisterte Ohren stoßen.

Einige der Bands stellen sich mittels dieses Samplers also erstmals der Metalgemeinde vor und sind dabei ein weiterer Beleg für die lebendige Underground-Metal-Szene. Und jetzt ist dann also das Keep It True (bzw. dessen Veranstalter) irgendwann wieder am Zug. BATTLE RAM hatten ja bereits zweimal das Vergnügen, STRIKER sind bereits für das Festival im April bestätigt, und nun wird es interessant zu sehen sein, wer es von diesen Bands in der Zukunft tatsächlich ebenfalls noch auf die KIT-Bühne schaffen wird.
Wer als KIT-Gänger schon einmal die eigene Vorauswahl treffen möchte, findet zum fairen Preis (LP 15,- € / CD 12,- €) alles was er dazu braucht im Iron-Kodex-Shop.

FAZIT: Der Titel dieses Samplers ist natürlich Programm: Der Zeitgeist-Metaller zuckt noch desinteressiert mit den Achseln, während sein vermeintlich naher Verwandter, der die Metal-Wahrheit kennt, längst einige neue Helden zur Erfüllung seiner Leidenschaft ausgemacht hat. Hoffen wir also, dass diese Reihe eine lange Fortsetzung finden wird - sie wird dazu beitragen, auch den nächsten Trend wieder unbeschadet zu überstehen.

Lars Schuckar (Info) (Review 4787x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • STRIKER - White Knight
  • REZET - Have Gun, Will Travel
  • BATTLE RAM - Smash The Gates
  • MIDNIGHT PRIEST - Juiza Final
  • SIGN OF THE JACKAL - Heavy Metal Demons
  • DARK FOREST - The Wizard Of Alderley Edge
  • HITMAN - Lust For Battle
  • ASOMVEL - Stone Cold Stare
  • TRACER - Harvest The Seed
  • HÜRLEMENT - Harvester

Besetzung:

Interviews:

  • keine Interviews
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