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Ancient VVisdom: A Godlike Inferno (Review)

Artist:

Ancient VVisdom

Ancient VVisdom:  A Godlike Inferno
Album:

A Godlike Inferno

Medium: CD
Stil:

Neo-Folk?

Label: Shinebox / ADA Global
Spieldauer: 33:19
Erschienen: 12.09.2011
Website: [Link]

Von INTEGRITY- und IRON-AGE-Mitgliedern (Crust bis Hardcore, für die Nichtwisser) erwartet man alles, nur keinen an Neofolk-Langeweile gebürsteten Sanftzeichner-Sound, der beide Extreme kennt - richtig scheiße und verzückend.

"Necessary Evil" erinnert wahlweise bemüht an ruhige AGALLOCH oder SOL INVICTUS, die diese wiederum ebenfalls sehr gut kennen. Ohne Kontext dürfen sich aber auch Alternative-Fans gerne davon in den Schlaf wiegen lassen. Hiermit sei die stilistische Einordnung grob erfolgt. Ähnlich provokant wie viele Projekte zwischen Dilettanten-Folk und Military Pop wollte das Quartett vermutlich mit der Interpretation von Charles Mansons Musik schocken, als es im vergangenen Jahr zwei Stücke des Mörders coverte, aber wie dem auch sei: Enthebt man "A Godlike Inferno" seinem Genre-Hintergrund, lässt es eine Menge zu wünschen übrig. Die charmant rohe und Unsauberheiten nicht ausschließende Produktion gefällt, wiewohl man sich andererseits des Eindrucks nicht erwehren kann, es mit einer US-Mischpoke zu tun zu haben, die aus der gegenwärtigen Hochachtung Kapital schlagen möchte, welche man speziell den schwarzmetallischen Weiterdenkern aus ihrem Land entgegenbringt.

In "Alter Reality" scheint das rhythmische Klingklang im Hintergrund an der Musiziergeschwindigkeit der restlichen Band vorbeizulaufen, aber zumindest kriegen ANCIENT VVISDOM hier einen klaren Refrain auf die Kette. Den kann "The Opposition" zunächst nicht für sich verzeichnen. Nach einer gefühlten Ewigkeit Schrammeln wird dir Gruppe aktiv und reißt den Hörer mit einem vitalen wie melodisch bestechenden Lagerfeuersong mit, zumal der Text hörenswert ist. Fragt man den Rezensenten, könnte der Haufen das verzerrte Geachtel gänzlich unter den Teppich kehren. "Forever Tonight" bietet engagierteren Gesang als anderswo, fällt stilistisch jedoch wenig aus dem arg beschränkten Rahmen. Auch "Lost Civilization" stimmt wie anfangs schon angesprochen ambivalent:

Einerseits will man irgendwie rockigen Schmiss hineinbringen, musiziert jedoch beinahe hemdsärmelig und hörbar mit Besenstiel zwischen der Pofalte. Die Beschwörung des "heaten spririt" in "Devil Brain" klingt bemüht, doch der Track an sich ist in seiner unheilvollen Anmutung einer der besten. Auch "World Of Flesh" stinkt nicht ab, gerade weil es mitunter kratzt und dynamischer ausfällt, als immer nur brav es Gezupfe zur Diskussion bei Tee und Bio-Gebäck zu stellen.

"Children Of The Wasteland" klingt dann wieder nach Indie und gerade wegen der mitunter brüchigen Stimme leicht lächerlich. Deshalb fragt man sich auch über eine halbte Stunde hinweg immer wieder: Meinen die das ernst? Naturburschen, die um ernsthaften Spirit bemüht sind, oder talentfreie Möchtegerns? Vermutlich von beidem etwas, aber das Sättigungsgefühl nach mehreren Durchgängen gibt ANCIENT VVISDOM definitiv Unrecht, was immer sie darzustellen gedenken.

FAZIT: "Children Of The Wasteland" ist eher drittklassiger Neo-Folk mit als psychedelisch entschuldigten Unzulänglichkeiten im Spielerischen wie Inhaltlichen (was will uns der Künstler sagen?), das man sich mit Hinblick auf einige gelungene Ideen vermutlich schönhören kann, aber nicht muss.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4600x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Alter Reality
  • The Opposition
  • Necessary Evil
  • Forever Tonight
  • Lost Civilization
  • Devil Brain
  • World Of Flesh
  • Children Of The Wasteland

Besetzung:

  • Sonstige - Nathan Opposition, Ribs, Michael AVV, TA

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 18.09.2011

User-Wertung:
6 Punkte

Was die Herrschaften hier fabrizieren, hat mit Neofolk mal so gar nichts zu tun. Fröhliches Akustikgeplänkel mit ein bisschen Satans-Flair trifft es da wohl eher.
Andreas
gepostet am: 19.09.2011

Ich sagte es ja: Rein musikalisch geht es aber sehr in die Richtung
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 19.09.2011

Was der Künstler uns sagen will, ist doch völlig wurscht. Kommt doch nur drauf an, was es DIR sagt. :)
Andreas
gepostet am: 19.09.2011

Alles und nichts, wie ich es beschrieben habe
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