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Aquanaut: Sunken Ark (Review)

Artist:

Aquanaut

Aquanaut: Sunken Ark
Album:

Sunken Ark

Medium: Download
Stil:

Heavy Psychedelic / Sludge

Label: Eigenvertrieb / Download
Spieldauer: 42:37
Erschienen: 27.04.2012
Website: [Link]

Vier Songs in über 40 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Nein, diese Debütanten aus dem kanadischen Vancouver spielen keinen Drone, aber dennoch monoton hypnotischen und schwerfälligen Rock, der diesem Terminus im ursprünglichen Sinn eigentlich nicht gerecht wird, denn sexy klingt ihre akustische Umsetzung nautischer Tiefen zu keiner Sekunde.

Der Titeltrack kommt etwa erst nach der Hälfte mit schreiendem Gesang aus dem Quark, stößt aber nur vordergründig ab. Im Falle von AQUANAUT von eigenwilliger Schönheit zu sprechen, ist nicht vermessen, denn derweil man auf den ersten Blick schnell die Sludge-Kelle auspacken mag, darf man im Fall von „Sunken Ark“ mindestens genauso berechtigterweise von Psychedelic sprechen, gerade wegen der prägend ätzenden Fuzz- und Orgelsounds. „Flying Fortress“ tönt zunächst entspannter und fußt anders als der Opener auf einer Basslinie. Ein kratziges Solo schließt sich an beziehungsweise wird darübergelegt, gefolgt von einem Weltraum-Synth, und erneut kommt wie von tief unter der Wasseroberfläche Schreigesang, der inmitten der knätschigen Tastenklänge eine sehr bizarre Atmosphäre erwirkt.

„Bong Water River“ ist neben dem Titeltrack das beste der vier Epen: verträumt und dennoch kratzend wie eine räudige Katze, kaputt und trotzdem versöhnlich, zumindest bis zum Einsatz des verzerrten Gesangs, der daran zu erinnern scheint, dass Rauschmittel nur einstweiligen Aufschub versprechen, bevor es ans Eingemachte geht - das Leben selbst in Gestalt eines geradezu beschwingten Rhythmuskorsetts am Ende des Lieds. Space ist übrigens ein gutes Stichwort, denn mit „Galaxy Rider“ steht auch ein dissonanter Entwurf von langsamen HAWKWIND auf dem Album, der gleichzeitig das längste wie motivärmste Stück geworden ist. Hiermit überzeugt das Quartett vermutlich nur live, denn die Komposition ist im Gegensatz zu den übrigen drei klar schwächer, was man aber auf der Bühne wohl durch schiere sonische Gewalt wettmachen kann.

FAZIT: AQUANAUT wandeln erfolgreich auf dem schmalen Grat zwischen akustischer Stimmungsmache und eigentlichem Songwriting. Ihre Mammutsongs sind etwas für Freunde von BLACK TUSK, RWAKE oder mit Abstrichen THE ATLAS MOTH. So hätte das jüngst veröffentlichte HORSEBACK-Album klingen können, wenn sich Jenks Miller auf Schreiben mit rotem Faden verstünde. „Sunken Ark“ ist digital gratis bei der Band erhältlich.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3555x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Sunken Ark
  • Flying Fortress
  • Galaxy Rider
  • Bong Water River

Besetzung:

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