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Cryptopsy: The Best Of Us Bleed (Review)

Artist:

Cryptopsy

Cryptopsy: The Best Of Us Bleed
Album:

The Best Of Us Bleed

Medium: CD
Stil:

Technical Death Metal

Label: Century Media
Spieldauer: 62:44 (CD1), 76:13 (CD2)
Erschienen: 12.11.2012
Website: [Link]

Es war zu erwarten, dass das Label, nachdem die Kanadier ihr letztes selbstbetiteltes Album in Eigenregie herausgebracht hatten, erst mal im Keller kramen musste, um den Fans noch einmal ein paar Euro zu entlocken. Doch eine lieblose Best-Of ist „The Best Of Us Bleed“ mitnichten, denn einige Zuckerl gibt es auf diesem 32 Songs starken Doppeldecker dann doch zu entdecken. Doch die gemischten Gefühle sind da.

Auf der ersten CD finden sich eröffnend drei Songs aus dem Jahr 2011, die stilistisch nicht weit weg von eben erwähntem Album entfernt sind, doch eher etwas moderner anmuten, sodass die Brücke zum Sechstling „The Unspoken King“ geschickt geschlagen wird, denn die Diskographie geht, unterbrochen von dem witzigen 2008er STRAPPING YOUNG LAD-Cover „Oh My Fucking God“, das nicht weniger wahnsinnig als das Original ausgefallen ist, Schritt für Schritt rückwärts. Erst drei „The Unspoken King“-Nummern, dann drei vom Lord Worm-Intermezzo „Once Was Not“, danach je drei von „And Then You'll Beg“ und abschließend vom Durchbruchsalbum „Whisper Supremacy“, das 1998 für offene Münder sorgte. Die Auswahl der Songs ist aus subjektiver Sicht völlig in Ordnung, und somit hat man mit der ersten CD einen guten, halbwegs repräsentativen Querschnitt durch die Century Media-Jahre vorliegen.

Die zweite um rund zwölf Minuten längere CD behandelt zuerst die Prä-Century Media-Zeit, und wenn man mal vom doch sehr polarisierenden Wurmlord am Mikro einmal absieht, offenbarte sich bereits auf dem ersten Studioalbum „Blasphemy Made Flesh“ (von dem es zwei Songs zu hören gibt), spätestens aber auf dem zweiten Longplayer „None So Vile“ (das mit drei Songs vertreten ist) ein unglaubliches Potenzial, das nur darauf wartete, vom Schlummern in den totalen Wachzustand transformiert zu werden.

Danach wird ins Jahr 2003 gesprungen, denn dann erschien das phantastische Livealbum „None So Live“, und hiervon bekommt der Hörer drei Songs geboten, die beweisen, dass das wahnwitzige Hirnfickgeprügel auch live Bestand hat. Und auch das irrsinnige Drumsolo hat das Label mit drauf gepackt, damit wir alle noch mal aufs Brot geschmiert bekommen, dass Flo Mounier 99% seiner Kollegen in der Pfeife raucht und deren Asche entsorgt. Der Kerl ist einfach ein Drecksack, da kann sich praktisch jeder Drummer gehackt legen.

Mit zwei Japan-Bonustracks für die dortige „And Then You'll Beg“-Version, die ebenfalls live sind, geht es weiter, und wenn wir schon mal tonträgertechnisch in Japan sind, bekommen wir noch zwei mäßig gelungene Bonustracks aufgetischt, die auf der Japanversion von „Once Was Not“ und auch auf der Live-DVD zu finden sind. Um den Kreis zu schließen, haben Century Media an das Ende der zweiten Scheibe das Vier-Song-Proberaumdemo gepackt, das ihnen den Deal mit dem Label seinerzeit einbrachte. Und hier wird trotz des extrem rohen Sounds ganz klar deutlich, wie schweinetight, hochtechnisch, professionell und genial die Band ohne Netz und doppelten Boden sein kann.

FAZIT: Als echter Fan der kanadischen Prügelfrickelkönige wird es schwierig sein, an dieser Kombination vorbeizukommen, doch eventuell hätte eine solche Sammlung mehr Sinn ergeben, wenn man noch tiefer in die Mottenkiste gegriffen hätte? Denn der Fan hat ohnehin alle Alben der Band im Schrank stehen, und der Nichtfan könnte sich durch die Vorauswahl an Studioalbensongs hier und dort in die Irre geleitet fühlen. Denn den Stoff von sechseinhalb CRYPTOPSY-Werken in konzentrierter Form auf eineinhalb Tonträger herunterzudampfen, das ist durchaus ein Unterfangen, das nur in die Hose gehen kann. Dennoch: Von den Best-Ofs, die es allgemein gibt, ist diese hier eine der besseren.

Chris Popp (Info) (Review 3697x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD1: „16 Stabwounds“
  • Boden *
  • A Graceful Demise *
  • Holodomor *
  • Oh My Fucking God (STRAPPING YOUNG LAD-Cover) **
  • Worship Your Demons ***
  • Silence The Tyrants ***
  • The Headsmen ***
  • Carrionshine ****
  • The Pestilence That Walketh In Darkness (Psalm 91: 5-8) ****
  • Endless Cemetery ****
  • We Bleed *****
  • Soar and Envision Sore Vision *****
  • Voice Of Unreason *****
  • Cold Hate, Warm Blood ******
  • White Worms ******
  • Emaciate ******
  • * exklusive, unveröffentlichte Tracks aus den 2011er Studiosessions
  • ** vom „Covering 20 Years Of Extremes“ Jubiläumssampler (2008)
  • *** von „The Unspoken King“ (2008)
  • **** von „Once Was Not“ (2005)
  • ***** von „And Then You‘ll Beg“ (2000)
  • ****** von „Whisper Supremacy“ (1998)
  • CD2 : „Bury The Past Alive“
  • Phobophile *
  • Slit Your Guts *
  • Crown Of Horns *
  • Defenestration **
  • Abigor **
  • Open Face Surgery – Live ***
  • Graves Of The Fathers / Drum Solo – Live ***
  • Shroud – Live ***
  • Born Headless – Live ****
  • Slit Your Guts – Live ****
  • Cold Hate, Warm Blood – Live *****
  • We Bleed – Live *****
  • White Worms – Rehearsal ******
  • Loathe – Rehearsal ******
  • Depths You’ve Fallen – Rehearsal ******
  • Cold Hate, Warm Blood – Rehearsal ******
  • * von „None So Vile“ (1996)
  • ** von „Blasphemy Made Flesh“ (1994)
  • *** vom „None So Live“-Livealbum (2003)
  • **** Japan-Live-Bonustracks für „And Then You‘ll Beg“ (1999)
  • ***** Live DVD-/Japan-Live-Bonustracks für „Once Was Not“ (2004)
  • ****** Bewerbungs-Rehearsal-Demosongs für „Whisper Supremacy“ (1998)

Besetzung:

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